München – Venedig

Ein langer Weg mit dem MTB über die Alpen

Venedig - am Ziel der Träume
Venedig – am Ziel der Träume

Wie in Stein gemeißelt stehen sie da, die Eckpunkte dieser Transalp für Mountainbikes: München – Venedig. Ein Klang, der Sehnsucht nach der Ferne in sich trägt oder der bajuwarische Bierseligkeit mit verflossenem venezianischen Glanz verbindet. Lässt sich das überhaupt verbinden? Meine Antwort ist ein klares „Ja“. Wer bereits meine Albrecht-Route mit Begeisterung gefahren ist, kann sicher sein, dass auch diese Route eine würdige Transalp für Mountainbikes ist. Ich habe lange an der Route getüftelt, ehe ich mit dem ersten Anlauf zufrieden war. Nun habe ich sie wieder angefasst und den aktuellen Gegebenheiten angepasst. Ebenso habe ich die Einteilung der Etappen modifiziert, mit mehr Hüttenübernachtungen in den Dolomiten und einer kurzen letzten Etappe von Treviso nach Venedig.

00 Schild Mun Ven von Stefano

Strecke

München – Bad Tölz – Achensee – Zillertal – Pfitscher Joch – Pfunderer Joch – Pustertal – Fanes – Cortina d’Ampezzo – Forcella Ambrizzola – Passo Duran – Ágordo – Lago del Mis – Belluno – Col Visentin – Follina – Treviso – Venedig
Länge: ca. 575 km
Höhenmeter: ca. 11.800 hm
Etappen: 8 mit Varianten, siehe Hinweise bei den einzelnen Etappen
Beste Reisezeit: wenn der Schnee von den hohen Pässen verschwunden ist und es im Herbst noch nicht wieder geschneit hat – also erfahrungsgemäß ab Mitte/Ende Juni bis in den Oktober hinein. Bekannte Pässe mit oft langer Schneebedeckung sind das Pfitscher und Pfunderer Joch. Also hier sich rechtzeitig erkundigen und immer die aktuelle Wettersituation im Auge behalten.

Der Tourbericht spiegelt diese Transalp in einer 8-Etappen-Variante wider, wie sie mir aus meinen mehrmaligen Befahrungen sinnvoll erscheint. Die u.g. Etappeneinteilung und die Übersichtskarte bilden das ab. Die GPS-Daten und die Kartenscans sind danach aufbereitet. Hinweise zu Varianten und Nebenrouten: siehe Berichte der einzelnen Etappen.

Übersichtskarte

schwarz: Hauptroute (siehe auch die Detailkarten bei den einzelnen Etappen)
rot: alternative Strecken

MTB Transalp Muenchen Venedig

Höhenprofil

Transalp Munich Venezia MTB
Transalp Munich Venezia MTB

Wegeverteilung Hauptroute

Untergrund

Übersicht Etappen der Hauptroute

Hinweise auf alternative Strecken/Nebenrouten in den Tagesberichten

1. Tag: 84,9 km, 817 hm
München – Pupplinger Au – Geretsried – Bad Tölz – Lenggries – Sylvensteinspeicher – Fall

2. Tag: 87,2 km, 1241 hm
Fall – Risstal – Plumsjoch – Gernalm – Pertisau – Achensee – Maurach – Wiesing – Zillertal
– Variante 1: Achenkirch-Achensee
– Variante 2: Inntal-Brenner-Sterzing

3. Tag: 53,7 km, 1785 hm
Ramsau/Hippach – Mayrhofen – Breitlahner – Schlegeisspeicher – Pfitscher Joch – Stein – St. Jakob – Platz – Rain  – Kematen

4. Tag: 80,9 km, 2888 hm
Kematen – Fussendrass – Pfunderer Joch – Weitenbergalm – Dun – Pfunders – Weitental – Niedervintl – St. Siegmund – Bhf Ehrenburg – Saalen – Enneberg – St. Vigil – Rautal – Fanes
– Variante 1: Plätzwiese
– Variante 2: Pfitschtal-Sterzing-Pustertal

5. Tag: 61 km, 2369 hm
Fanes – Limojoch – Ponte Felizon – Fiames – Cortina d’Ampezzo – Croda da Lago – Forcella di Ambrizzola – Passo Staulanza – Pecol – Valle della Grava – Passo Duran
– Variante 1: Plätzwiese-Cortina d’Ampezzo
– Variante 2: Col dei Baldi
– Variante 3: Rifugio Talamini

6. Tag: 77,1 km, 2170 hm
Passo Duran – Agordo – Forcella Franche – Lago del Mis – Belluno – Val Barlon – Nevegal – La Casera – Col Visentin

7. Tag: 73,6 km, 450 hm
Col Visentin – Pian delle Femene – Sottocroda – Follina – Pieve di Soligo – Collalto – Ponte della Priula – Spresiano – Villorba – Treviso
– Variante 1: Longhere-Lago di Lago
– Variante 2: Revine-Trail

8. Tag: 56,3 km, 72 hm
 Treviso – Quarto d’Altino – Marghera – Mestre – Ponte della Liberta – Venedig
– Variante 1: Ponte Alto-Dese

Nachfahren der Tour

Wenn ihr die Tour individuell nachfahren wollt, gilt immer mein allgemeiner Haftungsausschluss – siehe hier.
Weiterhin ist im Webshop folgendes verfügbar:

  • GPS-Tracks
  • Kartenscans

Transalp Roadbook 10: im Buchhandel oder versandkostenfrei direkt beim Verlag – siehe aber die Hinweise bei „Update

Landkarten

Weiterlesen…

KOMPASS digital: Digitale Karte Über die Alpen,
Kompass Wanderkarten (1:50.000): 28, 37, 44, 55, 56, 57, 77, 82, 182, 184
Lagir Alpina Nr. 2 (1:25.000): Alpi Bellunesi, Prealpi Trevigiane, erhältlich bei MapFox.de
Lagir Alpina Nr. 4 (1:25.000): Prealpi Bellunesi e Trevigiane, erhältlich bei MapFox.de
Cartine Zanetti (1:30.000): Nr. 3 – Conegliano, erhältlich bei MapFox.de
Cartine Zanetti (1:30.000): Nr. 4 – Valdobbiadene, erhältlich bei MapFox.de
Cartine Zanetti (1:30.000): Nr. 13 – Prealpi Trevigiane Centro, erhältlich bei MapFox.de
Cartine Zanetti (1:30.000): Nr. 16 – Prealpi Bellunesi Est, erhältlich bei MapFox.de
Cartine Zanetti (1:30.000): Nr. 17 – Prealpi Bellunesi Ovest, erhältlich bei MapFox.de
Cartine Zanetti (1:130.000): Provincia di Treviso, Provincia di Venezia – anfragen bei MapFox.de
Belletti Editore: Maßstab 1:50.000
Belletti V223: Le Prealpi di Vittorio Veneto, erhältlich bei MapFox.de
Belletti V222: Treviso ed il Piave, erhältlich bei MapFox.de
Belletti V216: Laguna Veneta, erhältlich bei MapFox.de

Übersichtskarten:
Kompass – Straßenkarte (1:250.000): 358: Tirol – Trentino, 259: Südtirol – Dolomiten – Gardasee – Venedig
Kompass – Straßenkarte (1:500.000): 350: Alpen
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Tourplanung

Andreas Albrecht, David Strixner, Dietmar Orgas, Frank Dörr, Matthias Neumann, Mtb-news.de (Robert Thätig, Stefano de Marchi, Michael Brüggen)
gefahren von: Andreas und Simone Albrecht, David Strixner, Dietmar Orgas, Matthias Neumann, Stefano de Marchi

Bilder

Die Bilder stammen von verschiedenen Befahrungen und Erkundungen einzelner Streckenabschnitte. Wenn nicht anders angegeben, unterliegen sie meinem Copyright. Ansonsten ist der Bildautor genannt. Die Bildrechte liegen in diesen Fällen beim Autor, der mir das Recht zur Veröffentlichung erteilt hat.


Prolog

Vom Marienplatz zum Markusplatz

Start in München am Marienplatz
Start in München am Marienplatz – Foto: Dietmar Orgas

Die Idee einer München-Venedig-Transalp hatte ich schon lange. Von Sommer zu Sommer verschoben, plante ich die Tour mit meinem Freund David. Als echter Münchner übernahm er die Streckenplanung im flachen Umland und bis in die Alpen. Der Start direkt an der Haustür, entlang der Isar flussaufwärts, war seine Idee.

Ursprünglich für Mitte September geplant, sollte das angenehme Altweibersommerwetter für eine reibungslose Tour sorgen. Doch das Schicksal spielte uns einen Streich – ein hartnäckiges Genua-Tief mit Schneefall in den Bergen zwingt uns auf Alternativstrecken. Am letzten Tag, der uns nach Venedig führen soll, wächst das Tief zu einem stürmischen Regen aus. Schweren Herzens brechen wir ab, denn eine vernünftige Strecke bei strömendem Regen zu finden, erscheint sinnlos. Besonders die Überwindung der Venetischen Tiefebene wäre bei stark befahrenen Straßen eine Herausforderung gewesen.

Die Vollendung

Venedig: Markusplatz sinnvoll nur zu Fuß zu erreichen
Venedig: Markusplatz ist nur zu Fuß zu erreichen

Die Transalp-Tour wurde erfolgreich abgeschlossen, inklusive des hochalpinen Abschnitts durch die Dolomiten. In Begleitung von Matthias Neumann genoss ich beeindruckende Landschaften wie Pfunderer Joch und Fanes bei bestem Wetter. Dank Feintuning und wertvollen Tipps aus dem IBC-Forum wurde die Route optimiert. Die letzte Etappe von Treviso nach Venedig mit Stefano de Marchi rundete die Tour ab. Die Transalp München-Venedig bietet mit alternativen Strecken, wetterbedingten Optionen und Gravel/eMTB-Varianten maximale Flexibilität. Die Strecke wurde 2022 erneut verifiziert und angepasst. Details sind im „Update“ verfügbar. Vielen Dank an alle Unterstützer!

Venedig: Markusplatz, besser vom Wasser aus zu erreichen
Venedig: Markusplatz, besser vom Wasser aus zu erreichen

1. Tag: Die Mühen der Ebene

Start am Marienplatz
Start am Marienplatz

Strecke: 84,9 km, 817 hm
München – Hellabrunn – Pupplinger Au – Geretsried – Bad Tölz – Lenggries – Sylvensteinspeicher – Fall

  • 4 %: Straße
  • 41 %: Radweg, Teer, Nebenstraße mit wenig Verkehr
  • 51 %: Feldweg, Schotter
  • 4 %: Trail, Pfad
  • GPS-Track: 01-MV-Mun-Sylvenstein-MTB.gpx

Übersichtskarte

schwarz: Hauptroute
rot/blau: alternative Strecken

MTB Transalp Muenchen Venedig

Höhenprofil Hauptroute

01-MV-Mun-Sylvenstein-MTB

Der „scharfe“ Start zur Transalp erfolgt im Zentrum von München am Marienplatz. Bis wir dort angelangt sind, müssen wir uns vom Hauptbahnhof etwas durch den Verkehr wühlen, Zum Glück meist auf Radwegen. München ist im Großen und Ganzen ein Traum für Radfahrer; Radwege ohne Ende und in beispielhafter Vernetzung und Ausschilderung. Allerdings machen Dauerbaustellen das Vorankommen etwas zäh. Nach dem obligatorischen Startfoto am Marienplatz sind wir kaum einen Kilometer dem Autoverkehr ausgesetzt. Mit einem kleinen Umweg verbunden wäre der Abstecher zur berühmten Eisbachwelle im Süden des Englischen Gartens. Es kommen sogar Freaks extra aus Übersee angereist, um hier zu surfen.

Eisbachwelle
Eisbachwelle

An der Ludwigsbrücke, in der Nähe des Deutschen Museums, sind wir schon an der Isar.

Raus aus der Stadt und sofort an der Isar
Raus aus der Stadt und sofort an der Isar

Dem Flusslauf werden wir bis nach Bad Tölz folgen, fast durchgehend auf Rad- und Forstwegen.

Immer entlang an der Isar
Immer entlang an der Isar

Die bekannten Isartrails lassen wir auf Anraten von David aus. Zu viel Auf und Ab, wir wollen Strecke machen. Mindestens bis zum Sylvensteinsee soll es heute gehen. Doch zuvor passieren wir das Kloster Schäftlarn.

