Inhaltsverzeichnis
- Ein langer Weg mit dem eMTB über die Alpen
- Strecke
- Nachfahren der Tour
- 1. Tag: Entlang der Isar bis an den Alpenrand
- 2. Tag: Plumsjoch – Achensee – Zillertal
- 3. Tag: Über den Alpenhauptkamm am Pfitscher Joch nach Sterzing
- 4. Tag: Zur Fanes – ins Herz der Dolomiten
- 5. Tag: Königsetappe durch das Herz der Dolomiten
- 6. Tag: Passo Duran – Belluno – Col Visentin
- 7. Tag: Vom Col Visentin nach Treviso
- 8. Tag: Venedig – Die Stefano de Marchi-Etappe
- Mit dem Fahrrad in Venedig
- Fazit
- Rückreise
- Rückmeldungen
Ein langer Weg mit dem eMTB über die Alpen
Wie in Stein gemeißelt stehen sie da, die Eckpunkte dieser Transalp für Mountainbikes: München – Venedig. Ein Klang, der Sehnsucht nach der Ferne in sich trägt oder der bajuwarische Bierseligkeit mit verflossenem venezianischen Glanz verbindet. Lässt sich das überhaupt verbinden? Meine Antwort ist ein klares „Ja“. Wer bereits meine Albrecht-Route mit Begeisterung gefahren ist, kann sicher sein, dass auch diese Route eine würdige Transalp ist. Die Transalp München – Venedig für MTB wurde in den letzten Jahren immer wieder als Grundlage für die Befahrung mit eMountainbikes herangezogen.
Deshalb habe ich sie nochmals umfassend bei der Befahrung mit einem eMTB verifiziert und den aktuellen Gegebenheiten angepasst. Ebenso habe ich die Einteilung der Etappen modifiziert, mit mehr Hüttenübernachtungen in den Dolomiten und einer kurzen letzten Etappe von Treviso nach Venedig. Im Prinzip sind es nur zwei wesentliche Änderungen zur MTB Transalp München – Venedig:
- Strecke über das Pfunderer Joch ist hier eine Variante und nicht die Hauptroute
- Abfahrt vom Col Visentin erfolgt nach Longhere und weiter über die Colli del Prosecco nach Refrontolo
Ansonsten bewahrheitet sich meine Prognose, dass die Grenzen zwischen normalen und eMTB immer mehr verschwimmen. Heißt im Klartext, dass man sich nach weiteren Alternativen wechselseitig bedienen kann.
Strecke
München – Bad Tölz – Sylvensteinspeicher – Risstal – Plumsjoch – Achensee – Zillertal – Pfitscher Joch – Sterzing – Pustertal – Fanes – Cortina d’Ampezzo – Forcella Ambrizzola – Passo Duran – Ágordo – Lago del Mis – Belluno – Col Visentin – Longhere – Colli dei Prosecco – Treviso – Venedig
Länge: ca. 600 km
Höhenmeter: ca. 11.200 hm
Etappen: 8 teilweise mit Varianten, siehe Hinweise bei den einzelnen Etappen
Beste Reisezeit: wenn der Schnee von den hohen Pässen verschwunden ist und es im Herbst noch nicht wieder geschneit hat – also erfahrungsgemäß ab Mitte/Ende Juni bis in den Oktober hinein. Bekannte Pässe mit oft langer Schneebedeckung sind das Pfitscher und Pfunderer Joch. Also hier sich rechtzeitig erkundigen und immer die aktuelle Wettersituation im Auge behalten.
Der Tourbericht spiegelt diese Transalp in einer 8-Etappen-Variante wider, wie sie mir aus meinen mehrmaligen Befahrungen sinnvoll erscheint. Die u.g. Etappeneinteilung und die Übersichtskarte bilden das ab. Auch die GPS-Daten und die Kartenscans sind danach aufbereitet. Hinweise zu Varianten: siehe Berichte der einzelnen Etappen.
Übersichtskarte
schwarz: Hauptroute (siehe auch die Detailkarten bei den einzelnen Etappen)
rot: alternative Strecken
Höhenprofil
Wegeverteilung Hauptroute
Übersicht Etappen der Hauptroute (Hinweise auf alternative Strecken/Nebenrouten in den Tagesberichten)
1. Tag: 84,9 km, 817 hm
München – Pupplinger Au – Geretsried – Bad Tölz – Lenggries – Sylvensteinspeicher – Fall
2. Tag: 87,8 km, 1238 hm
Fall – Risstal – Plumsjoch – Gernalm – Pertisau – Achensee – Maurach – Wiesing – Zillertal
– Variante 1: Achenkirch-Achensee
– Variante 2: Inntal-Brenner-Sterzing
3. Tag: 68,7 km, 1873 hm
Ramsau/Hippach – Mayrhofen – Breitlahner – Schlegeisspeicher – Pfitscher Joch – Stein – St. Jakob – Platz – Rain – Kematen – Ried – Tulfer – Wiesen – Sterzing
4. Tag: 85,5 km, 2058 hm
Sterzing – Stilfes – Pfulters – Franzensfeste – Aicha – Mühlbach – Niedervintl – St. Siegmund – Bhf Ehrenburg – Saalen – Enneberg – St. Vigil – Rautal – Fanes
– Variante 1: Pfunderer Joch
– Variante 2: Plätzwiese
5. Tag: 61 km, 2369 hm
Fanes – Limojoch – Ponte Felizon – Fiames – Cortina d’Ampezzo – Croda da Lago – Forcella di Ambrizzola – Passo Staulanza – Pecol – Valle della Grava – Passo Duran
– Variante 1: Plätzwiese-Cortina d’Ampezzo
– Variante 2: Col dei Baldi
– Variante 3: Rifugio Talamini
6. Tag: 77,1 km, 2170 hm
Passo Duran – Agordo – Forcella Franche – Lago del Mis – Belluno – Val Barlon – Nevegal – La Casera – Col Visentin
7. Tag: 79,7 km, 607 hm
Col Visentin – Longhere – Revine – Lago di Lago – Rolle – Refrontolo – Collalto – Ponte della Priula – Spresiano – Villorba – Treviso
8. Tag: 55,5 km, 68 hm
Treviso – Casale sul Sile – Quarto d’Altino – Campalto – Parco San Guiliano – Mestre – Ponte della Liberta – Venedig
Nachlademöglichkeiten für eMTB
Bei den finalen Tourrecherchen war ich mit einem Riese & Müller eMTB Superdelite mountain unterwegs. Es hat zwei Akkus integriert (625 Wh und 500 Wh). Insofern hatten sich lange Nachladepausen erübrigt. In den Tourberichten zu den einzelnen Etappen sind trotzdem Hinweise zu Nachlademöglichkeiten enthalten. Für die Aktualität und Richtigkeit der Informationen kann ich aus verständlichen Gründen nicht garantieren. Sie spiegeln den Zeitpunkt der Erstellung wider. Hinweise zu Änderungen und Alternativen nehme ich gerne entgegen – siehe Kontakt.
Pausen sollte man immer zum Nachladen nutzen. Dazu ist in Gaststätten freundliches Nachfragen immer von Vorteil.
Für Südtirol gibt es eine Gesamtübersicht der E-Bike-Ladestationen auf der offiziellen Tourismus-Webseite: www.suedtirol.info
Nachfahren der Tour
Wenn ihr die Tour individuell nachfahren wollt, gilt immer mein allgemeiner Haftungsausschluss – siehe hier.
Weiterhin ist im Webshop folgendes verfügbar:
- GPS-Tracks
- Kartenscans
- Finisher Bikeshirt
Landkarten
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KOMPASS digital: Digitale Karte Über die Alpen,
Kompass Wanderkarten (1:50.000): 28, 37, 44, 55, 56, 57, 77, 82, 182, 184
Lagir Alpina Nr. 2 (1:25.000): Alpi Bellunesi, Prealpi Trevigiane, erhältlich bei MapFox.de
Lagir Alpina Nr. 4 (1:25.000): Prealpi Bellunesi e Trevigiane, erhältlich bei MapFox.de
Cartine Zanetti (1:30.000): Nr. 3 – Conegliano, erhältlich bei MapFox.de
Cartine Zanetti (1:30.000): Nr. 4 – Valdobbiadene, erhältlich bei MapFox.de
Cartine Zanetti (1:30.000): Nr. 13 – Prealpi Trevigiane Centro, erhältlich bei MapFox.de
Cartine Zanetti (1:30.000): Nr. 16 – Prealpi Bellunesi Est, erhältlich bei MapFox.de
Cartine Zanetti (1:30.000): Nr. 17 – Prealpi Bellunesi Ovest, erhältlich bei MapFox.de
Cartine Zanetti (1:130.000): Provincia di Treviso, Provincia di Venezia – anfragen bei MapFox.de
Belletti Editore: Maßstab 1:50.000
Belletti V223: Le Prealpi di Vittorio Veneto, erhältlich bei MapFox.de
Belletti V222: Treviso ed il Piave, erhältlich bei MapFox.de
Belletti V216: Laguna Veneta, erhältlich bei MapFox.de
Übersichtskarten:
Kompass – Straßenkarte (1:250.000): 358: Tirol – Trentino, 259: Südtirol – Dolomiten – Gardasee – Venedig
Kompass – Straßenkarte (1:500.000): 350: Alpen
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Tourplanung:
Andreas Albrecht
gefahren von: Andreas Albrecht, Teilstrecken von Simone Albrecht und Philipp Petermann
Bilder
Die Bilder stammen von verschiedenen Befahrungen und Erkundungen einzelner Streckenabschnitte. Wenn nicht anders angegeben, unterliegen sie meinem Copyright. Ansonsten ist der Bildautor genannt. Die Bildrechte liegen in diesen Fällen beim Autor, der mir das Recht zur Veröffentlichung erteilt hat.
1. Tag: Entlang der Isar bis an den Alpenrand
Strecke: 84,9 km, 817 hm
München – Hellabrunn – Bruckenfischer – Pupplinger Au – Geretsried – Bad Tölz – Lenggries – Sylvensteinspeicher – Fall
- 4 %: Straße
- 41 %: Radweg, Teer, Nebenstraße mit wenig Verkehr
- 51 %: Feldweg, Schotter
- 4 %: Trail, Pfad
- GPS-Track: 01-MV-Mun-Sylvenstein-eMTB.gpx
Hinweise zur Route
Start erfolgt am Hauptbahnhof von München. Dort ist ständig viel los. Auf dem Weg zum Marienplatz zeigt der ausufernde Städtetourismus seine Schattenseiten. Die schöne bayrische Metropole wird schier erstickt von Touristenhorden. Doch nach kaum 2 Kilometern sind wir schon an der Isar, wo München sich an diesem Sommertag von seiner schönsten Seite zeigt. Am ersten Tag dieser Transalp von München nach Venedig begleitet uns ständig die Isar. Abgesehen von den sehr hohen Lebenshaltungskosten ist München sicher einer der lebenswertesten Großstädte in Deutschland und Mitteleuropa. Die Nähe der Berge und deren leichte Erreichbarkeit bieten beste Voraussetzungen für jeden, der die Natur liebt. Die Strecke verläuft über weite Teile direkt an der Isar, die mit ihrem klaren Wasser an manchen Stellen zum Baden einlädt. Im heißen Hochsommer eine tolle Option. Immer wieder säumen Wirtshäuser und Raststellen den Weg und laden zu Pausen ein, so das man den Auftakt der Tour über die Alpen entspannt genießen kann.