Kloster Schäftlarn
Kloster Schäftlarn

Wir fahren auf dem Dammweg des Isarkanals. Bei schönem Wetter herrscht oft Gaudi auf den vielen Flößen, die sich langsam in Richtung München treiben lassen.

Gaudi auf der Isar
Gaudi auf der Isar: doch wir müssen weiter

Die ersten kleineren Anstiege liegen hinter uns, als wir kurz vor Bad Tölz das Bayerische Oberland erreichen. Im malerisch gelegenen Kurort legen wir eine erste längere Pause ein.

Bad Tölz
Bad Tölz

Es beginnt leicht zu tröpfeln. Der Wetterbericht hatte es vorausgesagt. Wir sind erfreut, als sich die paar Tropfen bald verziehen und die Vorhersage nicht eintrifft.

Bad Tölz: bis hierher und auch danach noch überwiegend leichtes Rollen
Bad Tölz: bis hierher und weiter überwiegend leichtes Rollen

Wir kommen gut voran und sind bald in Lenggries. An der berühmten Isarburg herrscht ausgelassenes spätsommerliches Treiben.

Freizeitparadies an der Isar bei Lenggries
Freizeitparadies an der Isar bei Lenggries

Ich bin erstaunt, als wir uns auf dem kurzen Anstieg zum Sylvensteinspeicher befinden. Das wir so zeitig hier sind, hätte ich nicht erwartet. Der Stausee wurde in den 1950er Jahren gebaut, einerseits um Elektrizität zu gewinnen und andererseits um die immer wiederkehrenden verheerenden Hochwasser der Isar in den Griff zu bekommen.

Sylphensteinspeicher
Sylphensteinspeicher

Ende der Etappe. Wenn es noch früh am Tag ist, kann man noch bis ins Risstal weiterfahren.

Übernachtungstipps in der Reihenfolge der Strecke

Keine Gewähr für die Aktualität und Richtigkeit der Angaben. Hinweise zu Änderungen und Alternativen nehme ich gerne entgegen – siehe Kontakt

Lenggries

Fleck

Fall


2. Tag: Plumsjoch – Achensee – Zillertal

Auffahrt zum Plumsjoch: Langsam weicht der Morgendunst.
Auffahrt zum Plumsjoch

Strecke: 87,2 km, 1241 hm
Fall – Risstal – Plumsjoch – Gernalm – Pertisau – Achensee – Maurach – Wiesing – Zillertal

  • 17 %: Straße
  • 53 %: Radweg, Teer, Nebenstraße mit wenig Verkehr
  • 29 %: Feldweg, Schotter
  • 1 %: Trail, Pfad
  • GPS-Track: 02-MV-Sylvenstein-Zillertal-MTB.gpx

siehe auch Varianten: Hinweise weiter unten, eingezeichnet auf Übersichtskarte

  • GPS-Track: 02-Var-1-Achenkirch-Achensee-MTB.gpx
  • GPS-Track: 02-Var-2-Inntal-Brenner-Sterzing-MTB.gpx

Hinweise zur Hauptroute

  • Schneelage am Pfitscher Joch checken, falls man früh im Jahr unterwegs ist (Juni)
  • ansonsten Variante nutzen

Übersichtskarte

schwarz: Hauptroute
rot/blau: alternative Strecken

MTB Transalp Muenchen Venedig

Höhenprofil Hauptroute

02-MV-Sylvenstein-Zillertal-MTB

Am zweiten Tag haben wir wieder eine lange Strecke vor uns. Wir wollen den Alpenhauptkamm anfahren. Da heißt es später im Zillertal Strecke zu machen. Der Regen hat sich über Nacht verzogen. Es hängen zwar jede Menge tiefer Wolken in den Bergen, doch es bleibt trocken. Deshalb ist der Schotterweg entlang der Isar eine gute Wahl.

Isar bei Vorderriss
Isar bei Vorderriss

Bei Schlechtwetter und hohem Wasserstand bleibt man einfach auf der Straße in Richtung Vorderriss. Aber Obacht, die Strecke passiert nicht die Ortschaft Vorderriss. Vorher schwenkt die Forststraße links ab und schneidet ein Stück die Straße ab, die durchs Risstal in die Eng verläuft. Auf dieser verlassen wir nach ein paar Kilometern Deutschland und sind in Österreich. Bald passieren wir die urige Kaiserhütte. Dort gibt es ordentliches Essen und eine gemütliche Unterkunft. Eine gute Empfehlung hier zu übernachten, falls man die Etappen anders einteilen will.

Kaiserhütte bei Kaiserwetter
Kaiserhütte bei Kaiserwetter

Wir fahren weiter über das Risstal in Richtung Eng. Kurz hinter der Hagelhütte biegt nun links die Forststraße in Richtung Plumsjoch ab. Die Schotterpiste verläuft in moderater Steigung stetig bergauf.

Auffahrt zum Plumsjoch
Auffahrt zum Plumsjoch

Die Fahrt hinauf sollte für die meisten ohne Schiebepassagen möglich sein. Die Plumsjochhütte ist ein schöner Rastpunkt, liegt jedoch nicht direkt an der Strecke. Über einen Stichweg von ca. 400 m Länge wäre sie schnell erreicht.

Plumsjochhütte: bei gutem Wetter immer einen Abstecher und eine Rast wert.
Plumsjochhütte: bei gutem Wetter immer einen Abstecher und eine Rast wert.

Schließlich ist am Plumsjochkreuz der höchste Punkt des heutigen Tages erreicht.

Plumsjoch: Zwischenziel erreicht!
Plumsjoch: Zwischenziel erreicht!

Man blickt in ein stark ausgewaschenes Felstal hinab.

Am Plumsjoch: tiefe Schluchten!
Am Plumsjoch: tiefe Schluchten!

Es beginnt eine sehr steile Abfahrt ins Gerntal. Ob man sein Fahrrad nun schieben möchte, wie es das Schild empfiehlt, muss jeder selbst entscheiden.

Plumsjoch: Schiebestrecke?
Plumsjoch: Schiebestrecke?
Plumsjoch - Schiebestrecke? Nein, bergab nicht.
Plumsjoch – Schiebestrecke? Nein, bergab nicht.

Auf jeden Fall ist spätestens ab der Gernalm entspanntes Rollen in Richtung Achensee angesagt.

Falzthurntal bei Pertisau
Falzthurntal bei Pertisau

Der Achensee wird in Pertisau erreicht.

Achensee
Achensee

Der Radweg verläuft ein Stück direkt am Ufer entlang und parallel zur Achenseebahn.

Achenseebahn bei Seespitz
Achenseebahn bei Seespitz

Es folgt die Abfahrt ins Inntal. Dort geht es weiter auf dem Innradweg, den wir bald darauf bei Strass verlassen und auf den Zillertaler Radweg wechseln.

Strass im Zillertal
Strass im Zillertal

Bis Ramsau/Hippach gewinnt man auf knapp 30 Kilometern gerade einmal 100 Höhenmeter. Es rollt zwar leicht, zieht sich allerdings hin und fühlt sich dadurch zäh an. Alternativ kann man diese Etappe mit der Zillertalbahn überbrücken.

Zillertalbahn: Fahrt mit einer historischen Dampflok
Zillertalbahn: Fahrt mit einer historischen Dampflok

Wie weit man im Zillertal fahren möchte, hängt von der individuellen Tourplanung ab. An Unterkünften in allen Kategorien herrscht kein Mangel. Man sollte sich eher an den hochalpinen Etappen der Folgetage orientieren. Bei meiner Etappeneinteilung ist der folgende 3. Tag eine relativ kurze Etappe, die nach der Überquerung des Alpenhauptkamms am Pfitscher Joch schon im Pfitschtal endet. Das hat seinen Grund darin, dass man die darauffolgende Überquerung des Pfunderers Joch als hochalpines Highlight in aller Ruhe in Angriff nehmen kann.

Variante 1: leichtere Alternative entlang der „Via Bavarica Tyrolensis“ über Achenkirch zum Achensee

Entlang des Achensees bei der ersten Erkundung der Route für die Transalp München – Venedig – Foto: Dietmar Orgas
Entlang des Achensees bei der ersten Erkundung der Route für die Transalp München – Venedig – Foto: Dietmar Orgas

Nach dem neuen Ort Fall – der alte musste dem Wasser weichen – beginnt eine Passage auf einer leichten Schotterpiste. Sie ist landschaftlich schön gelegen und führt uns zur Walchenklamm. Abfahrten wechseln mit Gegenanstiegen, alles auf der Route der „Via Bavarica Tyrolensis“. Die Wegführung kurz vor dem Achensee wird wohl schon manchen Radtouristen zum Verzweifeln gebracht haben. Eine steile Schotterrampe bringt zusätzlich reichlich 100 Höhenmeter mit sich. Dieser bringt keinen erkennbaren Gewinn z.B. in Form einer fantastischen Aussicht oder ähnlichem. Für Mountainbiker ist es schon ok. Ein straßenbegleitender Radweg hätte es auch getan.
Nach ca. 36 km erreicht man am Seespitz wieder die Hauptroute. Im Folgenden wird die gesamte alternative Etappe vom Sylvensteinspeicher bis ins Zillertal dargestellt.

Strecke: 74,2 km, 708 hm
Fall – Walchenklamm – Achenkirch — Achensee – Maurach –  Wiesing – Zillertal

  • 12 %: Straße
  • 68 %: Radweg, Teer, Nebenstraße mit wenig Verkehr
  • 20 %: Feldweg, Schotter
  • 0 %: Trail, Pfad
  • GPS-Track: 02-Var-1-Achenkirch-Achensee-MTB.gpx
02-Var-1-Achenkirch-Achensee_komplett_MTB
Walchenklamm
Walchenklamm

Variante 2: Brenner – Sterzing

Schwaz im Inntal
Schwaz im Inntal

Falls am Pfitscher Joch noch Schnee liegt, kann und muss man über das Inntal und den Brenner ausweichen. Die Strecke verlässt die Hauptroute bei km 57,5 im Inntal zwischen Wiesen und der Innbrücke. Sie verläuft zunächst in Richtung Innsbruck auf dem Innradweg. Zwischen Volders und Hall in Tirol habe ich eine schöne Strecke in Richtung Sistrans, Patsch ausgetüftelt. Dabei passiert sie die Olympische Bobbahn am Patscherkofel und erreicht schließlich die alte Römerstraße. Über die Ellbögendörfer, Matrei, Steinach am Brenner gelangt man nach Gries am Brenner. Hier beginnt der Schlussanstieg auf der alten Brennerstraße hinauf zur Grenze zwischen Tirol und Südtirol. Vom Brenner geht es auf dem Radweg im Wipptal geschwind hinunter über Gossensass nach Sterzing. Dort trifft man auf die Variante der 4. Etappe, die wiederum das Pfunderer Joch (4. Etappe der Hauptroute) auslässt. Ausdrücklich sei gesagt: liegt schon am Pfitscher Joch Schnee, ist am Pfunderer Joch garantiert kein Durchkommen. Das Pfitscher Joch ist in der Regel erst ab Mitte Juli komplett schneefrei.
Ansonsten verkürzen die beiden Varianten die Transalp um einen guten Tag.

Strecke: 91,1 km, 1478 hm
Inntal – Schwaz- Pill – Volders – Sistrans – Patsch – Ellbogen – Matrei – Steinach – Gries a. Brenner – Brenner – Gossensass – Sterzing

  • 32 %: Straße
  • 61 %: Radweg, Teer, Nebenstraße mit wenig Verkehr
  • 6 %: Feldweg, Schotter
  • 1 %: Trail, Pfad
  • GPS-Track: 02-Var-2-Inntal-Brenner-Sterzing-MTB.gpx
02-Var-2-Inntal-Brenner-Sterzing-MTB
Römerstraße über die Ellbögen Dörfer zum Brenner
Römerstraße über die Ellbögen Dörfer zum Brenner
Gossensass
Gossensass

In Gossensass erreicht man das Südtiroler Wipptal entlang der Eisack. Weiter nach Sterzing verläuft die Strecke auf dem gut ausgeschilderten Eisack-Radweg.

Radshop Zillertal:

Übernachtungstipps in der Reihenfolge der Strecke

Keine Gewähr für die Aktualität und Richtigkeit der Angaben. Hinweise zu Änderungen und Alternativen nehme ich gerne entgegen – siehe Kontakt

Risstal

Pertisau – Achensee

  • Plumsjochhütte, Pertisau 24b, 6213 Pertisau, Österreich, Tel.: +43 5243 43111
  • Gernalm, Gernstraße 1, 6213 Pertisau am Achensee, Österreich, Tel.: +43524 35579

Zillertal

  • Gasthof Pension Knapp, Oberdorf 5, 6261 Strass im Zillertal, Österreich – Tel.: +43 5244 62104 – Whatsapp: +43 664 5723428
  • Hotel Garberwirt – Dorf 21, A – 6283 Hippach – Tel.: +43 5282 3632

Übernachtungstipps auf der Variante 2 Inntal-Brenner-Sterzing

Inntal

Wipptal

  • Gasthof Zur Brücke, Altstadt 1, 6143 Mühlbachl, Österreich, Tel.: +43 5273 6274
  • Gasthof Rose, Gries 16, 6156 Gries am Brenner, Österreich, Tel.: +43 5274 87201
  • Hotel und Cafe Schuster (direkt an der Strecke) – Pfarrgasse, 1, 39041 Gossensass, Telefon: +39 0472 632322
  • Hotel Maibad, Maibad, 6, 39049 Sterzing, Südtirol, Italien, Tel.: +39 0472 765461

3. Tag: Über den Alpenhauptkamm am Pfitscher Joch ins Pfitschtal

Schon mal ein Hinweis auf das Ziel!
Früher gab es auf dem Weg zum Pfitscher Joch noch einen Hinweis auf das Ziel!

Strecke: 53,7 km, 1785 hm
Ramsau/Hippach – Mayrhofen – Breitlahner – Schlegeisspeicher – Pfitscher Joch – Stein – St. Jakob – Platz – Rain – Kematen

  • 25 %: Straße
  • 33 %: Radweg, Teer, Nebenstraße mit wenig Verkehr
  • 34 %: Feldweg, Schotter
  • 8 %: Trail, Pfad
  • GPS-Track: 03-MV-Zillertal-Pfitschtal-MTB.gpx

Hinweise zur Hauptroute

  • da am folgenden 4. Tag die Bezwingung des Pfunderer Jochs ansteht, ist diese Etappe bewusst relativ kurz gehalten
  • sollte die Strecke, aus welchen Gründen auch immer, nicht über das Pfunderer gehen, empfiehlt es sich, vom Pfitschtal noch in Richtung Sterzing/Eisacktal weiterzufahren
  • siehe dazu den GPS-Track und die Hinweise zur Variante 04-Var-2-Pfitschtal-Sterzing-Pustertal-MTB.gpx

Übersichtskarte

schwarz: Hauptroute
rot/blau: alternative Strecken

03 MTB Transalp Muenchen Venedig

Höhenprofil Hauptroute

03-MV-Zillertal-Pfitschtal-MTB

Die Etappe beginnt mit lockerem Einrollen auf dem Zillertalradweg. Ob man in Mayrhofen schon eine Rast braucht? Auf jeden Fall gibt es dort einen M-Preis unweit des Radweges. Diese österreichischen Supermärkte bestechen durch ihre angeschlossenen Verpflegungsstationen. Stets sauber und mit einem ordentlichen Imbissangebot sind sie ein idealer Rastplatz. Im Laden kann man weitere Reisevorräte einkaufen. M-Preis würde ich bei einer Expansion nach Deutschland gute Marktchancen einräumen: M-Preis.
Wie auch immer, hinter Mayrhofen beginnt der langgezogene Anstieg zum Pfitscher Joch. Zunächst geht es die alte Schluchtstrecke entlang in den Zemmgrund. Mangels sinnvoller Alternativen geschieht das zunächst auf der Straße entlang der Schluchtstrecke.

Schluchtstrecke am Zemmbach
Schluchtstrecke am Zemmbach

Im Hochsommer kann es durchaus regen Ausflugsverkehr geben. Einige der Tunnel auf der Strecke lassen sich außen umfahren.

Tunnelumfahrung im Zemmgrund
Tunnelumfahrung im Zemmgrund

In der Nähe von Ginzling weitet sich das Tal.

Zemmgrund bei Ginzling
Zemmgrund bei Ginzling

Kurz vor Ginzling wechseln wir über eine Hängebrücke die Talseite. Weiter geht es auf der Nebenstrecke ohne Verkehr, der alten Talstraße.

Hängebrücke bei Ginzling
Hängebrücke bei Ginzling

Ca. zwei Kilometer vor dem Berggasthaus Breitlahner sind wir wieder auf der Hauptstraße.

Zemmgrund kurz vor Breitlahner
Zemmgrund kurz vor Breitlahner

Der Breitlahner ist eine gute Raststation und Übernachtungsmöglichkeit bei anderer Einteilung der Etappen.

Alpengasthaus Breitlahner
Alpengasthaus Breitlahner

Für die Autos beginnt am Berggasthof Breitlahner die Mautstraße zum Schlegeisspeicher. Wir umfahren diesen Abschnitt elegant auf einem angenehm zu fahrenden Forstweg, der ein paar Trailabschnitte enthält. Die letzten Serpentinen hinauf zum Schlegeisspeicher legen wir wieder auf der Straße zurück. Die gewaltige Staumauer dominiert den Talschluss.

Schlegeisspeicher
Staumauer des Schlegeisspeichers

Die Strecke zum Schlegeisspeicher ist auch eine beliebte Strecke bei Rennradfahrern. Die fahren in der Regel aber nicht zum Pfitscher Joch, Gravelbiker schon.

Nach einem letzten Tunnel, in dem das Wasser von den Wänden tropft, stehen wir am Stausee, dem bekannten Schlegeisspeicher. Ein hochalpines Panorama breitet sich vor unseren Augen auf.

Am Schlegeisspeicher ist es geschafft - Zeit zum Innehalten
Am Schlegeisspeicher ist ein Zwischenziel geschafft – Zeit zum Innehalten

Noch ist viel Publikumsverkehr, der auf der nun beginnenden Schotterstrecke weniger wird, je mehr wir uns vom Parkplatz entfernen. Nach der Imbissstation am Zamsgatterl beginnt der Wanderweg zum Pfitscher Joch.

Zamser Grund: Begleitung auf dem Weg zum Pfitscherjoch
Zamser Grund: Begleitung auf dem Weg zum Pfitscherjoch

Dabei passieren wir den berühmten Felsblock, auf den irgendjemand „Venedig“ geschrieben hat (siehe Auftaktbild dieser Etappe). Manchmal ist die Schrift verblichen, wird aber von Zeit zu Zeit erneuert. Der zugehörige Pfeil sagt: da lang! Deshalb ist für mich die Strecke über das Pfitscher Joch der logische Weg über den Alpenhauptkamm bei einer Transalp nach Venedig. Diese Route wird auch fleißig von Radfahrern frequentiert, die nicht mit einem Mountainbike unterwegs sind. Da bleibt einem vor Staunen fast der Mund offen stehen, wenn man hier plötzlich eine Gruppe älterer Herrschaften mit Fahrrädern antrifft, denen man maximal eine Kurztour in einen Biergarten zutrauen würde. Den Fahrrädern – wohlgemerkt.

Auffahrt zum Pfitscherjoch
Auffahrt zum Pfitscherjoch

Wie auch immer: der Wanderweg ist in der letzten Zeit hergerichtet worden. Deshalb ist die Strecke selbst für Gravelbikes bis auf wenige kurze, neu gestaltete Treppenpassagen komplett fahrbar. Schon seit einigen Jahren gibt es die Schotterpiste, die ungefähr ab Höhe Lavitzalm zum Pfitscher Joch führt.

Schotterpiste ab Lavitzalm zum Pfitscher Joch
Schotterpiste ab Lavitzalm zum Pfitscher Joch: in der hinteren Bildmitte sieht man Reste des alten Pfades

Damit gehört die frühere üble Tragepassage endgültig der Geschichte an. Komplett fahrbar ist die Schotterpiste allerdings nicht immer und nicht für jeden. Einerseits können im Juni/Juli noch Schneefelder das Weiterkommen hemmen, andererseits ist der Weg teilweise sehr grob, weil er immer wieder durch Witterungseinflüsse ausgewaschen wird. Schließlich erreicht man am Pfitscher Joch flaches Gelände und überquert die Grenze ins heute italienische Südtirol.

Pfitscherjoch Haus
Pfitscherjoch Haus: auf einem Stichweg zu erreichen

Am Berggasthaus am Pfitscher Joch machen wir Rast. 

Pfitscherjoch Haus
Pfitscherjoch Haus

Von der Terrasse hat man einen tollen Ausblick ins Pfitschtal.

Blick ins Pfitschtal
Blick ins Pfitschtal

Außer der alten Militärpiste gehen Wanderwege vom Pfitscher Joch ins Tal. Der eine oder andere Mountainbiker wird sich vielleicht daran versuchen. Wir bevorzugen bei dieser Transalp die schöne, lange und einfache Abfahrt.

Die gute Militärpiste lässt eine rasante Abfahrt ins Tal zu.
Die gute Militärpiste lässt eine rasante Abfahrt ins Tal zu

In Stein geht es auf einem Wiesenweg weiter, der rechts am Hang immer leicht bergab bis St. Jakob führt – ein Traum.

Pfitschtal
Pfitschtal

Die heutige kurze Etappe endet in Kematen. Morgen wird es richtig zur Sache gehen.

Kematen im Pfitschtal
Kematen im Pfitschtal

Übernachtungstipps in der Reihenfolge der Strecke

Keine Gewähr für die Aktualität und Richtigkeit der Angaben. Hinweise zu Änderungen und Alternativen nehme ich gerne entgegen – siehe Kontakt

Zemmgrund

Pfitschtal


4. Tag: Pfunderer Joch – Pustertal – Fanes

Pfunderer Joch: in der Tat fahrbar
Pfunderer Joch: ganz oben in der Tat fahrbar

Strecke: 80,9 km, 2888 hm
Kematen – Fussendrass – Pfunderer Joch – Weitenbergalm – Dun – Pfunders – Weitental – Niedervintl – St. Siegmund – Bhf Ehrenburg – Saalen – Enneberg – St. Vigil – Rautal – Fanes

  • 18 %: Straße
  • 48 %: Radweg, Teer, Nebenstraße mit wenig Verkehr
  • 24 %: Feldweg, Schotter
  • 10 %: Trail, Pfad
  • GPS-Track: 04-MV-Pfitschtal-Fanes-MTB.gpx

siehe auch Varianten: Hinweise weiter unten, eingezeichnet auf Übersichtskarte

  • GPS-Track: 04-Var-1-Plaetzwiese-MTB.gpx
  • GPS-Track: 04-Var-2-Pfitschtal-Sterzing-Pustertal-MTB.gpx

Hinweise zu dieser Etappe

  • sowohl die Hauptroute über das Pfunderer Joch zur Fanes als auch die Variante 1 zur Plätzwiese sind recht lang und erfordern weit über 2500 hm
  • ggf. wird man eine andere Einteilung der Etappen wählen
  • beide Hüttenübernachtungen sind es auf jeden Fall wert, erfordern jedoch bei der individuellen Planung im Sommer eine vorsorgliche Reservierung
  • die Dolomiten sind einer der Hot Spots des internatinonalen Bergtourismus und deshalb immer gut besucht, vor allem von Wanderern
  • das hat nach meiner Beobachtung in den letzten Jahren extrem zugenommen
  • auf gut Glück die Etappe dort enden lassen, würde ich mir zweimal überlegen

Übersichtskarte

schwarz: Hauptroute
rot/blau: alternative Strecken

04-MTB-Transalp-Munich-Venezia

Höhenprofil Hauptroute

04-MV-Pfitschtal-Fanes-MTB

Nach einer kurzen Einrollphase nehmen wir in Fussendrass das Pfunderer Joch in Angriff. Matthias und ich erwischen einen Traumtag. Für mich ist es schon einige Jahre her, als ich das erste Mal diesen Übergang befahren habe. Ich hatte noch in Erinnerung, dass der Schotterweg ab Fussendrass mit einer Rampe beginnt und dann steil bleibt. Meine Erinnerung hat mich nicht getrogen.