Übersichtskarte
schwarz: Hauptroute
rot/blau: alternative Strecken
Höhenprofil Hauptroute
Bald nach dem Start am Hauptbahnhof in München sind wir am Marienplatz. Dort herrscht oft ein großer Andrang von Touristen. Doch schon nach ein paar hundert Metern werden wir mit der Ruhe und Schönheit des Alten Botanischen Gartens belohnt.
Gleich darauf sind wir an der Isar, deren viele Facetten uns auf der ersten Etappe unserer Transalp begleiten werden.
Die Isar bringt als klarer Gebirgsfluss willkommene Erfrischung in die Großstadt. Schon im Herzen von München ist sie an heißen Tagen ein Badeparadies.
Zwischen Baierbrunn und Schäftlarn verläuft die Strecke auf interessanten Trailpfaden durch die Isarauen.
Zeit für eine Pause zum Abkühlen ist immer.
Ab dem Kloster Schäftlarn geht dann die Strecke in ruhiges Fahrwasser über.
Nach einem Steg ist man gleich wieder auf dem Uferdammweg mit Blick zum Kloster Schäftlarn, dass man bei Bedarf auf einem Stichweg erreichen kann.
Zeit für eine Rast? Das geht am Kloster Schäftlarn oder an einigen Biergärten und alteingesessenen Gaststätten, die an der Strecke liegen.
Am Ickinger Wehr wechseln wir auf die andere Seite der Isar.
Auf der Isar sind oft Ausflugsflöße unterwegs.
Die Flöße werden traditionell an der Marienbrücke bei Wolfratshausen ins Wasser gelassen.
Bei Geretsried verläuft die Strecke oberhalb der Isar und man hat einen schönen Blick auf die weitgehend naturbelassene bzw. renaturierte Isar.
Die Strecke verläuft nun auf einsamen Pfaden durch das bayrische Voralpenland.
In Rothenrain fragen wir uns gerade, ob wir mal eine längere Rast einlegen wollen. Da kommt das Café Bleib Steh‘ wie gerufen. Schattige Plätze laden zur Kaffeepause ein. Hausgemachter Kuchen sorgt für Kaloriennachschub.
Nach der Pause sind wir geschwind in Bad Tölz, von wo aus wir die restlichen Kilometer als ruhige flache Strecke an der Isar genießen.
Einen kurzen Halt an der Isarburg bei Lenggries sollte man sich nicht entgehen lassen. Dort gibt es immer etwas zu sehen.
Die Fahrt mit dem Schlauchboot wird aufgenommen.
Weiter verläuft die Strecke entlang der Isar.
Später geht die Strecke in den asphaltierten Isar-Radweg über, der nach einem Tunnel am Sylvensteinspeicher herauskommt.
Der Stausee wurde in den 1950er Jahren gebaut, einerseits um Elektrizität zu gewinnen und andererseits um die immer wiederkehrenden verheerenden Hochwasser der Isar in den Griff zu bekommen. Etappenende in Fall. Wenn es noch früh am Tag ist, kann man noch bis ins Risstal weiterfahren.
Übernachtungstipps in der Reihenfolge der Strecke
Keine Gewähr für die Aktualität und Richtigkeit der Angaben. Hinweise zu Änderungen und Alternativen nehme ich gerne entgegen – siehe Kontakt
Lenggries
- Gasthof Neuwirt, Tölzer Straße 5, 83661 Lenggries, Tel.: +49-8042-8993
Fleck
- Hotel Zum Papyrer, Fleck 5, 83661 Lenggries, Tel.: +49 8042 5633077
Fall
- Outdoorhotel Jäger von Fall, Ludwig-Ganghofer-Straße 8, 83661 Lenggries – Ortsteil Fall, Tel.: +49 8045 130
- Gasthaus Faller Hof, Schöttlstraße 1, 83661 Lenggries – Ortsteil Fall, Tel.: +49 8045 915 96 90
Nachlademöglichkeiten und Einkehrtipps entlang der Strecke
- km 25,3: Bruckenfischer
- km 32,9: Gasthaus Aujäger
- km 52,8: Rothenrain – Cafe Bleib Steh‘
- km 58,9: Bad Tölz – diverse Einkehrmöglichkeiten
- km 69,9: Lenggries – Gasthaus Altwirt
- km 73,6: Fleck – Gasthof Papyrer
2. Tag: Plumsjoch – Achensee – Zillertal
Strecke: 87,8 km, 1238 hm
Fall – Risstal – Plumsjoch – Gernalm – Pertisau – Achensee – Maurach – Wiesing – Zillertal
- 15 %: Straße
- 55 %: Radweg, Teer, Nebenstraße mit wenig Verkehr
- 29 %: Feldweg, Schotter
- 1 %: Trail, Pfad
- GPS-Track: 02-MV-Sylvenstein-Zillertal-eMTB.gpx
siehe auch Varianten: Hinweise weiter unten, eingezeichnet auf Übersichtskarte
- GPS-Track: 02-Var-1-Achenkirch-Achensee-eMTB.gpx
- GPS-Track: 02-Var-2-Inntal-Brenner-Sterzing-eMTB.gpx
Hinweise zur Hauptroute
- Schneelage am Pfitscher Joch checken, falls man früh im Jahr unterwegs ist (Juni)
- ansonsten Variante nutzen
Übersichtskarte
schwarz: Hauptroute
rot/blau: alternative Strecken
Höhenprofil Hauptroute
Los geht die Etappe mit dem Schotterweg entlang des Sylvensteinspeichers.
Bei Schlechtwetter und hohem Wasserstand bleibt man einfach auf der Straße in Richtung Vorderriss.
Aber Obacht, die Strecke passiert nicht die Ortschaft Vorderriss. Vorher schwenkt die Forststraße links ab und schneidet ein Stück die Straße ab, die durchs Risstal in die Eng verläuft. Auf dieser verlassen wir nach ein paar Kilometern Deutschland und sind in Österreich. Bald passieren wir die urige Kaiserhütte. Dort gibt es ordentliches Essen und eine gemütliche Unterkunft. Eine gute Empfehlung hier zu übernachten, falls man die Etappen anders einteilen will.
Wir fahren weiter über das Risstal in Richtung Eng. Kurz hinter der Hagelhütte biegt nun links die Forststraße in Richtung Plumsjoch ab. Die Schotterpiste verläuft in moderater Steigung stetig bergauf. Die Plumsjochhütte liegt etwas abseits der Hauptroute, bei schönem Wetter lohnt der Abstecher für eine Rast allemal (Stichweg: 400 m hin und zurück). Das Essen ist lecker und die Aussicht auf das Karwendelgebirge sensationell. Hinweis für eBiker: die Plumsjochhütte hat keinen Stromanschluss, Nachladen ist also nicht möglich.
Schließlich ist am Plumsjochkreuz der höchste Punkt des heutigen Tages erreicht. Man blickt in ein stark ausgewaschenes Felstal hinab.
Es beginnt eine sehr steile Abfahrt ins Gerntal. Ob man sein Fahrrad nun schieben möchte, wie es das Schild empfiehlt, muss jeder selbst entscheiden.
Bergab trifft das sicher nur dann zu, wenn die Bremsen versagen sollten. Bergauf ist es definitiv eine Schiebestrecke, einige entgegenkommende Mountainbiker machen uns das vor. Das Plumsjoch aus Richtung Achensee kommend bezwingen? Kann man machen, muss man aber nicht. Wir lassen bei der Abfahrt Vorsicht walten, die eBikes haben durch ihr höheres Gewicht ein etwas anderes Bremsverhalten, an dass man sich vorher gewöhnt haben sollte.
Der Talgrund ist dann bei der Gernalm erreicht. Wir bleiben auf der Schotterpiste bis kurz vor Pertisau, wo wir den Achensee erreichen. Wir verbummeln ein wenig die Zeit am Seeufer.
Weiterfahren fällt schwer – nutzen wir die Rast zum Nachladen. Entspannt machen wir uns dann auf den Weg entlang des Achensees.
Die Achenseebahn begleitet uns ein Stück des Weges. Es folgt die Abfahrt ins Inntal. Dort geht es weiter auf dem Innradweg, den wir bald darauf bei Strass verlassen und auf den Zillertaler Radweg wechseln.
Bis Ramsau/Hippach gewinnt man auf knapp 30 Kilometern gerade einmal 100 Höhenmeter. Es rollt zwar leicht, zieht sich allerdings hin und fühlt sich selbst mit eMTB etwas zäh an. Alternativ kann man diese Etappe mit der Zillertalbahn überbrücken.
Wie weit man im Zillertal fahren möchte, hängt von der individuellen Tourplanung ab. An Unterkünften in allen Kategorien herrscht kein Mangel. Man sollte sich eher an den hochalpinen Etappen der Folgetage orientieren, ggf. fährt man noch weiter bis zum Breitlahner oder gar bis zum Schlegeisspeicher (siehe 3. Tag).
Variante 1: leichtere Alternative entlang der „Via Bavarica Tyrolensis“ über Achenkirch zum Achensee
Nach dem neuen Ort Fall – der alte musste dem Wasser weichen – beginnt eine Passage auf einer leichten Schotterpiste. Sie ist landschaftlich schön gelegen und führt uns zur Walchenklamm. Abfahrten wechseln mit Gegenanstiegen, alles auf der Route der „Via Bavarica Tyrolensis“. Die Wegführung kurz vor dem Achensee wird wohl schon manchen Radtouristen zum Verzweifeln gebracht haben. Eine steile Schotterrampe bringt zusätzlich reichlich 100 Höhenmeter mit sich. Diese bringt keinen erkennbaren Gewinn z.B. in Form einer fantastischen Aussicht oder ähnlichem. Für eMountainbiker ist es schon ok. Ein straßenbegleitender Radweg hätte es auch getan.
Nach ca. 36 km erreicht man am Seespitz wieder die Hauptroute. Im Folgenden wird die gesamte alternative Etappe vom Sylvensteinspeicher bis ins Zillertal dargestellt.
Strecke: 74,2 km, 708 hm
Fall – Walchenklamm – Achenkirch — Achensee – Maurach – Wiesing – Zillertal
- 12 %: Straße
- 68 %: Radweg, Teer, Nebenstraße mit wenig Verkehr
- 20 %: Feldweg, Schotter
- 0 %: Trail, Pfad
- GPS-Track: 02-Var-1-Achenkirch-Achensee-MTB.gpx
Variante 2: Brenner – Sterzing
Falls am Pfitscher Joch noch Schnee liegt, muss man über das Inntal und den Brenner ausweichen.