Auffahrt zum Pfunderer Joch
Auffahrt zum Pfunderer Joch

Bis zur Wasserstelle an der Großbergalm gibt es keine Stelle zum Ausruhen, abgesehen von den zwei Brücken, die wir überqueren und ca. 10 m Flachstrecke bieten. Die Wasserstelle besteht aus einem Eisenrohr, das Wasser aus einer Quelle zusammenfasst. Es ist gutes Wasser, wie uns ein Einheimischer bestätigt. Schmeckt gut – wie wir beide finden. Kurz nach dieser Stelle weitet sich das Tal, wir befinden uns oberhalb der Baumgrenze und haben freie Sicht in Richtung Pfunderer Joch. Einzelne Schneefelder sind noch vom Wintereinbruch der vergangenen Woche übriggeblieben. Sie bilden einen schönen optischen Kontrast zum strahlend blauen und klaren Himmel. Gestochen scharf liegen die Felswände in der Sonne. An den beschatteten Nordseiten hält sich der Schnee. Ein Traumtag an einem der schönsten Übergänge in den Alpen, die für Mountainbiker geeignet sind. Die alte Militärpiste windet sich nach der Überquerung des Wildbaches über eine verfallene Brücke in Serpentinen zum Pfunderer Joch auf 2568 m.

Auffahrt zum Pfunderer Joch: naja, auch mal kurz Tragen
Auffahrt zum Pfunderer Joch: naja, auch mal kurz Tragen

Vom Hörensagen weiß ich, dass es einige Leute gibt, die hier schon komplett gefahren sind. Das halte ich für realistisch, zumal der Untergrund heute recht griffig ist. Das schönste am Pfunderer Joch ist, dass der Pass von ganz oben nahezu komplett fahrbar ist.

Abfahrt am Pfunderer Joch: Ein Traum!
Abfahrt am Pfunderer Joch: Ein Traum!
Im Hintergrund sehen wir die Gletscher am Hochfeiler
Im Hintergrund sehen wir die Gletscher am Hochfeiler

Vor uns breitet sich eine sanfte Hochebene aus.

Abfahrt am Pfunderer Joch Weitenbergalm in Sicht
Abfahrt am Pfunderer Joch: Weitenbergalm schon in Sicht

Wir durchqueren ein paar Bachläufe und kommen bei der kleinen Jägerhütte mit zwei Jägern ins Gespräch. Die Jagd geht auf die Gams, wie sie sagen. Da ist die Verwechslungsgefahr zum Glück gering. Zur Weitenbergalm folgt ein etwas anspruchsvollerer Trail, der in einigen Spitzkehren hinab führt.

Trail zur Weitenbergalm
Trail zur Weitenbergalm

Die Alm ist ein schöner Rastpunkt. Wir trinken eine frische Buttermilch und legen eine ausgiebige Pause ein.

Weitenbergalm
Weitenbergalm

Der weitere Weg hinab ins Pustertal ist einfach. Bis nach Dun führt ein grober Schotterweg, der schnell an Höhe verliert. Als wir die kleine Teerstraße erreichen, die das Weitental erschließt, werden wir auf eine Hinweistafel aufmerksam. Sie verkündet als Belohnung für die Alpenüberquerung München – Venedig einen Aufkleber, der im Lebensmittelladen in Weitental erhältlich ist. Deshalb machen wir natürlich einen Abstecher dorthin und nehmen ihn in Empfang, auch wenn wir noch gar nicht in Venedig angekommen sind.

Hinweis auf die Belohnung nicht nur für Weitwanderer München - Venedig
Hinweis auf die Belohnung nicht nur für Weitwanderer München – Venedig

Von Weitental fahren wir dann hinab ins Pustertal. Das erreichen wir in Niedervintl. Wir fahren weiter auf den Radweg, der uns mit leichten bergauf/bergab ins Herz der Dolomiten bringt. Ein paar Kilometer weiter in der Nähe von St. Lorenzen gabelt sich die Route. Bei meiner ersten Erkundung der Transalp München – Venedig bin ich mit David und Dietmar die alternative Variante 1 über die Plätzwiese gefahren. Jetzt ist die Hauptroute an der Reihe, die durch die Fanes führt. Zunächst müssen wir den Pustertalradweg bis in die Nähe von St. Lorenzen hinter uns bringen. Dort könnte man auf der Talstraße bleiben. Das ist aufgrund des Verkehrs keine so gute Idee. Wir fahren deshalb auf der kleinen Hochstraße über Saalen und Enneberg nach St. Vigil. Die erreicht man über einen steilen Trail, der ggf. eine kleine Schiebepassage mit sich bringt.

Hoch über dem Gadertal: von Saalen nach Enneberg
Hoch über dem Gadertal: von Saalen nach Enneberg

Der Höhenweg ist zäh und es zieht sich etwas bis nach St. Vigil. Von dort gelangt  man durch das Rautal zur Pederü-Hütte.

Berggasthaus Pederü
Berggasthaus Pederü: willkommene Rast vor dem Schlussanstieg

Der steile Anstieg in die Fanes beginnt gleich nach der Pederü-Hütte.

Auffahrt zur Fanes - Unten im Rautal die Pederü-Hütte
Auffahrt zur Fanes – Unten im Rautal die Pederü-Hütte

Es ist eine Fleißaufgabe, besonders bei großer Hitze.

Auffahrt zur Fanes: unten im Rautal die Pederü-Hütte
Steile Auffahrt zur Fanes

Schließlich wird es flacher und die Hochebene der Fanes ist erreicht.

Fanes
Fanes

Sowohl die Hauptroute als auch die hochalpine Variante 2 der Route München – Venedig bieten die Möglichkeit einer vernünftigen Hüttenübernachtung. Auf der Plätzwiese (Variante 2) ist das die Dürrensteinhütte. In der Fanes ist das die gleichnamige Faneshütte bzw. Üica de Fanes, wie sie in der ladinischen Sprache heißt, zu gut deutsch Pfannenhütte.

Faneshütte
Faneshütte
Faneshütte
Faneshütte

Der Name rührt von der Lage der Hütte her. Sie befindet sich am Rande einer kleinen Hochebene, die sich wie eine Bratpfanne vor ihr eindellt und bis zur gegenüberliegenden Lavarella-Hütte reicht. Auf dem Grund der Pfanne befinden sich Wiesen und ein kleiner See.

Fanes mit Lavarella-Hütte
Fanes mit Lavarella-Hütte

Die Faneshütte ist sehr gepflegt und hat eine schöne Sonnenterrasse, die bis spät am Abend von den Sonnenstrahlen erreicht wird. Wir übernachten hier.

Faneshütte
Faneshütte

Wie der Zufall so will, ereilt uns diesmal das gleiche Schicksal wie bei der vorherigen Befahrung auf der Dürrensteinhütte. Über Nacht ereignet sich ein kleiner Wettersturz. Am Morgen regnet es und während des Frühstücks geht der Regen in nassen Schnee über.

Überraschung, aber nicht selten. Schnee im Hochsommer
Überraschung, aber nicht selten. Schnee im Hochsommer

Im Vorfeld der Tour hatte ich mir geschworen, in so einem Falle die Sache auszusitzen. Die Wettervorhersage spricht von einem kleinräumigen Tief, dass die Alpen im Laufe des Tages überqueren soll, um dann wieder besserem Wetter Platz zu machen. Matthias und ich vertrauen der Vorhersage, verlängern um eine Nacht und verbringen einen Ruhetag. Der ist gleichzeitig mit einem Wechsel in ein komfortables Doppelzimmer verbunden. Der Preis bleibt moderat. So war unsere Entscheidung goldrichtig, hier zu bleiben und nicht nach Cortina d`Ampezzo weiter zu fahren.

hochalpine Variante 1: Plätzwiese

Dürrensteinhütte auf der Plätzwiese – im Hintergrund Monte Cristallo
Dürrensteinhütte auf der Plätzwiese – im Hintergrund Monte Cristallo

Bei km 48,1 km der Hauptroute verlässt man diese und bleibt auf dem Pustertaler Radweg in Richtung Bruneck, Toblach. Dabei passiert man Olang und Welsberg. Beim Ort Untergasse zweigt diese Variante vom Pustertaler Radweg ab und führt stetig ansteigend über das Altpragser Tal hinauf zur Plätzwiese. Ab dem Ort Säge zunächst auf einer Schotterpiste, die parallel zur Straße verläuft. Rund anderthalb Kilometer vor dem Gasthof Brückele erreicht man die Almstraße. Ab dem Gasthof besteht die Möglichkeit, mit dem Bus hinauf zur Plätzwiese zu fahren, falls Platz ist. Auf dem Hochplateau gibt es mehrere Möglichkeiten der Übernachtung. Ich empfehle dazu die Dürrensteinhütte mit Blick auf den Monte Cristallo. Auf jeden Fall sollte man eine Reservierung haben. Die Dolomiten sind ein Wandereldorado und werden immer mehr zu einem internationalen Hotspot des Tourismus mit den damit verbundenen guten und schlechten Begleiterscheinungen.

Strecke: 91,8 km, 2885 hm
 Kematen – Fussendrass – Pfunderer Joch – Weitenbergalm – Dun – Pfunders – Weitental – Niedervintl – St. Siegmund – Bhf. Ehrenburg – St. Lorenzen – Bruneck – Olang – Welsberg – Untergasse – Altpragser Tal – Brückele – Plätzwiese – Dürrensteinhütte

  • 19 %: Straße
  • 49 %: Radweg, Teer, Nebenstraße mit wenig Verkehr
  • 24 %: Feldweg, Schotter
  • 8 %: Trail, Pfad
  • GPS-Track: 04-Var-1-Plaetzwiese-MTB.gpx
04-Var-1-Plaetzwiese-MTB_komplett

Variante 2: Sterzing – Franzensfeste – Mühlbach

Panoroma über das Eisacktal - rechts im Bild liegt Sterzing
Panoroma über das Eisacktal – rechts im Bild liegt Sterzing

Wenn am Pfitscher Joch noch Schneefelder liegen, ist am Pfunderer Joch definitiv kein Durchkommen. Da bleibt als Alternative – wir wollen ja Venedig erreichen und nicht als Ötzi enden – nur der Weg hinab nach Sterzing und weiter durchs Eisacktal auf dem Radweg bis Franzensfeste. In Franzensfeste wechseln wir auf den Radweg nach Aicha, der in den Pustertaler Radweg übergeht. In Niedervintl stoßen wir dann wieder auf die Hauptroute, die vom Pfunderer Joch kommt.

Strecke: 96,4 km, 2115 hm
Kematen – Fussendrass – Ried – Tulfer – Wiesen – Stilfes –  Pfulters – Franzensfeste – Aicha – Mühlbach – Niedervintl – St. Siegmund – Bhf Ehrenburg – Saalen – Enneberg – St. Vigil – Rautal – Fanes

  • 6 %: Straße
  • 74 %: Radweg, Teer, Nebenstraße mit wenig Verkehr
  • 16 %: Feldweg, Schotter
  • 4 %: Trail, Pfad
  • GPS-Track: 04-Var-Pfitschtal-Sterzing-Pustertal-MTB.gpx
04-Var-2-Pfitschtal-Sterzing-Pustertal-MTB_komplett

Sowohl die Fanes als auch die Plätzwiese liegen auf einer Höhe von über 2000 Metern. Bei Schneegefahr bleibt als Notvariante immer noch, dem Dolomiten-Radweg zu folgen. Er verläuft im Pustertal weiter nach Toblach und dann auf der alten Bahntrasse über Schluderbach/Cimabanche nach Cortina d’Ampezzo. Einen separaten GPS-Track braucht es nicht. Die Strecke ist sehr gut beschildert.
Wen es interessiert: dokumentiert wird sie bei meiner Gravel Transalp München – Venedig.

Übernachtungstipps in der Reihenfolge der Strecke

Keine Gewähr für die Aktualität und Richtigkeit der Angaben. Hinweise zu Änderungen und Alternativen nehme ich gerne entgegen – siehe Kontakt

Pustertal

  • Hotel Sigmunderhof, Pustertaler Str. 10, 39030 St. Sigmund/Kiens, Südtirol, Italien, Tel.: +39 0474 569553

Gadertal

  • Hotel Saalerwirt, Saalen, 4, 39030 St. Lorenzen, Südtirol, Italien, Tel.: +39 0474 403147

Fanes

  • Berggasthaus Pederü, Val-dai-Tamersc-Str., 16, 39030 St. Vigil in Enneberg BZ, Südtirol, Italien, Tel.: +39 0474 834316
  • Fanes Hütte, Fanes, 39030 S. Vigilio BZ, Südtirol, Italien, Tel.: +39 0474 453001
  • Berghütte Lavarella, Fanes, 4, 39030 S. Vigilio BZ, Südtirol, Italien, Tel.: 39 0474 501094
  • Ücia dles Muntagnoles , Localité Fanes Nr. 11, 39030 Fanes, 39030 S. Vigilio BZ, Südtirol, Italien, Tel.: +39 347 5214753
Ücia dles Muntagnoles
Ücia dles Muntagnoles – Murmeltier-Hütte (meine Empfehlung: klein, aber fein!)

Übernachtungstipps auf den Varianten Pfitschtal-Sterzing-Pustertal und Plätzwiese

Pustertal

  • Klammerhof, Nikolausstraße 19, 39040 Aicha, Autonome Provinz Bozen – Südtirol, Italien, Tel.: +39 0472 459032

Plätzwiese

  • Berggasthof Plätzwiese, Außerprags 58, 39030 Prags, Autonome Provinz Bozen – Südtirol, Italien, Tel.: +39 0474 748650
  • Dürrensteinhütte, Plätzwiese 71, 39030 Prags, Autonome Provinz Bozen – Südtirol, Italien, Tel.: +39 0474 972505

5. Tag: Fanes – Cortina d’Ampezzo – Forcella Ambrizzola – Passo Duran

Start in einen Traumtag
Start in einen Traumtag

Strecke: 61 km, 2369 hm
Fanes – Limojoch – Ponte Felizon – Fiames – Cortina d’Ampezzo – Croda da Lago – Forcella di Ambrizzola – Passo Staulanza – Pecol – Valle della Grava – Passo Duran

  • 20 %: Straße
  • 26 %: Radweg, Teer, Nebenstraße mit wenig Verkehr
  • 47 %: Feldweg, Schotter
  • 7 %: Trail, Pfad
  • GPS-Track: 05-MV-Fanes-Duran-MTB.gpx

siehe auch Varianten: Hinweise weiter unten, eingezeichnet auf Übersichtskarte

  • GPS-Track: 05-Var-1-Plaetzwiese-Cortina-MTB.gpx
  • GPS-Track: 05-Var-2-Col-dei-Baldi-MTB.gpx
  • GPS-Track: 05-Var-3-Rifugio-Talamini-MTB.gpx

Hinweise zur Hauptroute

  • wie am 4. Tag soll die Etappe als Hüttenübernachtung enden, deshalb wieder viele Höhenmeter
  • egal, ob man in der Fanes oder auf der Plätzwiese startet
  • bei Gefahr von Schlechtwetter ist die Hauptroute nicht zu empfehlen, dann die Variante 3 über Rifugio Talamini fahren

Übersichtskarte

schwarz: Hauptroute
rot/blau: alternative Strecken

05-MTB-Transalp-Munich-Venezia

Höhenprofil Hauptroute

05-MV-Fanes-Duran-MTB

Am Morgen hat sich das Tief verzogen. Strahlend blauer Himmel ist die Belohnung für unser Ausharren. Die Bergspitzen sind weiß mit Schnee überzuckert. Die Sicht ist fantastisch. Wir haben alles richtig gemacht. Sich selber keinem Zeitdruck auszusetzen ist bei einer Transalp wohl die sinnvollere Einstellung. Matthias und ich haben nicht das Gefühl, einen Tag verloren zu haben durch unser Ausharren in der Fanes-Hütte. Nein, wir sind uns beide einig; wir haben einen Traumtag gewonnen. Diese klaren, frischen Tage in den Alpen sind ein Geschenk. Eine Königsetappe wartet auf uns.

Faneshütte
Faneshütte

Wir frühstücken so zeitig wie möglich. Als Tagesziel peilen wir den Passo Duran an. Dort befindet sich ein Berggasthaus. Das weiß ich noch vom letzten Mal. Ob wir es heute schaffen werden, ist noch ungewiss. Die Strecke ist zwar nicht extrem lang, hat aber deutlich über 2000 Höhenmeter, soviel ist mir klar. Draußen ist es knapp unter Null Grad, leichte Schneereste sind noch auf dem Weg. Lange werden wir nicht frieren, denn aus dem Stand geht es von der Faneshütte steil bergauf zum Limojoch. Die reichlich 100 Höhenmeter bringen uns gleich ins Schwitzen. Die Sonne ist noch nicht über die Berggipfel geklettert und sobald man steht, ist es lausig kalt.

Kalter Start in den Tag
Kalter Start in den Tag

Wir ziehen für die Abfahrt alles an, was an wärmenden Sachen im Rucksack ist. Bei der Abfahrt auf einer groben Schotterpiste erreichen wir bald sonnige Abschnitte. Die wärmen uns aber erst weit unten im Tal. Wir überqueren zunächst Pfützen mit einem Eisrand.

Kalt - aber tolle Sicht
Kalt – aber tolle Sicht

Später überqueren wir den Rio Travenanzes. Sein Canyon hat im Laufe von Jahrmillionen tief ins Gestein der Dolomiten gegraben. Kurz darauf mündet der Rio Travenanzes in den Rio di Fanes. Das Ampezzo-Tal ist schnell erreicht. Hier wechseln wir auf den Radweg, der das Pustertal mit Belluno verbindet. Er wurde auf der alten Trasse der Dolomitenbahn angelegt und nennt sich logischerweise Dolomitenradweg. Dort trifft die Variante, die von der Plätzwiese kommt, wieder mit der Hauptroute zusammen.Die Sonne strahlt vom Himmel und langsam gewinnt sie an Kraft.

Das Aussitzen des Schlechtwettertags hat sich definitiv gelohnt
Das Aussitzen des Schlechtwettertags hat sich definitiv gelohnt

Bald erreichen wir freies Gelände mit Blick auf den Olympia-Ort und das Bergmassiv mit der Cima Ambrizzola. Matthias und ich rüsten uns für die Auffahrt zur Forcella Ambrizzola.

Klarer Tag - die Forcella Ambrizzola vor Augen
Klarer Tag – die Forcella Ambrizzola vor Augen

Die Auffahrt hat mehr als 1000 Höhenmeter am Stück.

Auffahrt zur Forcella Ambrizzola: im Tal Cortina d'Ampezzo
Auffahrt zur Forcella Ambrizzola: im Tal Cortina d’Ampezzo

Die Auffahrt beginnt mit steilen Rampen auf einer geteerten Forststraße. Ab der Malga Federa wird der Weg zu einer Schotterpiste. Die wird bald sehr grob und hat kurze extrem steile Rampen.

Auffahrt zur Forcella Ambrizzola: auch Reiter sind unterwegs
Auffahrt zur Forcella Ambrizzola: auch Reiter sind unterwegs

Ein paar Schiebestücke lassen sich mit dem Transalprucksack wohl kaum vermeiden. Es ist alles aber halb so wild. 

Auffahrt zur Forcella Ambrizzola: es ist zäh!
Auffahrt zur Forcella Ambrizzola: es ist zäh!

Zur Belohnung wartet dann das Rifugio Croda da Lago am gleichnamigen Bergsee: Mittagspause in der Sonne mit einem schönen Blick auf das, was uns noch bevorsteht – der Weg zur Forcella Ambrizzola.

Pause am Rifugio Croda da Lago
Pause am Rifugio Croda da Lago

Frisch gestärkt machen wir uns auf den Weg zur Forcella Ambrizzola. Ich kenne den Weg schon und freue mich, dass heute so gute Sicht herrscht.

Nach der Pause - auf geht's!
Nach der Pause – auf geht’s!

Der Wanderweg ist zu großen Teilen fahrbar und man hat ständig eine wunderbare Aussicht auf die umliegenden Berge.

Auffahrt zur Forcella Ambrizzola: noch ein kleines Stück!
Auffahrt zur Forcella Ambrizzola: noch ein kleines Stück!

An der Passhöhe wird das Panorama noch gesteigert mit Blick zu: Marmolada, Monte Pelmo und dem markanten Gebirgsstock der Civetta. An der Passhöhe tauchen wir ein in die Einsamkeit der Bergwelt.

Endlich oben: da muss man sich eigentlich nicht verstecken!
Endlich oben: da muss man sich eigentlich nicht verstecken!

An der Forcella Ambrizzola darf man sich nicht verleiten lassen und dem breiten Wanderweg bergab nach rechts folgen. Nach meiner Erfahrung ist es am sinnvollsten, auf dem linken Weg Nr. 436 weiterzufahren (Ausschilderung: Richtung Prendera, Senes, San Vito di Cadore). Er führt auf direktem Weg zur Malga Prendera, die man bald schon weiter unten liegen sieht. Wir halten deshalb auf den Monte Pelmo zu, der uns mit seinen charakteristischen Felsformationen eine Orientierung bietet. Es geht noch weiter bergan.

Wanderpfad 436 – im Hintergrund Monte Pelmo
Wanderpfad 436 – im Hintergrund Monte Pelmo

Schließlich ist nach weiteren knapp 50 Höhenmetern der höchste Punkt erreicht und es geht abwärts auf einem Kuhpfad.

Der Trail ist verblockt und nicht flüssig fahrbar
Der Trail ist verblockt und nicht flüssig fahrbar…

…aber es ist der direkte Weg. Wir sind heute beide extrem vorsichtig unterwegs, so dass wir lieber einmal zu viel absteigen als Gefahr zu laufen, auf dem S2-Abschnitten des Trails zu stürzen.

Zwischendurch immer wieder fahrbare Abschnitte
Zwischendurch wieder fahrbare Abschnitte

Ab der Malga Prendera folgt eine gut fahrbare Schotterpiste.

Monte Pelmo im Bildvordergrund - halbrechts im Hintergrund die Civetta. Links daneben das Tagesziel, der Passo Duran.
Monte Pelmo im Bildvordergrund – halbrechts im Hintergrund die Civetta. Links daneben das Tagesziel, der Passo Duran.

Schließlich erreichen wir das Rifugio Città di Fiume (www.rifugiocittadifiume.it). Unsere Wasservorräte gehen zur Neige, also machen wir hier eine kurze Rast. 

Rifugio Città di Fiume - im Hintergund die Marmolada
Rifugio Città di Fiume – im Hintergund die Marmolada

Eine kleine italienische Wandergruppe genießt ebenfalls den schönen Nachmittag. Wir kommen gleich ins Gespräch und sie drücken gleich die übliche Anerkennung über unsere Reiseroute aus. Das macht es immer wieder zu einem Erlebnis, in Italien mit dem Rad unterwegs zu sein.
Matthias und ich checken erst einmal die weitere Strecke. Wenn wir es heute noch bis zum Passo Duran schaffen wollen, liegen noch mehr als 1000 Höhenmeter vor uns, verteilt auf drei Anstiege. Ein Blick auf die Uhr zeigt uns, dass es machbar sein sollte, wenn uns keine Panne einen Strich durch die Rechnung macht. Außerdem liegen für den Notfall noch ein paar Übernachtungsmöglichkeiten an der Strecke, als da wären: Passo Staulanza, Rifugio Palafavera, Pecol. Also ziehen wir los, begleitet von den Wünschen der Wanderfreunde: Buon viaggio, ragazzi!
Es folgt eine kurze Abfahrt auf der Schotterpiste bis zu einem Wanderparkplatz an der Straße zum Passo Staulanza. Die paar Höhenmeter zur Passhöhe sind schnell erledigt. In einer Kehre zweigt bei km 41,2 die Variante 2 über den Col dei Baldi ab. Noch einmal geht es steil hinauf. An der Flanke der Civetta entlang quert die Strecke das Skigebiet am Pian del Crep. Es gibt also erwartungsgemäß ein paar knackige Rampen auf einer Schotterpiste.