Die Strecke verlässt die Hauptroute bei km 57,5 im Inntal zwischen Wiesen und der Innbrücke. Sie verläuft zunächst in Richtung Innsbruck auf dem Innradweg. Zwischen Volders und Hall in Tirol habe ich eine schöne Strecke in Richtung Sistrans, Patsch ausgetüftelt. Dabei passiert sie die Olympische Bobbahn am Patscherkofel und erreicht schließlich die alte Römerstraße. Über die Ellbögendörfer, Matrei, Steinach am Brenner gelangt man nach Gries am Brenner. Hier beginnt der Schlussanstieg auf der alten Brennerstraße hinauf zur Grenze zwischen Tirol und Südtirol. Vom Brenner geht es auf dem Radweg im Wipptal geschwind hinunter über Gossensass nach Sterzing. Dort trifft man auf die Hauptroute des 4. Tages. Diese Variante verkürzt die Transalp um einen Tag.
Unterschied zu MTB-Route: Brenner Radweg mit mehr Höhenmetern zwischen Steinach und Stafflach
Strecke: 89,1 km, 1543 hm
Inntal – Schwaz- Pill – Volders – Sistrans – Patsch – Ellbogen – Matrei – Steinach – Gries a. Brenner – Brenner – Gossensass – Sterzing
- 31 %: Straße
- 60 %: Radweg, Teer, Nebenstraße mit wenig Verkehr
- 8 %: Feldweg, Schotter
- 1 %: Trail, Pfad
- GPS-Track: 02-Var-2-Inntal-Brenner-Sterzing-eMTB.gpx
Schwaz im Inntal
In Gossensass erreicht man das Südtiroler Wipptal entlang der Eisack. Nach Sterzing verläuft die Strecke auf dem gut ausgeschilderten Eisack-Radweg.
Übernachtungstipps in der Reihenfolge der Strecke
Keine Gewähr für die Aktualität und Richtigkeit der Angaben. Hinweise zu Änderungen und Alternativen nehme ich gerne entgegen – siehe Kontakt
Risstal
- Kaiserhütte Hinterriss, Kaiserhütte 1a, 6215 Hinterriss, Österreich Tel.: +43-5245 224
- Hotel Post Hinterriss, Hinterriss 10, 6215 Hinterriss, Österreich, Tel.: +43 5245 206
Pertisau – Achensee
- Gernalm, Gernstraße 1, 6213 Pertisau am Achensee, Österreich, Tel.: +43524 35579
Zillertal
- Gasthof Pension Knapp, Oberdorf 5, 6261 Strass im Zillertal, Österreich – Tel.: +43 5244 62104 – Whatsapp: +43 664 5723428
- Hotel Garberwirt – Dorf 21, A – 6283 Hippach – Tel.: +43 5282 3632
Übernachtungstipps auf der Variante 2 Inntal-Brenner-Sterzing
Inntal
- Gasthof-Hotel KLAUSEN, Dorf 1, 6136 Pill, Österreich, Tel.: +43 5242 64185
- Hotel Plankenhof, Dorf 6, 6136 Pill, Österreich, Tel.: +43 5242 64195
- Schloss-Hotel Mitterhart, Innhöfe 3, 6134 Vomp, Österreich, Tel.: +43 5242 63285
Wipptal
- Gasthof Zur Brücke, Altstadt 1, 6143 Mühlbachl, Österreich, Tel.: +43 5273 6274
- Gasthof Rose, Gries 16, 6156 Gries am Brenner, Österreich, Tel.: +43 5274 87201
- Hotel und Cafe Schuster (direkt an der Strecke) – Pfarrgasse, 1, 39041 Gossensass, Telefon: +39 0472 632322
- Hotel Maibad, Maibad, 6, 39049 Sterzing, Südtirol, Italien, Tel.: +39 0472 765461
Nachlademöglichkeiten und Einkehrtipps entlang der Strecke
- km 14,4: Kaiserhütte im Risstal
- km 17,7: Hotel Post, Hinterriss
- km 39,0: Gernalm
- km 44,4: Pertisau, diverse Gasthäuser an der Strecke und am Seeufer Achensee
- km 61,0: Strass im Zillertal – Ladestation am Bahnhof und Hotel Knapp
- km 87,7: Hippach – Hotel Garberwirt
an der Variante 1 Achenkirch-Achensee
- km 23,8: Achenkirch/Achensee – M-Preis
an der Variante 2 Inntal-Brenner-Sterzing
- km 42,5: Patsch – M-Preis
- km 59,8: Solar-Ladestation am Rathaus Steinach, Rathausplatz 1 (Solar Ladestation der Firma Hilber Solar – sehr gute Idee und technische Umsetzung – mehr Infos dazu siehe deren Website: www.hilbersolar.at)
- km 66,6: Gries am Brenner – Gasthof Rose
- km 85,2: Gossensass – Hotel und Cafe Schuster (direkt an der Strecke) – Pfarrgasse, 1, 39041 Gossensass
- km 88,5: Sterzing – diverse Hotels – Info hier: www.sterzing.com
3. Tag: Über den Alpenhauptkamm am Pfitscher Joch nach Sterzing
Strecke: 68,7 km, 1873 hm
Ramsau/Hippach – Mayrhofen – Breitlahner – Schlegeisspeicher – Pfitscher Joch – Stein – St. Jakob – Platz – Rain – Kematen – Ried – Tulfer – Wiesen – Sterzing
- 23 %: Straße
- 33 %: Radweg, Teer, Nebenstraße mit wenig Verkehr
- 35 %: Feldweg, Schotter
- 9 %: Trail, Pfad
- GPS-Track: 03-MV-Zillertal-Pfitschtal-Sterzing-eMTB.gpx
Hinweise zur Hauptroute
- im Pfitschtal besteht die Möglichkeit, die Variante über das Pfunderer Joch zu fahren
- in dem Falle sollte man im Pfitschtal übernachten, zum Beispiel im Gasthof Alpenrose in Kematen
- siehe dazu die Hinweise zur Variante 04-Var-1-PfundererJoch-eMTB am 4. Tag
Übersichtskarte
schwarz: Hauptroute
rot/blau: alternative Strecken
Höhenprofil Hauptroute
Die Etappe beginnt mit lockerem Einrollen auf dem Zillertalradweg. Ob man in Mayrhofen schon eine Rast braucht oder gar Nachladen muss? Auf jeden Fall gibt es dort einen M-Preis unweit des Radweges. Diese österreichischen Supermärkte bestechen durch ihre angeschlossenen Verpflegungsstationen. Stets sauber und mit einem ordentlichen Imbissangebot sind sie ein idealer Rastplatz. Im Laden kann man weitere Reisevorräte einkaufen. M-Preis würde ich bei einer Expansion nach Deutschland gute Marktchancen einräumen: M-Preis. Wie auch immer, hinter Mayrhofen beginnt der langgezogene Anstieg zum Pfitscher Joch. Zunächst geht es die alte Schluchtstrecke entlang in den Zemmgrund. Mangels sinnvoller Alternativen geschieht das auf der Straße entlang der Schluchtstrecke.
Ein paar der Tunnels lassen sich außen umfahren.
Kurz vor Ginzling gibt es eine Hängebrücke, die uns früher als erwartet auf die alte Nebenstrecke bringt.
Das ergibt eine gemütliche Fahrt bis zum Berggasthaus Breitlahner, ebenfalls eine gute Übernachtungsoption.
Mein Tipp: Rast am Breitlahner.
Für die Autos beginnt am Berggasthof Breitlahner die Mautstraße zum Schlegeisspeicher. Wir umfahren diesen Abschnitt elegant auf einem angenehm zu fahrenden Forstweg, der ein paar Trailabschnitte enthält. Die letzten Serpentinen hinauf zum Schlegeisspeicher legen wir wieder auf der Straße zurück. Die gewaltige Staumauer dominiert den Talschluss.
Die Strecke zum Schlegeisspeicher ist auch eine beliebte Strecke bei Rennradfahrern. Die fahren in der Regel aber nicht zum Pfitscher Joch, Gravelbiker schon.
Nach einem letzten Tunnel, in dem das Wasser von den Wänden tropft, erreichen wir den bekannten Schlegeisspeicher. Ein hochalpines Panorama breitet sich vor uns aus.
Das Pfitscher Joch ist ein etwas härterer Brocken auf dieser Transalp. Am Schlegeisspeicher beginnt unter dem Olperer der gut ausgebaute Wanderweg im Zamser Grund.
Ein paar Stufen aufwärts wurden inzwischen mit Holzrampen entschärft, in denen man sein Fahrrad recht gut schieben kann.
Als ich hier mit Philipp unterwegs war, sind wir mit unseren eMTB fast alles gefahren.
Ab der Lavitzalm kann man sowieso wieder fahren, mit Motorunterstützung eine reine Freude.
Wir haben ausreichend Zeit zum Fotografieren, so dass uns einige der Wanderer immer wieder einholen, was oft Anlass zu interessierten Fragen zum Thema E-Bike an uns ist. Italiener sind grundsätzlich sehr aufgeschlossen und interessieren sich für die technischen Aspekte, Deutsche und Österreicher eher für die sportliche Seite. So vergeht die Zeit wie im Fluge.
Dann passieren wir das Pfitscher Joch. Wir machen noch einen kurzen Abstecher zum Berggasthaus.
Es befindet sich wirklich in einer wunderschönen Lage.
An Traumtagen wie diesem hat man ein sensationelle Aussicht bis hin zum Ortler.
Die Abfahrt auf der alten Militärpiste ist easy und entspannend.
Bei der Abfahrt passiert man Militärbauten aus der Zeit des 1. Weltkrieges. Das ist der Grund, dass es diese schöne Piste gibt.
Ab dem Ort Stein beginnt die Fahrstraße, die wir aber über einen schönen Wiesenweg elegant umfahren können.
Falls man über das Pfunderer Joch will, endet die Etappe in Kematen. Ansonsten geht es weiter abwärts. Ab Fussendrass auf Schotterpiste abseits der Straße bis Ried. Danach folgt ein Stück Straße. Am Gegenanstieg geht rechts ein Trail ab, den 5 fahrbare Stufen würzen. Erreicht man die Straße erneut, geht es ein paar Meter hinauf. Dort beginnt wieder eine abwechslungsreiche Strecke über Tulfer aus einem Mix von Trails, Schotterpisten und kleinen Sträßchen. Falls das Wetter schlecht ist, rollt man einfach die Straße hinunter. Wie auch immer, schließlich erreicht man den Ort Wiesen. Es ist nur noch ein Katzensprung bis zum Etappenende in Sterzing.