Pian del Crep mit Monte Pelmo
Pian del Crep mit Monte Pelmo

Schließlich folgt ein schöner Trail zur Forcella della Grava, der von einem groben Karrenweg ins Tal hinunter abgelöst wird – sehr fein. Ab der Malga Grava geht es weiter das Valle della Grava hinab. Das ist ein einsames Tal, dass wir auf einer Mischung aus Schotterpiste und zerbröckelnden Asphalt hinunterrollen. Bei den paar Häusern von Le Vare erreichen wir die Verbindungsstraße zwischen Passo Cibiana und Passo Duran. Alles wird gut, wir schaffen noch die rund 300 Höhenmeter zum Rifugio Sebastiano am Passo Duran. Wir bekommen ohne Probleme ein Zimmer und ein ordentliches Abendessen. Schön, dass wir es heute so weit geschafft haben. Die Übernachtung am Passo Duran im Rifugio San Sebastiano ist eine gute Wahl.

Rifugio San Sebastiano
Rifugio San Sebastiano

Variante 1: Plätzwiese – Schluderbach – Cortina

Dolomiten Radweg auf der alten Bahntrasse
Dolomiten Radweg auf der alten Bahntrasse

Die Abfahrt von der Plätzwiese erfolgt auf der alten Militärpiste, ehe man bei Schluderbach die Straße zum Passo Cimabanche erreicht. Hier erfolgt der Wechsel auf den Dolomiten-Radweg, auf dem es wie von selbst bergab rollt. Bei km 19,6 stößt man auf die Hauptroute, die in der Fanes gestartet ist.

Strecke: 64,6 km, 2250 hm
Dürrensteinhütte – Passo Cimabanche – Cortina d’Ampezzo – Croda da Lago – Forcella di Ambrizzola – Passo Staulanza – Pecol – Valle della Grava – Passo Duran

  • 23 %: Straße
  • 26 %: Radweg, Teer, Nebenstraße mit wenig Verkehr
  • 45 %: Feldweg, Schotter
  • 6 %: Trail, Pfad
  • GPS-Track: 05-Var-1-Plaetzwiese-Cortina-MTB.gpx
05 Var 1 Plaetzwiese Cortina MTB komplett

Egal, in welche Richtung man schaut, beim Start von der Plätzwiese hat man in alle Richtungen ein beeindruckendes Panorama.

Großer und Kleiner Rosskopf
Großer und Kleiner Rosskopf
Monte Cristallo
Monte Cristallo
Panorama über Cortina d’Ampezzo zur Tofana
Panorama über Cortina d’Ampezzo zur Tofana

Variante 2: Col dei Baldi

Col dei Baldi - im Herzen der Dolomiten
Col dei Baldi – im Herzen der Dolomiten

Bei der Abfahrt vom Passo Staulanza geht es bei km 41,1 der Hauptroute in einer Linkskurve der Straße weiter ins Gelände. Die sacksteile Auffahrt zum Col dei Baldi wird belohnt mit einer tollen Rundumsicht auf die umliegenden Gipfel der Civetta, des Monte Pelmo und vieler anderer Berge in den Dolomiten. In der Ferne ist sogar die Marmolada zu sehen. Die Abfahrt beginnt auf einer breiten Schotterpiste, ehe ein etwas versteckter Abzweig auf einen Trail mit wurzeligen Abschnitten (max. S2) hinunter nach Pecol führt.

Strecke: 62,6 km, 2568 hm
Fanes – Limojoch – Ponte Felizon – Fiames – Cortina d’Ampezzo – Croda da Lago – Forcella di Ambrizzola – Passo Staulanza –   Pecol – Valle della Grava – Passo Duran

  • 12 %: Straße
  • 27 %: Radweg, Teer, Nebenstraße mit wenig Verkehr
  • 52 %: Feldweg, Schotter
  • 9 %: Trail, Pfad
  • GPS-Track: 05-Var-2-Col-dei-Baldi-MTB.gpx
05 Var 2 Col dei Baldi MTB komplett

Variante 3: Schlechtwettervariante über Rifugio Talamini

Rifugio Talamini
Rifugio Talamini

Bei absolut schlechtem Wetter bleibt einem nichts anderes übrig als die hochalpine Strecke über die Forcella di Ambrizzola auszulassen. Diese Routenvariante zweigt in Vodo di Cadore vom Dolomiten-Radweg ab und führt auf einer steilen Nebenstrecke zum Rifugio Talamini. Dort hinauf warten Rampen mit um die 25% Steigung auf deren Bezwingung. Eine echte Herausforderung, dafür kaum Verkehr auf der schmalen Nebenstraße mit einzelnen Schotterabschnitten. Über Zoppe di Cadore und Forno di Zoldo erreicht die alternative Strecke bei Le Vare wieder die Hauptroute mit dem Schlussanstieg zum Passo Duran.

Strecke: 67,9 km, 1802 hm
Fanes – Limojoch – Ponte Felizon – Fiames – Cortina d’Ampezzo – Dogana Vecchia – San Vito di Cadore – Vodo di Cadore – Rifugio Talamini – Zoppe di Cadore – Forno di Zoldo – Dont – Le Vare – Passo Duran

  • 18 %: Straße
  • 59 %: Radweg, Teer, Nebenstraße mit wenig Verkehr
  • 22 %: Feldweg, Schotter
  • 1 %: Trail, Pfad
  • GPS-Track: 05-Var-3-Rifugio-Talamini-MTB.gpx
05 Var 3 Rifugio Talamini MTB komplett
Alte Olympiaschanze in Cortina d'Ampezzo
Alte Olympiaschanze von 1948 in Cortina d’Ampezzo
Kleine Nebenstraßen auf dem Weg zum Passo Duran - im Hintergrund Civetta in Wolken
Kleine Nebenstraßen auf dem Weg zum Passo Duran – im Hintergrund Civetta in Wolken

Übernachtungstipps in der Reihenfolge der Strecke

Keine Gewähr für die Aktualität und Richtigkeit der Angaben. Hinweise zu Änderungen und Alternativen nehme ich gerne entgegen – siehe Kontakt

Cortina d’Ampezzo

  • Hotel Cristallino d’Ampezzo, Via Roma, 89, 32043 Cortina d’Ampezzo BL, Italien, Tel.: +39 0436 4690
  • Hotel Olimpia, Strasse, Largo delle Poste, 37, 32043 Cortina d’Ampezzo BL, Italien, Tel.: +39 0436 3256

Malga Federa

  • Malga Federa, Malga Federa, Località Federa, Tel.: +39 324 9249678

Croda da Lago

Passo Staulanza

  • Rifugio Passo Staulanza, Localita‘ Passo Staulanza, 1 Val di, 32012 Zoldo alto BL, Italien, Tel.: +39 338 7900120

Passo Duran

Übernachtungstipps auf der Variante Rifugio Talamini

Rifugio Talamini

Forno di Zoldo

  • Hotel Zoldana, Piazza 4 novembre 1918, 32012 Forno di Zoldo BL, Italien, Tel.: +39 0437 794200

6. Tag: Passo Duran – Belluno – Col Visentin

Ein letztes Aufbäumen der Prealpi am Col Visentin
Ein letztes Aufbäumen der Prealpi am Col Visentin

Strecke: 77,1 km, 2170 hm
Passo Duran – Agordo – Forcella Franche – Lago del Mis – Belluno – Val Barlon – Nevegal – La Casera – Col Visentin

  • 43 %: Straße
  • 43 %: Radweg, Teer, Nebenstraße mit wenig Verkehr
  • 14 %: Feldweg, Schotter
  • 0 %: Trail, Pfad
  • GPS-Track: 06-MV-Duran-Prealpi-MTB.gpx

Diese Etappe habe ich im Zuge meiner erneuten Recherchen deutlich verändert. Vor allem das Etappenende auf dem Col Visentin ist eine Erfahrung aus meinen Fahrten in einem sehr heißen Sommer. Da lernt man es schätzen, wenn es in der Nacht in der Höhe deutlich kühler wird. Die Variante über den Passo Praderadego habe ich hier rausgelassen, weil es vom Col Visentin eine entspannte Abfahrt im Falle schlechten Wetters gibt. Wer den Passo Praderadego vermisst: er befindet sich nun in der Gravel Bike Transalp.

Übersichtskarte

schwarz: Hauptroute
rot/blau: alternative Strecken

06-MTB-Transalp-Munich-Venezia

Höhenprofil Hauptroute

06-MV-Duran-Prealpi-MTB

Heute verlassen wir die Dolomiten.

Ein Blick zurück vom Passo Duran in die Dolomiten
Ein Blick zurück vom Passo Duran in die Dolomiten

Der Tag beginnt in morgendlicher Frische mit der Straßenabfahrt vom Passo Duran nach Àgordo.

Passstraße Duran - Agordo
Passstraße Duran – Àgordo

Die Nebenstraße ist stellenweise so schmal, dass keine zwei Autos nebeneinander passen. Demzufolge ist sie nicht stark frequentiert. In Àgordo vertue ich keine Zeit mit der Wegsuche. Es ist dieselbe Strecke wie bei der ersten Recherche; Auffahrt auf einer kaum befahrenen Nebenstraße in Richtung Valle del Mis. Das Tal ist durch den Fluss Mis tief eingeschnitten und hat dadurch im oberen Teil den Charakter eines Canyons. Die Straße schlängelt sich an den Abgründen entlang, führt durch einige enge Tunnel und ist offiziell für den Autoverkehr gesperrt – perfekt. 

Valle del Mis
Valle del Mis

Der Lago del Mis ist ein Stausee, der am Talende die Wassermassen auffängt.

Lago del Mis
Lago del Mis

Ungefähr in der Hälfte der Strecke entlang des Sees gibt es einen schönen Rastplatz an einem Campingplatz (SP2, Loc. Pian Falcina, 32027 Sospirolo BL, Italien).

Campingplatz Lago del Mis
Campingplatz Lago del Mis

Im Örtchen Mis sind wir aus den Alpen heraus und es wird schlagartig warm. Zeit für eine Pause zum Kaffeetrinken und Umziehen. Eine kleine Bar findet man in Italien in jedem Ort, also auch hier. Wir sind natürlich Exoten und ich erkläre auf die übliche Nachfrage, wo wir herkommen und was das Ziel unserer Reise ist. „Che bravi, ragazzi!“ ist meist die Antwort. Wir sind also tolle Jungs, was immer gut fürs Selbstwertgefühl ist. Manchmal gibt es einen Tipp für den Weg. Hier allerdings nicht. Also muss ich mich auf meine Intuition verlassen.

Wegsuche ist in der Ebene am schwierigsten.
Wegsuche ist in der Ebene am schwierigsten

Bei der ersten Erkundung war mir der Höhenzug aufgefallen, der hinter der Piave auf dem direkten, südlichen Weg nach Venedig liegt. Das sind die Prealpi – die Voralpen. Da muss es doch einen Weg geben. Den Straßenübergang über den Passo San Boldo kann man schnell aus einem Straßenatlas herauslesen. Danach stand mir aber nicht der Sinn. Sicher ist die Abfahrt auf der Serpentinenstrecke historisch interessant und entbehrt nicht eines gewissen eindrucksvollen Charmes. Sie findet aber komplett auf der Straße statt, ist also eher etwas für Rennradfahrer. Für Mountainbiker gibt es bessere Strecken zum Col Visentin, den passenden Übergang für die Hauptroute. Doch zunächst müssen wir einen Übergang über den Fluss Cordevole finden. Er ist wie die Piave einer der wenigen naturbelassenen Flüsse, die aus den Alpen herausführen. Dementsprechend breit ist sein Flussbett. Weiter geht es über schöne Nebenwege unter anderem durch schattige, antike Schottersträßchen nach Belluno. Das architektonisch sehenswerte alte Ortszentrum liegt malerisch auf einer Anhöhe über der Piave.

Belluno
Belluno

In Belluno sollte man auf jeden Fall rasten und sich verpflegen. Es folgt eine stramme Auffahrt in die Prealpi Bellunese. Aus dem Stand heraus geht es stetig bergauf. Zunächst über rund 1000 Höhenmeter bis zum Ende der Fahrstraße beim Ristorante La Casera. Zwischendurch gibt es einen schönen geschotterten und schattigen Waldweg durch das Val Barlon.

Val Barlon
Val Barlon

Den Schatten wird man zu schätzen wissen, falls das Wetter brütend heiß sein sollte. Weiter oben wird es dann etwas kühler und angenehmer.

Auffahrt Val Barlon nach Nevegal
Auffahrt abseits der Straße über Val Barlon nach Nevegal

Im La Casera wird man wiederum wohl kurz Rast machen.

La Casera
La Casera

Danach folgt gleich eine steile Rampe, bis man den Kamm der Prealpi erreicht.

Rampe am Col Visentin
Rampe am Col Visentin

Der Blick geht zurück zu den Dolomiten, die sich an diesem klaren Tag in ihrer vollen Pracht vor meinem bewundernden Blick ausbreiten.

Dolomitenblick
Dolomitenblick

Auch die Blicke in die anderen Richtungen sind einfach nur toll.

Lago di Santa Croce
Lago di Santa Croce

Der nun folgende Schotterweg in Richtung Col Visentin, der höchsten Erhebung der Prealpi, ist gut fahrbar und liegt zunächst auf der Südseite. Bei klarer Sicht hat man einen fantastischen Blick bis zur Lagune von Venedig, einfach traumhaft.

Blick nach Süden
Blick über die Prealpi, links im Süden ist die Lagune von Venedig zu erahnen

Schließlich nähern wir uns dem Col Visentin.

Col Visentin
Col Visentin

Eine letzte Rampe wartet.

Rampe zum Col Visentin
Rampe zum Col Visentin

Eine Übernachtung im Rifugio Col Visentin ist ein Erlebnis, vor allem wenn man im heißen Hochsommer unterwegs sein sollte. Das Rifugio auf dem Col Visentin ist auf einem kurzen Stichweg zu erreichen und liegt direkt auf dem höchsten Punkt – Rundumsicht also inklusive.

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Das Rifugio Col Visentin ist ein beliebter Etappenort für die Weitwanderer auf der Strecke München – Venedig. Insofern sollte man sicher sein, dort unterzukommen. Eine Reservierung kann also nicht schaden. Alternativ kann man im Rifugio Bristot übernachten, dass man zuvor passiert hat (siehe dazu das Bild bei den Unterkunftstipps).

Rifugio Col Visentin
Rifugio Col Visentin

Übernachtungstipps in der Reihenfolge der Strecke

Keine Gewähr für die Aktualität und Richtigkeit der Angaben. Hinweise zu Änderungen und Alternativen nehme ich gerne entgegen – siehe Kontakt

Belluno

Prealpi – Nevegal

  • Rifugio Bristot, 32100 Nevegal, Localita Col Toront, Province of Belluno, Italien, Tel.: +39 338 9553434 (sehr einfacher Standard, wenige Plätze)
Rifugio Bristot
Rifugio Bristot
  • Rifugio Col Visentin, Via Col Visentin, 32100 Belluno, Province of Belluno, Italien, Tel.: +39 0437 27110

7. Tag: Vom Col Visentin nach Treviso

Malga Frare
Einsame Höhenwege an der Malga Frare

Strecke: 73,6 km, 450 hm
Col Visentin – Pian delle Femene – Sottocroda – Follina – Pieve di Soligo – Collalto – Ponte della Priula – Spresiano – Villorba – Treviso 

  • 9 %: Straße
  • 51 %: Radweg, Teer, Nebenstraße mit wenig Verkehr
  • 30 %: Feldweg, Schotter
  • 9 %: Trail, Pfad
  • GPS-Track: 07-MV-Prealpi-Treviso-MTB.gpx

siehe auch Varianten: Hinweise weiter unten, eingezeichnet auf Übersichtskarte

  • GPS-Track: 07-Var-1-Longhere-Lago-MTB.gpx
  • GPS-Track: 07-Var-2-Revine-Trail-MTB.gpx

Übersichtskarte

schwarz: Hauptroute
rot/blau: alternative Strecken

07-MTB-Transalp-Munich-Venezia

Höhenprofil Hauptroute

07-MV-Prealpi-Treviso-MTB

Los geht es mit einer entspannten Abfahrt vom Col Visentin auf der breiten Schotterpiste, die einst aus militärischen Gründen angelegt wurde.

Abfahrt Col Visentin
Abfahrt vom Col Visentin

Die Weitwanderer auf der Strecke München – Venedig und wir haben auf den ersten drei Kilometern eine identische Strecke mit der unseren.

Abfahrt Col Visentin
Abfahrt vom Col Visentin

An der Forcella Zoppel trennen sich die Wege. Die Wanderer nehmen den steilen Pfad TV1 über den Monte Agnelezze. Die Mountainbiker müssten dort weite Strecken schieben. Ich wähle also die weiter bergab führende Piste. 200 Höhenmeter tiefer stoße ich beim km 6,0 der Hauptroute auf eine Weggabel. Bergab links führt eine kleine Teerstraße, die als Variante 1 hinunter ins Tal geht. Bei schlechten Wetterbedingungen ist eine sichere Abfahrt ins Tal zu den beiden Seen garantiert.

Lago di Santa Maria und Lago di Lago
Lago di Santa Maria und Lago di Lago (der heißt wirklich so)

Heute ist ein schöner Tag und wir bleiben auf der Hauptroute. Dazu biegen wir rechts ab und fahren bergauf in Richtung Monte Cor. Eine kleine Teerstraße ohne motorisierten Verkehr führt zur Malga Frare. Hier beginnt ein weitgehend fahrbarer Trail mit etwas Auf und Ab zum Rifugio Pian de le Femene.
Dabei gibt es zwei steile Bergabpassagen, die bei feuchten Wetterbedingungen nicht ganz ohne sind.

Malga Frare
Einsame Höhenwege an der Malga Frare

Schließlich erreiche ich das Rifugio am Pian de le Femene. Ich raste hier und werfe einen Blick in die Zimmer, einfacher Standard. In Verbindung mit dem guten hausgemachten Essen auch eine Möglichkeit zum Übernachten.

Rifugio Pian delle Femene
Rifugio Pian delle Femene

Während der Rast mache ich mir Gedanken, wie es von hier aus weiter geht. Ich sehe wieder ein Hinweisschild von der Wanderung München-Venedig. Das zeigt auf den bergabführenden Wanderweg 1032 in Richtung Revine. Den nehme ich bei meiner ersten Erkundung. Der Trail entpuppt sich als wahres Steinmonster. Rund 800 Höhenmeter bergab auf einem wirklich schweren Trail sind sicher nicht jedermanns Sache. Ich empfehle ihn wirklich nur bei trockenem Bedingungen zu fahren. Außerdem sollte man S3-Passagen nach Singletrail-Skala als freudige Herausforderung betrachten. Ich offeriere den Trail deshalb als mögliche Variante für diese Etappe. Das will aber gut überlegt sein. Der Trail ist eher die Kragenweite von Matthias. Aber er sagt selbst, dass ihm das Risiko zu stürzen so kurz vor dem Ende dieser langen Transalp zu groß wäre. Wir nehmen deshalb an dieser Stelle lieber die einfachere Variante als Hauptroute. Die habe ich zusammen mit Matthias Neumann erkundet. Sie ist deutlich entspannter und führt als Panoramaweg zunächst über La Posa und Casera Grava.

Blick ins Tiefland der Venetischen Ebene
Blick ins Tiefland der Venetischen Ebene

Rund 2,5 Kilometer nach dem Rifugio Pian de le Femene folgt dann der Abzweig links in Richtung Sottocroda. Das Schild zeigt 8 Kilometer bis dorthin an. Der Weg beginnt als Waschbetonpiste, die Strecke später in eine Schotterpiste übergeht.ilen Kurven mit Waschbeton gesichert wird. In der Ebene angekommen, suchen und finden wir Nebenwege. Die Comune di Tarzo hat einen Radweg geschaffen, der ein paar geschotterte Abschnitte enthält. Auch die Variante 1 stößt nun wieder auf unsere Hauptroute. Schließlich landen wir am Ortsrand von Follina, überragt vom Castel Brando.

Castel Brando
Castel Brando

In Follina gibt es diverse Übernachtungsmöglichkeiten. Eine davon ist etwas außerhalb, das Agriturismo Al Col. Es wird von Stefan Weigand empfohlen, der dort mit seinen Transalpfreunden Station machte, als sie auf meiner Route unterwegs waren.
Matthias und ich verlassen kurz nach dem Ortsausgang von Follina den geradeaus führenden Radweg nach rechts. Dieser endet in Bella und man müssteweiter auf der recht stark befahrenen Straße SP 4 fahren. Das wollen wir nicht. Uns gefallen die Nebenwege über Premaor besser. Die sind ein Mix aus Nebensträßchen und Schotterpisten, sogar die Überquerung einer kleinen Furt mit nachfolgendem Trail am Bach entlang ist dabei.

Furt
Furt: bei Niedrigwasser kein Problem

Sollte es vorher stark geregnet haben, kann das problematisch werden. Dann bleibt einem nichts anderes übrig, als die o.g. SP 4 zu benutzen. Kurz vor Solighetto landen wir dann auf einem feingeschotterten Radweg, der uns abseits der Straße nach Pieve di Soligo bringt. Nur ein kurzes Stück müssen wir nun die Straße benutzen, bis wir bei Barbisano wieder auf eines der spärlich gesäten Hinweisschilder der Via Claudia stoßen. Wir sollen links nach Collalto abbiegen. Der Ortsname riecht schon nach Höhenmetern. Tatsächlich müssen wir ein Stück hinauf, werden oben aber belohnt mit einer wunderschönen Schotterallee, die uns direkt in südlicher Richtung unserem Ziel näher bringt. Außerdem ist es in der Tat die wirklich allerletze Bergwertung bei dieser Transalp.

Schotterallee nach der letzten Bergwertung am Collalto
Schotterallee nach der letzten Bergwertung am Collalto

Als wir dann später auf eine kleine Teerstraße stoßen, überlegen wir lange, ob wir rechts oder links weiterfahren sollen. Wir entscheiden uns schließlich für links – Volltreffer. Ein Stück rollen wir bergab, dann öffnet sich der Blick auf die Ebene. Eine Schotterpiste führt abwärts durch die Weinberge.

Weinberge letzte Abfahrt
Letzte Abfahrt durch die Weinberge – hier auf dem Tandem zusammen mit meiner Frau

Die Weinlese ist in vollem Gange und mit viel Gewinke und Gegrüße erreichen wir das Örtchen Colfosco. Einmal die Hauptstraße überquert und schon sind wir auf dem Uferdammweg des Piave – wieder perfekt.

Dammweg kurz vor Ponte della Priula
Dammweg kurz vor Ponte della Priula

Auf dem Dammweg radeln wir bis Ponte della Priula. Hier überqueren wir die Piave.

Piave bei Ponte della Priula
Radweg über die Brücke bei Ponte della Priula

Gleich nach der Brücke über die Piave wechseln wir auf den Uferweg am Fluss.

Uferweg am Fluss Piave
Uferweg am Fluss Piave

Als Schotterpfad ist er die richtige Strecke für ein Mountainbike. Ich hatte hier den GPS-Track der Wanderung München-Venedig ins Gerät geladen. Der gibt uns eine Weile die Richtung vor. Bei einer Kiesgrube will uns die gestrichelte Linie des GPS-Tracks ins Wasser leiten. Das tun wir natürlich nicht, da wir unser Gehirn eingeschaltet haben.

Abbruchkante Piave
Abbruchkante an der Piave

Wir orientieren uns vor Ort und finden den neuen Weg. Die Piave ist einer der letzten weitgehend naturbelassenen Flüsse, die aus den Alpen herausführen. So sucht sich das Flussbett immer mal wieder einen neuen Weg. So auch hier. Wir drehen um und umfahren das Kieswerk.
Ich habe keine brauchbaren Wanderkarten dabei und ich verlasse mich wieder auf meine Intuition und die Hinweise von Stefano. Wir finden schöne Schotterpisten, Nebenstraßen und Radwege, die uns über Spresiano nach Treviso bringen. Hier lasse ich ich nun nach meiner erneuten Recherche die vorletzte Etappe enden.

Treviso
Treviso

Treviso ist von Kanälen durchzogen und erinnert dadurch ein wenig an Venedig.
Und ja, das ist DER Pinarello. Der Laden befand sich in der Altstadt von Treviso. Dieses historische Bild zeigt noch den originalen Laden. Inzwischen nach Besitzerwechsel leider nicht mehr an dieser Stelle in Betrieb.

Pinarello
Pinarello – historische Aufnahme

Ich checke im klimatisierten Hotel „Carlton“ in Bahnhofsnähe ein.