Übernachtungstipps in der Reihenfolge der Strecke
Keine Gewähr für die Aktualität und Richtigkeit der Angaben. Hinweise zu Änderungen und Alternativen nehme ich gerne entgegen – siehe Kontakt
Zemmgrund
- Gasthof Hochsteg: Hochsteg 550, A – 6292 Finkenberg – Tel.: +43 5285 64470
- Alpengasthaus Breitlahner, Dornauberg 70, 6295 Ginzling, Österreich, Tel.: +43 5286 5212
- Dominikushütte, Dornauberg 104, 6292 Finkenberg, Österreich, Tel.: +43 664 73296939
Pfitschtal
- Pfitscherjoch Haus, Tel.: +39 0472 630119
- Hotel Kranebitt , Kematen, 83, 39049 Pfitschtal (BZ), Italien, Tel.: +39 0472 646019
- Gasthof Alpenrose, Kematen, 66, 39049 Pfitschtal (BZ), Italien, Tel.: +39 0472 646029
Sterzing
- Hotel Maibad, Maibad, 6, 39049 Sterzing, Südtirol, Italien, Tel.: +39 0472 765461
Nachlademöglichkeiten und Einkehrtipps entlang der Strecke
- km 4,5 : Mayrhofen – M-Preis
- km 21,2: Breitlahner
- km 35,7: Pfitscherjoch Haus
- km 52,7: Hotel Kranebitt
- km 68,8: Sterzing – diverse Hotels – Info hier: www.sterzing.com/
4. Tag: Zur Fanes – ins Herz der Dolomiten
Strecke: 85,5 km, 2058 hm
Sterzing – Stilfes – Pfulters – Franzensfeste – Aicha – Mühlbach – Niedervintl – St. Siegmund – Bhf. Ehrenburg – Saalen – Enneberg – St. Vigil – Rautal – Fanes
- 5 %: Straße
- 76 %: Radweg, Teer, Nebenstraße mit wenig Verkehr
- 15 %: Feldweg, Schotter
- 4 %: Trail, Pfad
- GPS-Track: 04-MV-Sterzing-Fanes-eMTB.gpx
siehe auch Varianten: Hinweise weiter unten, eingezeichnet auf Übersichtskarte
- GPS-Track: 04-Var-1-PfundererJoch-eMTB.gpx
- GPS-Track: 04-Var-2-Plaetzwiese-eMTB.gpx
Hinweise zu dieser Etappe
- sowohl die Hauptroute in die Fanes als auch die Variante 2 zur Plätzwiese enden mit einer Hüttenübernachtung im grandiosen Umfeld der Dolomiten
- beide Hüttenübernachtungen sind es auf jeden Fall wert, erfordern jedoch bei der individuellen Planung im Sommer eine vorsorgliche Reservierung
- die Dolomiten sind einer der Hot Spots des internationalen Bergtourismus und deshalb immer gut besucht, vor allem von Wanderern
- das hat nach meiner Beobachtung in den letzten Jahren extrem zugenommen
- auf gut Glück die Etappen dort enden zu lassen, würde ich mir zweimal überlegen
- Variante 1 über das Pfunderer Joch wird nur für erfahrene eMountainbiker empfohlen, die ohne Packtaschen unterwegs sind und die sich vor S2-Trails und gelegentlichen Schiebepassagen nicht fürchten
- wenn man diese Variante machen will, sollte man vorher im Pfitschtal übernachtet haben
Übersichtskarte
schwarz: Hauptroute
rot/blau: alternative Strecken
Höhenprofil Hauptroute
Die heutige Etappe verläuft komplett in Südtirol. Südtirol ist eine bekannte und beliebte Urlaubsregion. Es gibt genügend Rast- und Unterkunftsmöglichkeiten. Allerdings gibt es auch viele Touristen. Deshalb sollte man die heute angepeilten Hüttenübernachtungen vorsorglich vorher planen und festmachen. Der Tag beginnt in Sterzing mit der entspannten Fahrt abwärts im Eisacktal auf dem Radweg bis Franzensfeste. Dort wechseln wir auf den Radweg nach Aicha, der in den Pustertaler Radweg übergeht. Einen ersten Zwischenstopp kann man in Mühlbach einlegen.
Ob Pause oder nicht, weiter geht es auf dem bestens ausgeschilderten Pustertaler Radweg. In Niedervintl stößt die Variante 1, die vom Pfunderer Joch kommt, wieder auf die Hauptroute. Die Fahrt auf dem Pustertaler Radweg bringt uns mit leichten bergauf/bergab ins Herz der Dolomiten. Ein paar Kilometer weiter in der Nähe von St. Lorenzen gabelt sich die Route. Die Variante 2 bleibt noch eine Weile auf dem Radweg. Die Hauptroute geht rechts ab ins Gadertal. Die Talstraße zu benutzen ist aufgrund des Verkehrs keine gute Idee. Wir fahren deshalb auf der kleinen Hochstraße über Saalen nach St. Vigil.
Der Höhenweg verläuft leicht ansteigend nach St. Vigil. Dort geht es im Rautal auf dem MTB-Weg in Richtung Fanes weiter.
Der MTB-Weg verläuft abseits der Zufahrtsstraße zur Pederühütte und ist teils Schotterpiste wie im Bild zu sehen und teils Singletrail der einfachen Sorte. Immer leicht ansteigend. Unterwegs gibt es eine Rast- und Nachlademöglichkeit an der Alp Tamersc.
Diese Raststation ist auf einem Stichweg zu erreichen. Sie wird von einer einheimischen Familie liebevoll betrieben und ist nicht so überlaufen wie die Pederühütte. Bis dorthin kann man bei Bedarf die geteerte Zufahrtsstraße benutzen. Der parallel verlaufende MTB-Weg trifft immer wieder auf diese Straße.
Der steile Anstieg in die Fanes beginnt gleich nach der Pederü-Hütte.
Es ist eine Fleißaufgabe, besonders bei großer Hitze. An der Murmeltierhütte (Ücia dles Muntagnoles) ist die Hochebene der Fanes erreicht und es wird flacher. Ich lege noch eine kurze Pause ein und begutachte die Hütte.
Diese kleine Hütte ist eine von drei Übernachtungsmöglichkeiten auf der Fanes. Sie ist die kleinste und hat eine geringe Kapazität. Falls man dort übernachten möchte, wird das in der Sommersaison nicht ohne Reservierung möglich sein. Das trifft auch auf die anderen beiden zu: Faneshütte und Lavarellahütte. Wie auch immer, es ist nur noch ein Katzensprung bis zur Faneshütte. Der Name rührt von der Lage der Hütte her. Sie befindet sich am Rande einer kleinen Hochebene, die sich wie eine Bratpfanne vor ihr eindellt und bis zur gegenüberliegenden Lavarellahütte reicht. Auf dem Grund der Pfanne befinden sich Wiesen und ein kleiner See.
Die Faneshütte ist sehr gepflegt und hat eine schöne Sonnenterrasse, die bis spät am Abend von den Sonnenstrahlen erreicht wird.
hochalpine Variante 1: Pfunderer Joch
Ich kann es nicht oft genug sagen. Die Variante über das Pfunderer Joch ist nur etwas für versierte, erfahrene eMountainbiker, die ohne Packtaschen unterwegs sind. Die Trailabfahrt vom Pfunderer Joch zur Weitenbergalm erfordert sichere Bikebeherschung. Man sollte wissen, was S2-Trails sind und sich vor diesen und gelegentlichen Schiebepassagen nicht fürchten. Auf jeden Fall empfiehlt es sich, die 3. Etappe im Pfitschtal ausklingen zu lassen, um das Pfunderer Joch frisch und ausgeruht am Morgen in Angriff zu nehmen. Ob man danach noch bis in die Fanes oder zur Plätzwiese fahren möchte, sollte man sich in Anbetracht der damit verbundenen sehr vielen Höhenmetern gut überlegen und ggf. die Etappen anders einteilen.
Strecke: 82,8 km, 2916 hm
Pfitschtal (Kematen) – Fussendrass – Pfunderer Joch – Weitenbergalm – Dun – Pfunders – Weitental – Niedervintl – St. Siegmund – Bhf Ehrenburg – Saalen – Enneberg – St. Vigil – Rautal – Pederü-Hütte – Fanes
- 18 %: Straße
- 39 %: Radweg, Teer, Nebenstraße mit wenig Verkehr
- 31 %: Feldweg, Schotter
- 12 %: Trail, Pfad
- GPS-Track: 04-Var-1-PfundererJoch-eMTB.gpx
Weitere Bilder zum Pfunderer Joch bei MTB-Transalp München – Venedig 4. Tag.
hochalpine Variante 2: Plätzwiese
Bei km 50,9 km der Hauptroute verlässt man diese und bleibt auf dem Pustertaler Radweg in Richtung Bruneck, Toblach. Dabei passiert man Olang und Welsberg. Beim Ort Untergasse zweigt diese Variante vom Pustertaler Radweg ab und führt stetig ansteigend über das Altpragser Tal hinauf zur Plätzwiese. Ab dem Ort Säge zunächst auf einer Schotterpiste, die parallel zur Straße verläuft. Rund anderthalb Kilometer vor dem Gasthof Brückele erreicht man die Almstraße. Ab dem Gasthof besteht die Möglichkeit, mit dem Bus hinauf zur Plätzwiese zu fahren, falls Platz ist. Auf dem Hochplateau gibt es mehrere Möglichkeiten der Übernachtung. Ich empfehle dazu die Dürrensteinhütte mit Blick auf den Monte Cristallo. Auf jeden Fall sollte man eine Reservierung haben. Die Dolomiten sind ein Wandereldorado und werden immer mehr zu einem internationalen Hotspot des Tourismus mit den damit verbundenen guten und schlechten Begleiterscheinungen.
Strecke: 94,4 km, 2027 hm
Sterzing – Stilfes – Pfulters – Franzensfeste – Aicha – Mühlbach – Niedervintl – St. Siegmund – Bhf. Ehrenburg – St. Lorenzen – Bruneck – Olang – Welsberg – Untergasse – Altpragser Tal – Brückele – Plätzwiese – Dürrensteinhütte
- 8 %: Straße
- 81 %: Radweg, Teer, Nebenstraße mit wenig Verkehr
- 11 %: Feldweg, Schotter
- 0 %: Trail, Pfad
- GPS-Track: 04-Var-2-Plaetzwiese-eMTB.gpx
Übernachtungstipps in der Reihenfolge der Strecke:
Keine Gewähr für die Aktualität und Richtigkeit der Angaben. Hinweise zu Änderungen und Alternativen nehme ich gerne entgegen – siehe Kontakt
Pustertal
- Klammerhof, Nikolausstraße 19, 39040 Aicha, Autonome Provinz Bozen – Südtirol, Italien, Tel.: +39 0472 459032
- Hotel Sonneck, Spingeser Straße 2, 39040 Natz-Schabs, Telefon: +39 0472 694027
- Hotel Sigmunderhof, Pustertaler Str. 10, 39030 St. Sigmund/Kiens, Südtirol, Italien, Tel.: +39 0474 569553
Gadertal
- Hotel Saalerwirt, Saalen, 4, 39030 St. Lorenzen, Südtirol, Italien, Tel.: +39 0474 403147
Fanes
- Berggasthaus Pederü, Val-dai-Tamersc-Str., 16, 39030 St. Vigil in Enneberg BZ, Südtirol, Italien, Tel.: +39 0474 834316
- Fanes Hütte, Fanes, 39030 S. Vigilio BZ, Südtirol, Italien, Tel.: +39 0474 453001
- Berghütte Lavarella, Fanes, 4, 39030 S. Vigilio BZ, Südtirol, Italien, Tel.: 39 0474 501094
- Ücia dles Muntagnoles, Localité Fanes Nr. 11, 39030 Fanes, 39030 S. Vigilio BZ, Südtirol, Italien, Tel.: +39 347 5214753
Übernachtungstipps auf der Variante 2 Plätzwiese
Pustertal – Plätzwiese
- Tuscherhof, Außerprags 72, 39030 Prags, Südtirol, Italien, Tel.: +39 0474 748628
- Berggasthof Plätzwiese, Außerprags 58, 39030 Prags, Südtirol, Italien, Tel.: +39 0474 748650
- Dürrensteinhütte, Plätzwiese 71, 39030 Prags, Südtirol, Italien, Tel.: +39 0474 972505
Nachlademöglichkeiten und Einkehrtipps entlang der Strecke
- km 5,9: Stilfes – Bäckerei Walcher
- km 24,3: Aicha – Hotel Klammerhof
- km 27,7: Hotel Sonneck
- km 30,4: Mühlbach – Ortszentrum
- km 54,5: Saalen – Hotel Saalerwirt
- km 75,8: Tamersc – Jausenstation I Tamersc
- km 79,5: Berggasthaus Pederü
- km 85,2: Ücia dles Muntagnoles
auf der Variante 2 Plätzwiese
- wie Hauptroute bis km 50,9
- km 80,1: Säge – Hotel Tuscherhof
- km 92,1: Plätzwiese – Berggasthaus Plätzwiese
5. Tag: Königsetappe durch das Herz der Dolomiten
Strecke: 61 km, 2369 hm
Fanes – Limojoch – Ponte Felizon – Fiames – Cortina d’Ampezzo – Croda da Lago – Forcella di Ambrizzola – Passo Staulanza – Pecol – Valle della Grava – Passo Duran
- 20 %: Straße
- 26 %: Radweg, Teer, Nebenstraße mit wenig Verkehr
- 47 %: Feldweg, Schotter
- 7 %: Trail, Pfad
- GPS-Track: 05-MV-Fanes-Duran-eMTB.gpx
siehe auch Varianten: Hinweise weiter unten, eingezeichnet auf Übersichtskarte
- GPS-Track: 05-Var-1-Plaetzwiese-Cortina-eMTB.gpx
- GPS-Track: 05-Var-2-Col-dei-Baldi-eMTB.gpx
- GPS-Track: 05-Var-3-Rifugio-Talamini-eMTB.gpx
Hinweise zur Hauptroute
- wie am 4. Tag soll die Etappe als Hüttenübernachtung enden, deshalb wieder viele Höhenmeter
- egal, ob man in der Fanes oder auf der Plätzwiese startet
- bei Gefahr von Schlechtwetter ist die Hauptroute und Variante 2 nicht zu empfehlen, dann die Variante 3 über Rifugio Talamini fahren
Übersichtskarte
schwarz: Hauptroute
rot/blau: alternative Strecken
Höhenprofil Hauptroute
Eine Königsetappe steht bevor. Die Strecke ist zwar nicht extrem lang, hat aber deutlich über 2000 Höhenmeter. Da heißt es rechtzeitig Pausen zum Nachladen einzuplanen. Ich bin zwar mit Doppelakku unterwegs, nutze aber trotzdem jede Rast die Gelegenheiten. Sicher ist sicher.
Los geht es mit dem Anstieg zum Limojoch.
Der Anstieg zum Limojoch hat reichlich 100 Höhenmeter und ist bis auf einige Stellen mit dem eMTB gut fahrbar. Da sollte man die Fahrlinie gut treffen. Nach dem Joch entspannt sich die Lage.
In Richtung Große Fanesalm ist die Abfahrt zunächst sehr moderat. In Sichtweite der Alm wird es steiler.
Vor der Alm geht es links das Tal hinunter. Die Abfahrt erfolgt auf einer teils groben Schotterpiste. Zu hoher Luftdruck in den Reifen sollte nicht sein, dann fühlt es sich ungemütlich an. An einem Rastplatz kann man einen Abstecher zu Fuß zum Wasserfall machen.
Das Ampezzo-Tal ist schnell erreicht. Hier wechseln wir auf den Radweg, der das Pustertal mit Belluno verbindet. Er wurde auf der alten Trasse der Dolomitenbahn angelegt und nennt sich logischerweise Dolomitenradweg. Cortina d’Ampezzo ist schnell erreicht.
In Cortina d’Ampezzo sollte man dringend eine Rast zum Nachladen nutzen, selbst wenn auf der bisherigen Strecke noch nicht viel verbraucht sein sollte. Die Auffahrt zur Forcella Ambrizzola hat es in sich. Sie beginnt mit steilen Rampen auf einer geteerten Forststraße bis zur Malga Fedara.
Ab der Malga Federa wird dann der Weg zu einer Schotterpiste Sie wird bald sehr grob mit kurzen extrem steilen Rampen um die 25%. Die vorerst letzte führt zum Rifugio Croda da Lago.
Das Rifugio Croda da Lago ist ein toller Rastplatz mit gut zugänglicher Ladestation.
Schon auf dem Weg dorthin habe ich mit italienischen eMountainbikern ein paar Worte gewechselt. Jetzt wird etwas ausführlicher gefachsimpelt, was den weiteren Weg angeht.
Sie wollen nur bis zur Forcella Ambrizzola. Dort werden sie wieder umdrehen. Doch zunächst ist Pause angesagt.
Frisch gestärkt geht es weiter. Am Lago Federa beginnt der Saumpfad zur Forcella Ambrizzola.
Die Auffahrt ist zum allergrößten Teil mit eMTB fahrbar. Mit meinem sehr schweren eMTB hatte ich ca. 3 – bis 4 kurze Schiebestellen von jeweils 5 – 10 Meter Länge (nicht Höhenmeter). Da war es etwas verblockt. Manch einer wird vielleicht alles fahren. Auf jeden Fall ist es ein absoluter Highlight-Trail in den Dolomiten. Die Aussicht ist traumhaft. Schließlich bin ich oben. Die Passage durch das Drehkreuz ist etwas tricky. Am besten geht es, wenn man das eMTB auf dem Hinterrad durchschiebt.
An der Forcella Ambrizzola darf man sich nicht verleiten lassen und dem breiten Wanderweg bergab nach rechts folgen. Nach meiner Erfahrung ist es am sinnvollsten, auf dem linken Weg Nr. 436 weiterzufahren (Ausschilderung: Richtung Prendera, Senes, San Vito di Cadore).
Der Höhentrail ist zunächst fahrbar bis auf eine vielleicht 30 m lange Schiebepassage durch ein flaches Schotterfeld.
Schließlich ist nach weiteren knapp 50 Höhenmetern der höchste Punkt erreicht und es geht abwärts auf einem Kuhpfad. Der Trail ist verblockt und nicht flüssig fahrbar, aber es ist der direkte Weg. Lieber einmal zu viel absteigen als Gefahr zu laufen, auf den S2-Abschnitten des Trails zu stürzen. Der Pfad führt auf direktem Weg zur Malga Prendera, die man bald schon weiter unten liegen sieht. Wir halten auf den Monte Pelmo zu, der uns mit seinen charakteristischen Felsformationen eine Orientierung bietet. Ab der Malga Prendera folgt eine gut fahrbare Schotterpiste.
Am Rifugio Città di Fiume (www.rifugiocittadifiume.it) kann man eine Rast einschieben.
Es folgt eine kurze Abfahrt auf der Schotterpiste bis zu einem Wanderparkplatz an der Straße zum Passo Staulanza. Die paar Höhenmeter zur Passhöhe sind schnell erledigt. In einer Kehre zweigt bei km 41,2 die Variante 2 über den Col dei Baldi ab. Das will gut überlegt sein. Es ist die harte Tour, auch mit Motorunterstützung. Nach der Straßenabfahrt auf der Hauptroute nach Pecol geht es noch einmal steil hinauf. An der Flanke der Civetta entlang quert die Strecke das Skigebiet am Pian del Crep. Es gibt erwartungsgemäß ein paar knackige Rampen auf einer Schotterpiste.
Schließlich geht es weiter auf einem schönen Trail zur Forcella della Grava. Der wird von einem groben Karrenweg ins Tal hinunter abgelöst – sehr fein. Ab der Malga Grava geht es weiter das Valle della Grava hinab. Das ist ein einsames Tal, dass wir auf einer Mischung aus Schotterpiste und zerbröckelnden Asphalt hinunterrollen. Bei den paar Häusern von Le Vare erreichen wir die Verbindungsstraße zwischen Passo Cibiana und Passo Duran. Alles wird gut, wir schaffen noch die rund 300 Höhenmeter zum Rifugio Sebastiano am Passo Duran. Wir bekommen ohne Probleme ein Zimmer und ein ordentliches Abendessen. Schön, dass wir es heute so weit geschafft haben. Die Übernachtung am Passo Duran im Rifugio San Sebastiano ist eine gute Wahl.
Variante 1: Plätzwiese – Schluderbach – Cortina
Die Abfahrt von der Plätzwiese erfolgt auf der alten Militärpiste, ehe man bei Schluderbach die Straße zum Passo Cimabanche erreicht. Hier erfolgt der Wechsel auf den Dolomiten-Radweg, auf dem es wie von selbst bergab rollt. Bei km 19,6 stößt man auf die Hauptroute, die in der Fanes gestartet ist.
Strecke: 64,6 km, 2250 hm
Dürrensteinhütte – Passo Cimabanche – Cortina d’Ampezzo – Croda da Lago – Forcella di Ambrizzola – Passo Staulanza – Pecol – Valle della Grava – Passo Duran
- 23 %: Straße
- 26 %: Radweg, Teer, Nebenstraße mit wenig Verkehr
- 45 %: Feldweg, Schotter
- 6 %: Trail, Pfad
- GPS-Track: 05-Var-1-Plaetzwiese-Cortina-eMTB.gpx
Egal, in welche Richtung man schaut, beim Start von der Plätzwiese hat man in alle Richtungen ein beeindruckendes Panorama.
Variante 2: Col dei Baldi
Bei der Abfahrt vom Passo Staulanza geht es bei km 41,1 der Hauptroute in einer Linkskurve der Straße weiter ins Gelände. Die sacksteile Auffahrt zum Col dei Baldi wird belohnt mit einer tollen Rundumsicht auf die umliegenden Gipfel der Civetta, des Monte Pelmo und vieler anderer Berge in den Dolomiten. In der Ferne ist sogar die Marmolada zu sehen. Die Abfahrt beginnt auf einer breiten Schotterpiste, ehe ein etwas versteckter Abzweig (Weg 516) auf einen Trail mit wurzeligen Abschnitten (max. S2) hinunter nach Pecol führt. Bei Nässe nicht zu empfehlen. Notfalls bleibt man auf der Schotterpiste nach Palafavera. Von dort auf Straße hinab nach Pecol und rechts rein zur Hauptroute.
Strecke: 62,6 km, 2568 hm
Fanes – Limojoch – Ponte Felizon – Fiames – Cortina d’Ampezzo – Croda da Lago – Forcella di Ambrizzola – Passo Staulanza – Pecol – Valle della Grava – Passo Duran
- 12 %: Straße
- 27 %: Radweg, Teer, Nebenstraße mit wenig Verkehr
- 52 %: Feldweg, Schotter
- 9 %: Trail, Pfad
- GPS-Track: 05-Var-2-Col-dei-Baldi-eMTB.gpx
Variante 3: Schlechtwettervariante über Rifugio Talamini
Bei absolut schlechtem Wetter bleibt einem nichts anderes übrig als die hochalpine Strecke über die Forcella di Ambrizzola auszulassen. Diese Routenvariante zweigt in Vodo di Cadore vom Dolomiten-Radweg ab und führt auf einer steilen Nebenstrecke zum Rifugio Talamini. Dort hinauf warten Rampen mit um die 25% Steigung auf deren Bezwingung. Eine echte Herausforderung, dafür kaum Verkehr auf der schmalen Nebenstraße mit einzelnen Schotterabschnitten. Als eMountainbiker muss man wissen, dass es im Rifugio Talamini keine Möglichkeit zum Nachladen des Akkus gibt (autarke Versorgung mit Photovoltaik und Generator nur für den Hüttenbetrieb).
Über Zoppe di Cadore und Forno di Zoldo erreicht die alternative Strecke bei Le Vare wieder die Hauptroute mit dem Schlussanstieg zum Passo Duran.
Strecke: 67,9 km, 1802 hm
Fanes – Limojoch – Ponte Felizon – Fiames – Cortina d’Ampezzo – Dogana Vecchia – San Vito di Cadore – Vodo di Cadore – Rifugio Talamini – Zoppe di Cadore – Forno di Zoldo – Dont – Le Vare – Passo Duran
- 18 %: Straße
- 59 %: Radweg, Teer, Nebenstraße mit wenig Verkehr
- 22 %: Feldweg, Schotter
- 1 %: Trail, Pfad
- GPS-Track: 05-Var-3-Rifugio-Talamini-eMTB.gpx
Übernachtungstipps in der Reihenfolge der Strecke
Keine Gewähr für die Aktualität und Richtigkeit der Angaben. Hinweise zu Änderungen und Alternativen nehme ich gerne entgegen – siehe Kontakt
Cortina d’Ampezzo
- Hotel Cristallino d’Ampezzo, Via Roma, 89, 32043 Cortina d’Ampezzo BL, Italien, Tel.: +39 0436 4690
- Hotel Olimpia, Strasse, Largo delle Poste, 37, 32043 Cortina d’Ampezzo BL, Italien, Tel.: +39 0436 3256
Malga Federa
- Malga Federa, Malga Federa, Località Federa, Tel.: +39 324 9249678
Croda da Lago
- Rifugio Croda da Lago, Tel.: +39 0436 862085
Passo Staulanza
- Rifugio Passo Staulanza, Localita‘ Passo Staulanza, 1 Val di, 32012 Zoldo alto BL, Italien, Tel.: +39 338 7900120
Passo Duran
- Rifugio San Sebastiano, Localita‘ Passo Duran, 32010 Val di Zoldo BL, Italien, Tel.: +39 0437 62360
- Rifugio Passo Duran „Cesare Tomè“, Passo Duran, 32020 La Valle Agordina BL, Italien, Tel.: +39 349 6848307
Übernachtungstipps auf der Variante 3 Rifugio Talamini
Rifugio Talamini
- Rifugio Gian Pietro Talamini, Località Col Botei, 32040 Vodo di Cadore BL, Italien, Tel.: +39 380 9081496
Forno di Zoldo
- Hotel Zoldana, Piazza 4 Novembre 1918, 32012 Forno di Zoldo BL, Italien, Tel.: +39 0437 794200
Nachlademöglichkeiten und Einkehrtipps entlang der Strecke
- km 20,9: Cortina d’Ampezzo, Bar Toto – Via Cojana 4/A
- km 27,8: Malga Federa
- km 29,4: Rifugio Croda da Lago
- km 40,3: Passo Staulanza
- km 50,4: Rifugio Pian del Crep
- km 61,0: Passo Duran – Rifugio San Sebastiano
auf der Variante 1 Plätzwiese-Cortina und Variante 2 Col dei Baldi
- wie Hauptroute, km entsprechend den jeweiligen Varianten
auf der Variante 3 Rifugio Talamini
- km 20,8: Cortina d’Ampezzo, Bar Toto – Via Cojana 4/A
- km 31,5: San Vito di Cadore – Osteria da Massarotto (direkt am Radweg)
- km 48,1: Zoppe di Cadore – Ladeautomat 1 EUR
- km 55,7: Dozza – Bar Sport
- km 67,9: Passo Duran – Rifugio San Sebastiano
6. Tag: Passo Duran – Belluno – Col Visentin
Strecke: 77,1 km, 2170 hm
Passo Duran – Agordo – Forcella Franche – Lago del Mis – Mis – Vignole – Mier – Belluno – Val Barlon – Nevegal – La Casera – Col Visentin
- 43 %: Straße
- 43 %: Radweg, Teer, Nebenstraße mit wenig Verkehr
- 14 %: Feldweg, Schotter
- 0 %: Trail, Pfad
- GPS-Track: 06-MV-Duran-Prealpi-eMTB.gpx
Das Etappenende auf dem Col Visentin ist eine Erfahrung aus meinen Recherchetouren in einem sehr heißen Sommer. Da lernt man es zu schätzen, wenn es in der Nacht in der Höhe deutlich kühler wird. Die Variante über den Passo Praderadego habe ich hier rausgelassen, weil die Abfahrt vom Col Visentin bei schlechtem Wetter ohne Probleme machbar ist. Wer sich über Passo Praderadego informieren möchte: er befindet sich in der Gravel Bike Transalp.
Übersichtskarte
schwarz: Hauptroute
rot/blau: alternative Strecken
Höhenprofil Hauptroute
Heute verlassen wir die Dolomiten. Ein Blick vom Passo Duran zurück.
Voll Tatendrang schwinge ich mich am Rifugio San Sebastiano aufs Rad.
Der Tag beginnt mit der Straßenabfahrt vom Passo Duran nach Àgordo in morgendlicher Frische. Die wird im Laufe des Tages bald verschwinden und drückender Hitze im Tal Platz machen. Aber das Tagesziel liegt ja wieder hoch genug, um der Sommerschwüle zu entgehen.
Die Nebenstraße ist stellenweise so schmal, dass keine zwei Autos nebeneinander passen. Demzufolge ist sie nicht stark frequentiert.
In Àgordo vertue ich keine Zeit mit der Wegsuche. Es ist dieselbe Strecke wie bei der ersten Recherche: Auffahrt auf einer kaum befahrenen Nebenstraße in Richtung Valle del Mis. Das Tal ist durch den Fluss Mis tief eingeschnitten und hat dadurch im oberen Teil den Charakter eines Canyons. Die Straße schlängelt sich an den Abgründen entlang, führt durch einige enge Tunnel und ist offiziell für den Autoverkehr gesperrt – perfekt.
Der Lago del Mis ist ein Stausee, der am Talende die Wassermassen auffängt.
Ungefähr in der Hälfte der Strecke entlang des Sees gibt es einen schönen Rastplatz an einem Campingplatz (SP2, Loc. Pian Falcina, 32027 Sospirolo BL, Italien).
Zeit für eine Rast und einen Cappuccino. Bei der Gelegenheit wird gleich nachgeladen. Weiter geht es. Im Örtchen Mis bin ich aus den Alpen heraus und es wird schlagartig warm. Mit der Wegsuche hatte ich mich bei meiner MTB-Transalp schwer getan. Nun habe ich die Strecke mehrere Male recherchiert und verifiziert und bin zufrieden. Weitgehend abseits von vielbefahrenen Straßen schlängele ich mich nach Belluno durch. Sogar ein Hauch von Trail ist am Fluss Cordevole dabei. Er ist wie die Piave einer der wenigen naturbelassenen Flüsse, die aus den Alpen herausführen. Dementsprechend breit ist sein Flussbett. Weiter geht es über schöne Nebenwege unter anderen durch schattige, antike Schottersträßchen (die berühmten strada bianca) nach Belluno. Das architektonisch sehenswerte alte Ortszentrum liegt malerisch auf einer Anhöhe über der Piave.
In Belluno sollte man auf jeden Fall rasten und sich verpflegen. Es folgt eine stramme Auffahrt in die Prealpi Bellunese. Aus dem Stand heraus geht es stetig bergauf. Zunächst über rund 1000 Höhenmeter bis zum Ende der Fahrstraße beim Ristorante La Casera. Zwischendurch gibt es einen schönen geschotterten und schattigen Waldweg durch das Val Barlon.
Den Schatten wird man zu schätzen wissen, falls das Wetter brütend heiß sein sollte. Weiter oben wird es dann etwas kühler und angenehmer.
Bei La Casera ist eine Rast fast Pflicht. Einerseits um etwas zu essen und kühle Getränke zu sich zu nehmen, andererseits gibt es eine frei zugängliche Ladestation an der Skulptur des Berggeistes.
Von hier sind es bis zum Col Visentin noch gut 400 Höhenmeter. Da möchte man nicht mit dem Akku sparen, denn es geht gleich mit einer deftigen Waschbetonrampe los. Der Blick geht zurück zu den Dolomiten, die sich an diesem klaren Tag in ihrer vollen Pracht vor meinem bewundernden Blick ausbreiten.
Die Blicke sind in alle Richtungen großartig.
Der nun folgende Schotterweg in Richtung Col Visentin, der höchsten Erhebung der Prealpi, ist gut fahrbar und liegt zunächst auf der Südseite. Bei klarer Sicht hat man einen fantastischen Blick bis zur Lagune von Venedig, einfach traumhaft.
Unterwegs passiert man das Rifugio Bristot. Auch hier hat man ein tolles Panorama.
Schließlich nähern wir uns dem Col Visentin.
Eine letzte Rampe wartet.
Es ist geschafft.
Eine Übernachtung im Rifugio Col Visentin ist ein Erlebnis, vor allem wenn man im heißen Hochsommer unterwegs sein sollte. Das Rifugio auf dem Col Visentin ist auf einem kurzen Stichweg zu erreichen und liegt direkt auf dem höchsten Punkt – Rundumsicht also inklusive.
Das Rifugio Col Visentin ist ein beliebter Etappenort für die Weitwanderer auf der Strecke München – Venedig. Eine Reservierung kann also nicht schaden. Alternativ kann man im Rifugio Bristot übernachten, dass man zuvor passiert hat.
Übernachtungstipps in der Reihenfolge der Strecke
Keine Gewähr für die Aktualität und Richtigkeit der Angaben. Hinweise zu Änderungen und Alternativen nehme ich gerne entgegen – siehe Kontakt
Valle del Mis
- Area Ristoro, Camper e Punto Informativo Pian Falcina, SP2 Loc. Pian Falcina, 32027 Sospirolo BL, Italien Tel.: +39 350 1375227
Belluno
- Park Hotel Villa Carpenada, Via Mier, 158, 32100 Belluno BL, Italien, Tel.: +39 0437 948343
- Albergo Al Ponte della Vittoria, Hotel Al Ponte, Via Monte Grappa 1, 32100 Belluno, Tel.:: +39 0437 925270
Prealpi – Nevegal
- Rifugio Bristot, 32100 Nevegal, Localita Col Toront, Province of Belluno, Italien, Tel.: +39 338 9553434 (sehr einfacher Standard, wenige Plätze)
- Rifugio Col Visentin, 32100 Belluno, Province of Belluno, Italien, Tel.: +39 0437 27110
Nachlademöglichkeiten und Einkehrtipps entlang der Strecke
- km 35,6: Lago del Mis, Campingplatz Pian Falcina
- km 44,8: Vignole – Old Bar
- km 53,8: Belluno – diverse Ristorante und Bars
- km 71,5: La Casera, Via Faverghera Nr. 751
- km 77,1: Rifugio Col Visentin
7. Tag: Vom Col Visentin nach Treviso
Strecke: 79,7 km, 607 hm
Col Visentin – Forcella Zoppel – Borgo Olivi – Longhere – Revine – Lago di Lago – Fratta – Zuel di La – Zuel di Qua – Rolle – Molinetto della Croda – Refrontolo – Barbisano – Collalto – Ponte della Priula – Spresiano – Villorba – Treviso
- 24 %: Straße
- 51 %: Radweg, Teer, Nebenstraße mit wenig Verkehr
- 17 %: Feldweg, Schotter
- 8 %: Trail, Pfad
- GPS-Track: 07-MV-Prealpi-Treviso-eMTB.gpx
Übersichtskarte
schwarz: Hauptroute
rot/blau: alternative Strecken
Höhenprofil Hauptroute
Start in die Etappe mit der letzten Bergwertung auf der Transalp von München nach Venedig. Doch los geht es mit einer entspannten Abfahrt vom Col Visentin auf der breiten Schotterpiste, die einst aus militärischen Gründen angelegt wurde. Die Weitwanderer auf der Strecke München – Venedig und die Radfahrer haben auf den ersten drei Kilometern eine identische Strecke. An der Forcella Zoppel trennen sich die Wege. Die Wanderer nehmen den steilen Pfad TV1 über den Monte Agnelezze. Die Radfahrer müssten dort weite Strecken schieben. Ich wähle also die weiter bergab führende Piste. 200 Höhenmeter tiefer stoße ich beim km 6,0 der Hauptroute auf eine Weggabel. Bergab links gibt es eine kleine Teerstraße, die hinunter ins Tal führt. Bei schlechten Wetterbedingungen ist eine sichere Abfahrt zu den beiden Seen garantiert. eMountainbiker, die es etwas deftiger lieben, schauen sich mal die MTB-Route des 7. Tages an. Ich habe das bei meiner erneuten Verifizierung der Strecken gemacht, mich aber für die leichte Abfahrt entschieden.
Ich habe das in der Sommerhitze recherchiert. Je tiefer man kam, umso heißer wurde es, bis ich in Longhere das Gefühl hatte, durch das Gebläse eines Föns zu fahren. Da kommt die schöne Passage entlang der beiden Seen im Tal gerade recht.
Für den Fall der Fälle gibt es eine öffentliche Badestelle am Lago di Lago.
Es folgt die vorletzte Höhenwertung auf dieser Transalp, über Fratte in die Colli del Prosecco, die ich für mich „Klein Toskana“ getauft habe. Bei dem Ort Rolle blickt man über Hügel und Täler, die weithin mit Trauben bebaut sind.
Die Abfahrt erfolgt auf einer kaum befahrenen Nebenstraße. Und es kommt noch besser, wenn man den Abzweig zur Molinetto della Croda nicht verpasst. Falls ja, anhalten, umdrehen und zurückfahren.
Malerisch liegt die alte Mühle auf einem Stichweg, kaum 200 Meter von der Straße entfernt. Ein schöner Picknitzplatz. Informationstafeln erzählen von der Geschichte des Ortes.
Weiter geht es über Refrontolo nach Collalto. Der Ortsname riecht schon nach Höhenmetern. Tatsächlich muss man ein Stück hinauf, wird oben aber belohnt mit einer wunderschönen Schotterallee, die direkt in südlicher Richtung dem Ziel näherkommt. Außerdem ist es in der Tat die wirklich allerletzte Bergwertung bei dieser Transalp.
Als wir dann später auf eine kleine Teerstraße stoßen, muss ich nicht lange überlegen, ob wir rechts oder links weiterfahren sollen. Ich kenne die Strecke und weiß, dass links noch ein kleines Highlight folgt. Ein Stück rollen wir bergab, dann öffnet sich der Blick auf die Ebene. Eine Schotterpiste führt abwärts durch die Weinberge.
Die Weinlese ist in vollem Gange und mit viel Gewinke und Gegrüße erreichen wir das Örtchen Colfosco. Einmal die Hauptstraße überquert und schon sind wir auf dem Uferdammweg des Piave – wieder perfekt.
Auf dem Dammweg radelt man bis Ponte della Priula. Hier überquert man die Piave.
Gleich nach der Brücke über die Piave geht es auf dem Uferweg am Fluss weiter. Als Schotterpfad ist er die richtige Strecke für ein eMountainbike.
Die Piave ist einer der letzten weitgehend naturbelassenen Flüsse, die aus den Alpen herausführen. So sucht sich das Flussbett immer mal wieder einen neuen Weg. Über schöne Schotterpisten, Nebenstraßen und Radwege, geht es nun über Spresiano nach Treviso. Hier lasse ich bei meiner erneuten Recherche die vorletzte Etappe enden.
Treviso ist von Kanälen durchzogen und erinnert dadurch ein wenig an Venedig. Ich checke bei meiner Recherchetour im heißen Sommer kurzerhand für zwei Nächte im klimatisierten Hotel „Carlton“ in Bahnhofsnähe ein.
So kann ich die letzte Etappe mit leichtem Gepäck zurücklegen und habe keine Sorge mit einer Unterkunft in Venedig, was mit einem Fahrrad eine kleine Herausforderung ist. Am Nachmittag oder Abend werde ich mit einem Regionalzug zurückkehren. Die fahren alle Nase lang. Nachdem das geklärt ist, genieße ich bei einem abendlichen Stadtbummel das typisch italienische Flair von Treviso. Eine schöne Stadt ohne die Auswüchse des Massentourismus, wie sie in Venedig herrschen.
Übernachtungstipps in der Reihenfolge der Strecke
Keine Gewähr für die Aktualität und Richtigkeit der Angaben. Hinweise zu Änderungen und Alternativen nehme ich gerne entgegen – siehe Kontakt
Spresiano
- Hotel Spresiano, Via Giambattista Tiepolo, 10, 31027 Spresiano TV, Italien, Tel.: +39 0422 887060
Treviso
- AVOGARI B&B, Via Avogari, 19, 31100 Treviso, TV, Italien, Tel.: +39 0422 56513
- Hotel Carlton, Largo Porta Altinia, 15, 31100 Treviso TV, Italien, Tel.: +39 0422 411661
Nachlademöglichkeiten und Einkehrtipps entlang der Strecke
- km 12,9: Borgo Olivi – Osteria da Annibale
- km 40,0: Refrontolo – Trattoria al Forno, Viale degli Alpine, 5
- km 47,2: Collalto – Trattoria alla Torre Vecchia, Via Strada di Collalto 22
- km 63,9: Spresiano – diverse Bars an der Strecke
- km 79,7: Treviso – diverse Bars und Ristorante
8. Tag: Venedig – Die Stefano de Marchi-Etappe
Strecke: 55,5 km, 68 hm
Treviso – Casier – Casale sul Sile – San Liberale – Zuccarello – Quarto d’Altino – Forte Bazzera – Campalto – Parco San Guiliano – Forte Marghera – Mestre – Bhf. Porto Marghera – Ponte della Liberta – Venedig
- 21 %: Straße
- 36 %: Radweg, Teer, Nebenstraße mit wenig Verkehr
- 28 %: Feldweg, Schotter
- 15 %: Trail, Pfad
- GPS-Track: 08-MV-Treviso-Venezia-MTB.gpx
Mein besonderer Dank gilt dem Venezianer Stefano de Marchi, der mir mit seiner Ortskenntnis den Roten Faden dieser schönen Schlussetappe gezeigt hat.
Hinweis zur Einfahrt von Mestre nach Venedig
Durch den Neubau einer Brücke zwischen Mestre und Marghera kommt es immer wieder zu Änderungen an der Einfahrtsroute, so dass der GPS-Track nicht immer exakt sein wird. Örtliche Hinweise zur Radstrecke via Ponte della Liberta nach Venedig beachten.
Derzeit ist außerdem eine Umleitung notwendig zwischen Campalto und Parco San Guiliano. Grund: Bau einer neuen Radwegbrücke über einen Wasserlauf. Man kann sich an der Stelle nicht vorbeischleichen.
GPS-Track: 08-Umleitung-Mestre-Baustelle.gpx
Übersichtskarte
schwarz: Hauptroute
rot/blau: alternative Strecken
Höhenprofil Hauptroute
Die letzte kurze Etappe von Treviso nach Venedig ist Genussradeln in seiner feinsten Form. Die Strecke verläuft bis Quarto d’Altino auf dem wunderschönen Radweg entlang des Flusses Sile. Das ist aber nicht der einzige Grund dafür, dass meine Wahl auf Treviso als letzten Etappenort vor Venedig gefallen ist. Ich war im heißen Sommer zweimal zur Recherche unterwegs. Dabei habe ich jeweils die Rückreise nach Deutschland per Regionalzug erledigt, was ohne langfristige Reservierung möglich ist. Wie das von Treviso am besten funktioniert, wird im Punkt Rückreise genauer erklärt.
Der ruhig dahinfließende Fluss bietet Gelegenheit für manche Art von Wassersport.
Die Ruhe überträgt sich und man freut sich über die entspannte Strecke, die dem Wasserlauf der Sile folgt und mit einigen Sehenswürdigkeiten aufwartet. Das geht gleich los mit dem Friedhof der Treidelboote. Im Mittelalter war Treviso ein wichtiger Umschlagplatz für den Warenhandel per Schiff. Die flachen Lastkähne wurden von den Uferwegen aus von der Lagune nach Treviso gezogen. Als man sie nicht mehr brauchte, blieben sie hier liegen. Die Stelle wird auf einem Steg überquert, auf dem man das Fahrrad schieben muss (ca. 400 Meter).
Gleich folgt die nächste Attraktion. Eine echte Wasseruhr im Wortsinne.
Ohne Stefano hätte ich mich sehr schwer getan, einen vernünftigen Weg an die Lagune von Venedig zu finden, besonders für den Abschnitt hinter Quartó d`Altino. Dazu später mehr. Doch zunächst genießen wir die tolle Fahrt.
In Quartó d`Altino verlassen wir den Sile-Radweg und folgen wiederum dem von Stefano vorgeschlagenen Weg. Er bringt uns unter weitgehender Vermeidung von stark befahrenen Straßen der Lagune von Venedig näher. Für mich ist am eindrucksvollsten die Passage am Flughafen vorbei und dann entlang auf einem Dammweg. Von dort sieht man schon die Türme der Serenissima über dem Wasser schimmern.
Schließlich erreichen wir den Parco San Giuliano. Von hier aus führen Radwege durch das industriell geprägte Mestre zur Brücke Ponte della Liberta. Das ist die Verbindung vom Festland über die Lagune nach Venedig. In Mestre ist die Orientierung nicht ganz einfach, da ständig gebaut wird. Schlussendlich sind wir auf der Brücke „Ponte della Liberta“ und rollen die letzten Kilometer in Hochstimmung auf Venedig zu. Die Lagunenstadt liegt schimmernd in der nachmittäglichen Sonne. Von weitem ein friedliches Stillleben. Am Ortseingangsschild gehört natürlich das obligatorische Beweisfoto zum Pflichtprogramm.
Ein Traum wird wahr: eine eindrucksvolle Transalp für eMountainbikes von München nach Venedig in 8 wundervollen Etappen. Der Blick schweift zurück über die Ponte della Liberta, die Venedig mit dem Festland verbindet.
Wir reißen uns los und schieben das Fahrrad über die Fußgängerbrücke zum Bahnhof St. Lucia (siehe die folgenden Hinweise). Dabei erhaschen wir einen Blick auf den Canal Grande.
Jetzt ist Zeit und Gelegenheit, auf das Ende dieser langen Reise anzustoßen.
Mit dem Fahrrad in Venedig
Es ist streng verboten (und nicht sinnvoll) mit dem Fahrrad in Venedig unterwegs zu sein. Nach der Ponte della Liberta ist an der Piazzale Roma Schluss. Auch das Schieben ist nicht erlaubt. Nur zum Bahnhof St. Lucia ist es gestattet.
Es existiert ein sogannter Bici-Park in einem Parkhaus gleich am Ende des Radweges über die Ponte della Liberta. Der GPS-Track: 08-MV-Treviso-Venezia-MTB.gpx macht einen Schlenker dort hin. Im Bici-Park kann man Fahrräder in abschließbaren Boxen sicher verwahren – siehe die folgenden Bilder:
Zum Bahnhof Venezia Santa Lucia gelangt man von der Piazzale Roma nur schiebenderweise über die Fußgängerbrücke Ponte della Costituzione.
Am Bahnhof Venedig St. Lucia fahren Züge fast im Minutentakt.
Übernachtungstipps
Hier nochmals mein Hinweis und meine Empfehlung zur Übernachtung in Treviso aus den oben genannten Gründen. Wer sein Fahrrad wie beschrieben im Bici-Park abstellen möchte, hat natürlich die freie Wahl von Unterkünften aller Kategorien und Preisklassen in Venedig. Eine Empfehlung möchte ich nicht aussprechen.
Eine Möglichkeit ist es auch, mit der Autofähre ab Tronchetto auf die vorgelagerte Insel Lido zu fahren und dort zu übernachten. Nach der Brücke Ponte della Liberta rechts abbiegen in Richtung „Ferry Lido“. Auf der Autofähre sind Fahrräder kein Problem. Lido ist viel ruhiger. Außerdem kann man hier am Strand im sauberen Wasser baden. Mit dem Vaporetto dauert die Fahrt vom Lido zum Markusplatz nur ca. eine Viertelstunde. Wer die Stadt und die Lagune ausgiebig erkunden will, für den empfiehlt sich eine Tages- oder Mehrtageskarte für den Nahverkehr in und um Venedig. Dafür gibt es verschiedene Angebote, aus denen man das passende auswählen kann.
Infos bekommt man auf diesen offiziellen Websites (auch in deutsch und englisch):
Nachlademöglichkeiten und Einkehrtipps entlang der Strecke
- km 45,9: Mestre – Parco San Guiliano
Fazit
Das ist eine Transalp, die für eMountainbiker auf anspruchsvollen, aber geeigneten Wegen die lange Strecke von München nach Venedig in Angriff nimmt. Die Einteilung der Tagesetappen erfolgte aufgrund meiner persönlichen Erfahrungen und Vorlieben. Wer diese Transalp nachfahren will, wird vielleicht andere Prioritäten setzen. Auf jeden Fall ist die Route nach meinen Maßstäben (Rollen muss es!) rund und ausgereift. Sie kann in sieben oder acht Tagen bewältigt werden. Die Anforderungen an die Fahrtechnik sind nicht extrem hoch, so dass die meistens eMountainbiker die Fahrt genießen können. Für die hochalpinen und teils schweren Abschnitte gibt es immer Ausweichrouten, zum Beispiel im Falle von Wetterstürzen mit Gefahr von Schnee auf den hohen Pässen. Jeder sollte also bei entsprechender Vorbereitung das Ziel Venedig erreichen können.
Nach meiner letzten großen Verifizierung und Recherche auf der Strecke von München nach Venedig liegen nun spezielle Transalps für eMountainbikes, Mountainbikes und Gravelbikes vor.
Impressionen Venedig
Die Lagunenstadt Venedig muss man zu Fuß und/oder Boot erkunden.
Rückreise
Shuttle-Services
Venedig ist ein häufig angefahrenes Ziel von Radlern aller Art. Es gibt diverse Anbieter, die organisierte oder geführte Touren im Programm haben. Einfach anfragen, ob sie euch mitnehmen, wenn das zeitlich passt. Google hilft bei der Detailrecherche weiter.
Ansonsten kann ich aus persönlicher Kenntnis und Erfahrung nur wärmstens empfehlen:
- www.bikeshuttle.it: mit Sitz in Mals am Reschenpass – Tel: +39-320-3114552
- www.bikeshuttle.at: mit Sitz in Nauders am Reschenpass, TRANSALP-HOTLINE: +43-664-1217050
Alle deutschsprachig, zuverlässig und flexibel.
Ein besonders toller Service wird hier angeboten.
PKW-Überführung vom Start- zum Zielort: www.transalp-shuttle.com Tel: +43-676-6877008
Das klappt bestens, wie ich selber mehrfach erleben durfte. Rechtzeitige Anmeldung ist sinnvoll. Sie sind in der Sommersaison schnell ausgebucht.
Mit der Bahn
Die Rückfahrt lässt sich mit öffentlichen Verkehrsmitteln organisieren. Das klappt mit Regionalzügen ohne Voranmeldung, man muss nur etwas Geduld und Zeit mitbringen. Aber warum nicht, wenn man die Rückreise als Teil der Reise, des Urlaubs auffasst? Entschleunigung ist das Motto – das passt doch perfekt auf diese Form des Reisens. Auch bei dieser Transalp habe ich das bei einigen Recherchefahrten so gemacht. Das hat prima geklappt, wenn man die nötigen Nerven hat und Ruhe bewahrt. Rechtzeitiges Erscheinen direkt am Bahnhof St. Lucia in Venedig ist eine gute Voraussetzung für eine entspannte Rückreise.
Mit Regionalzügen habe ich es einmal geschafft, an einem Tag mit 9 verschiedenen Zügen zurück bis Gotha zu kommen.
Konkret sah das so aus:
- Regionalzug: Treviso – Venedig
- Regionalzug: Venedig – Verona
- Regionalzug: Verona – Bozen
- Regionalzug: Bozen – Brenner
- Regionalzug: Brenner – Innsbruck
- Regionalzug: Innsbruck – Kufstein
- Regionalzug: Kufstein – München
- ICE: München – Erfurt
- Regionalzug: Erfurt – Gotha
In Regionalzügen braucht man in Italien, Österreich und Deutschland keine Reservierungen. Man ist dadurch flexibel, muss aber immer einen Plan B einkalkulieren, wenn es mal nicht so klappt, wie gewünscht.
Bis nach Hause habe ich es nur geschafft, weil der ICE von München nach Erfurt verspätet abgefahren ist und ich auf gut Glück noch einen freien Stellplatz bekommen habe. Sonst hätte ich eine Zwischenübernachtung eingelegt. In Italien und Österreich sind die Züge pünktlich auf die Minute abgefahren. Das muss ich nicht weiter kommentieren.
Aber einfach ist es nicht!
Eine kurzfristige Reservierung für Schnellzüge von Venedig bis Innsbruck oder München zu ergattern, ist in der Sommersaion praktisch aussichtslos, weil es viel zu wenige Kapazitäten gibt. Soviel zum Thema nachhaltige Verkehrswende. In der Schweiz ist man schon sehr viel weiter, wie am Beispiel eines Großraumwaggons nur für Fahrradtransport zu sehen ist, hier in der Rhätischen Bahn.
Rückmeldungen
Datum: 27. Juni 2022
Matthias Müller
Betreff: Transalp München – Venenedig mit eMTB
Servus,
ich war letzte Woche unterwegs nach Venedig. In der Ebene war es letzte Woche schon so heiß. An der Sile entlang ging es, aber der Rest war bei 34 °C ohne Schatten. Letzte Etappe hatte fast 90 km.
Insgesamt haben wir 600 km und 11.000 hm gefahren.
Strecke:
Unterbrunn – Hinterriss, Hotel Post, sehr schöner Spa Bereich.
Hinterriss – Mayrhofen, Hotel Strass, haben noch Probleme mit Covid. Abläufe funktionieren nicht so recht.
Mayrhofen – Mittewald, Pfitscher Joch war frei befahrbar. Ziemlich viele Menschen (Wochenende). Übernachtet im Gasthof Thaler. Altes Haus aber sauber. Sehr freundlich und ehrliches Essen direkt vom Bauernhof.
Mittewald – Cortina, über Passo Limo, Mittag Trottoria Alla Rosa Sotru in Str. la Pli, 25, 39030 Marebbe BZ, sehr gutes Essen, schönes Ambiente. Cortina würde ich das nächste mal nicht anfahren. Am Pass war allerdings alles ausgebucht. Daher noch die Abfahrt genommen. Die war dafür grandios. Selten so viel Spass gehabt. Vor allem der Weg kurz vor der Rodelbahn.
Cortina – Passo Duran, Rifugio San Sebastiano.
Passo Duran – Belluno, immer noch Bäume im Weg, daher Abfahrt auf Straße. Über Belluno erschien mir als leichte Etappe besser. Etwas ausruhen. Übernachtung im Albergo Capello. Leider sehr unfreundlicher Nachtportier. Würde ich nicht mehr anfahren. Obwohl Wäscheservice und schönes Zimmer.
Belluno – Collalto, Mittag in Rifugio Alpino, Anfahrt wegen Regen für mich nur schiebend möglich. Keine Haftung in der steilen Abfahrt. Übernachtung Foresteria Borguluce, sehr schönes abgelegenes B&B mit Naturteich, Abendessen wäre in Osteria Borgoluce, soll sehr gut sein. Leider ausgebucht. Wir haben uns eine Pizza kommen lassen.
Collalto – Mestre, Design Hotel Legrenzi, günstig für Mestre
Insgesamt eine sehr schöne Tour. Mit E-Bike kein Problem zu befahren, obwohl mein Begleiter beim Pfitscher Joch den ein oder anderen Fluch von sich gegeben hat. Er musste allerdings auch 2/3 schieben. Ich bin etwas geübter und jünger, daher konnte ich das meiste fahren. Lademöglichkeiten, soweit notwendig, waren immer vorhanden.
Aufgefallen ist mir die Einteilung. Sowohl auf der Albrecht-Route für EMTB als auch auf der Venedig Route sind die ersten Tage erheblich länger und oder anstrengender als der Rest. Ist das Absicht?
Bemerkung: Die Einteilung der Etappen hat sich nach der Verifizierung im Jahr 2022 geändert.
Freue mich schon auf die nächste Albrecht Tour. Wahrscheinlich mit meiner Frau auf der Sisi Route.
Gruß aus Andechs