Treviso Hotel Carlton
Treviso: Hotel Carlton direkt an der alten Stadtmauer

Ich buche bei meiner Recherchetour im heißen Sommer kurzerhand für zwei Nächte ein. So kann ich die letzte Etappe nach Venedig mit leichtem Gepäck zurücklegen und habe keine Sorge mit einer Unterkunft in Venedig, was mit einem Fahrrad eine kleine Herausforderung ist. Am Nachmittag oder Abend werde ich mit einem Regionalzug zurückfahren. Die fahren alle Nase lang.
Nachdem das alles geklärt ist, genieße ich bei einem abendlichen Stadtbummel das typisch italienische Flair von Treviso. Eine schöne Stadt, ohne die Auswüchse des Massentourismus, wie sie in Venedig herrschen.

Treviso bei Nacht
Treviso bei Nacht

Variante 1: leichte Abfahrt nach Longhere zum Lago di Lago

Lago di Santa Maria
Lago di Santa Maria (Recherchetour mit Tandem und Frau)

Bei schlechtem Wetter oder wenn am absehbaren Ende der Transalp schon ein wenig die Luft raus ist, empfiehlt sich diese Variante. Am km 6,0 der Hauptroute biegt nun ein Nebensträßchen bergab in Richtung Longhere, welches unter allen Wetterbedingungen eine sichere Abfahrt ins Tal garantiert.
Ich habe das in der Sommerhitze recherchiert. Je tiefer man kam, umso heißer wurde es, bis ich in Longhere das Gefühl hatte, durch das Gebläse eines Föns zu fahren. Da kommt die schöne Passage entlang der beiden Seen im Tal gerade recht. Am Lago di Lago, führt die Strecke direkt an einer öffentlichen Badestelle vorbei. Dreimal könnt ihr raten, was ich dort in der Pause gemacht habe.

Strecke: 79,1 km, 429 hm
Col Visentin – Longhere – Revine – Lago di Lago – Soller – Follina – Pieve di Soligo – Collalto – Ponte della Priula – Spresiano – Villorba – Treviso

  • 8 %: Straße
  • 57 %: Radweg, Teer, Nebenstraße mit wenig Verkehr
  • 27 %: Feldweg, Schotter
  • 8 %: Trail, Pfad
  • GPS-Track: 07-Var-1-Longhere-Lago-MTB.gpx
07 Var 1 Longhere Lago MTB komplett
Lago di Lago
Badestelle am Lago di Lago

Variante 2: „Knochenbrecher-Trail“ von Pian de le Femene nach Revine auf Weg 1032

Knochenbrechertrail
Knochenbrechertrail

Wie schon beschrieben, ist dieser Trail nur etwas für hartgesottene Fahrtechnikfreaks. Ein Sturz an der falschen Stelle riecht nach Trümmerbruch. Allerdings kann man dieser Gefahr entgehen, in dem man die kaum befahrene Nebenstraße nach Revine hinab rollt. Dort trifft man auf die Variante 1. Die anschließende Strecke entlang der beiden Seen Lago di St. Maria und Lago di Lago ist es durchaus wert. Bei Soller stößt der Weg wieder auf die Hauptroute.

Strecke: 73 km, 453 hm
Col Visentin – Pian delle Femene – Revine – Lago di Lago – Soller – Follina – Pieve di Soligo – Collalto – Ponte della Priula – Spresiano – Villorba – Treviso

  • 9 %: Straße
  • 45 %: Radweg, Teer, Nebenstraße mit wenig Verkehr
  • 30 %: Feldweg, Schotter
  • 16 %: Trail, Pfad
  • GPS-Track: 07-Var-2-Revine-Trail-MTB.gpx
07-Var-2-Revine-Trail_komplett

Übernachtungstipps in der Reihenfolge der Strecke

Keine Gewähr für die Aktualität und Richtigkeit der Angaben. Hinweise zu Änderungen und Alternativen nehme ich gerne entgegen – siehe Kontakt

Pian delle Femene

  • Rifugio Alpino Pian delle Femene, Via Pian delle Femene, 31020 Revine Lago TV, Italien, Tel.: +39 327 7155057

Col

  • Agriturismo Al Col, Via Col, 10, 31051 Follina TV, Italien, Tel.: +39 0438 970658
    Es wird von Stefan Weigand empfohlen, der dort mit seinen Transalpfreunden Station machte, als sie auf meiner Route unterwegs waren. Er schreibt dazu: „Nach Follina von der SP 4 links abbiegen, angeschrieben. Die zusätzlichen Höhenmeter (keine 100) nimmt man gerne in Kauf. Sehr zu empfehlen! Äußerst nette Gastgeber; schöne, großzügige Zimmer; wann kann man die Räder schon neben Weinfässern über Nacht abstellen?; Essen ganz vorzüglich – mit allem, was das Agriturismo hergibt, bis zum Abschluss nach dem Espresso noch ein ganz vorzüglicher Heidelbeer-Grappa gereicht wird. Dies führt allerdings auf der letzten Etappe noch zu einer zusätzlichen Belastungsprobe für den Rucksack, da natürlich jeder von uns noch eine Grappaflasche mit nach Hause nimmt. Super Frühstück – können gar nicht alles essen, Käse/Salami/Schinkenplatten, Eier, Saft, Cappuccino, selbstgebackenes Brot, Kuchen, … – Hilfe!“

Spresiano

  • Hotel Spresiano, Via Giambattista Tiepolo, 10, 31027 Spresiano TV, Italien, Tel.: +39 0422 887060

Treviso

  • AVOGARI B&B, Via Avogari, 19, 31100 Treviso,  TV,  Italien,  Tel.: +39 0422 56513
  • Hotel Carlton, Largo Porta Altinia, 15, 31100 Treviso TV, Italien, Tel.: +39 0422 411661

8. Tag: Treviso – Venedig (die Stefano de Marchi-Etappe)

Freude bei der Ankunft in Venedig
Freude bei der Ankunft in Venedig

Strecke: 56,3 km, 72 hm
 Treviso – Quarto d’Altino – Marghera – Mestre – Ponte della Liberta – Venedig

  • 21 %: Straße
  • 36 %: Radweg, Teer, Nebenstraße mit wenig Verkehr
  • 28 %: Feldweg, Schotter
  • 15 %: Trail, Pfad
  • GPS-Track: 08-MV-Treviso-Venezia-MTB.gpx

siehe auch Varianten: Hinweise weiter unten, eingezeichnet auf Übersichtskarte

  • GPS-Track: 08-Var-1-PonteAlto-Dese-MTB.gpx

Mein besonderer Dank gilt dem Venezianer Stefano de Marchi, der mir mit seiner Ortskenntnis den Roten Faden dieser schönen Schlussetappe gezeigt hat.

Hinweis zur Einfahrt von Mestre nach Venedig

Durch den Neubau einer Brücke zwischen Mestre und Marghera kommt es immer wieder zu Änderungen an der Einfahrtsroute, so dass der GPS-Track nicht immer exakt sein wird. Örtliche Hinweise beachten zur Radstrecke via Ponte della Liberta nach Venedig.
Derzeit ist außerdem eine Umleitung notwendig zwischen Campalto und Parco San Guiliano. Grund: Bau einer neuen Radwegbrücke über einen Wasserlauf. Man kann sich an der Stelle nicht vorbeischleichen.

GPS-Track: 08-Umleitung-Mestre-Baustelle.gpx

Übersichtskarte

schwarz: Hauptroute
rot/blau: alternative Strecken

08-MTB-Transalp-Munich-Venezia

Höhenprofil Hauptroute

08-MV-Treviso-Venezia-MTB

Von Treviso in Richtung Venedig verläuft die Route auf dem wunderschönen Radweg entlang des Flusses Sile. Das ist aber nicht der einzige Grund dafür, dass meine Wahl auf Treviso als letzten Etappenort vor Venedig gefallen ist. Ich war im heißen Sommer zweimal zur Recherche unterwegs. Dabei habe ich jeweils die Rückreise per Regionalzug erledigt, was ohne langfristige Reservierung möglich ist. Wie das von Treviso am besten funktioniert, wird im Punkt Rückreise genauer erklärt.

Idylle entlang der Sile
Idylle entlang der Sile

Der ruhig dahinfließende Fluss bietet Gelegenheit für manche Art von Wassersport.

Gemächliches Treiben auf der Sile
Gemächliches Treiben auf der Sile

Die Ruhe überträgt sich und man freut sich über die entspannte Strecke, die dem Wasserlauf der Sile folgt und mit einigen Sehenswürdigkeiten aufwartet. Das geht gleich los mit dem Friedhof der Treidelboote. Im MIttelalter war Treviso ein wichtiger Umschlageplatz für den Warenhandel per Schiff. Die flachen Lastkähne wurden von den Uferwegen aus von der Lagune nach Treviso gezogen. Als man sie nicht mehr brauchte, blieben sie hier liegen. Die Stelle wird auf einem Steg überquert, auf dem man das Fahrrad schieben muss (ca. 400 Meter).

Friedhof der Treidelboote
Friedhof der Treidelboote bei Casier

Gleich folgt die nächste Attraktion. Eine echte Wasseruhr im Wortsinne.

Stefano de Marchi vor der Wasseruhr in Casier - Danke für die Inspiration zur letzten Etappe!
Stefano de Marchi vor der Wasseruhr in Casier – Danke für die Inspiration zur letzten Etappe!

Ohne Stefano hätte ich mich sehr schwer getan, einen vernünftigen Weg an die Lagune von Venedig zu finden, besonders für den Abschnitt hinter Quartó d`Altino. Dazu später mehr. Doch zunächst genießen wir die tolle Fahrt.

Alter Hafen von Casier
Alter Hafen von Casier
Radweg Sile - auf der anderen Uferseite eine herrschaftliche Villa umrahmt von einem prächtigem Wassergrundstück
Radweg Sile – auf der anderen Uferseite eine herrschaftliche Villa umrahmt von einem prächtigem Wassergrundstück

In Quartó d`Altino verlassen wir den Sile-Radweg und folgen wiederum dem von Stefano vorgeschlagenen Weg. Er bringt uns unter weitgehender Vermeidung von stark befahrenen Straßen der Lagune von Venedig näher. Für mich ist am eindrucksvollsten die Passage am Flughafen vorbei und dann entlang auf einem Dammweg. Von dort sieht man schon die Türme der Serenissima über dem Wasser schimmern.

Blick über die Lagune hinüber nach Venedig
Blick über die Lagune hinüber nach Venedig

Schließlich erreichen wir den Parco San Giuliano. Von hier aus führen Radwege durch das industriell geprägte Mestre zur Brücke Ponte della Liberta. Das ist die Verbindung vom Festland über die Lagune nach Venedig. In Mestre ist die Orientierung nicht ganz einfach, da ständig gebaut wird. 

Durch das Industriegebiet am Hafen von Mestre - anders geht es nicht
Durch das Industriegebiet am Hafen von Mestre – anders geht es nicht

Schließlich sind wir auf der Brücke „Ponte della Liberta“ und rollen die letzten Kilometer in Hochstimmung auf Venedig zu. Die Lagunenstadt liegt schimmernd in der nachmittäglichen Sonne. Von weitem ein friedliches Stillleben.
Am Ortseingangsschild halten wir natürlich an, fallen uns in die Arme und schießen das obligatorische Beweisfoto.

Venedig - am Ziel der Träume
Venedig – am Ziel der Träume

Ein Traum wird wahr: eine richtige Mountainbike-Transalp von München nach Venedig. Wir haben es geschafft. Übermorgen feiert Matthias mit seiner Frau den ersten Hochzeitstag in Venedig – das passt doch wunderbar. Über die Fußgängerbrücke schieben wir das Fahrrad zum Bahnhof St. Lucia (siehe die folgenden Hinweise). Dabei erhaschen wir einen Blick auf den Canal Grande.

Canal Grande
Canal Grande

Jetzt ist Zeit und Gelegenheit, auf das Ende dieser langen Reise anzustoßen.

Prost
Prost

Mit dem Fahrrad in Venedig

Es ist streng verboten (und auch nicht sinnvoll) mit dem Fahrrad in Venedig unterwegs zu sein. Nach der Ponte della Liberta ist an der Piazzale Roma Schluss. Auch das Schieben ist nicht erlaubt. Nur zum Bahnhof St. Lucia ist es gestattet.
Es existiert ein sogannter Bici-Park in einem Parkhaus gleich am Ende des Radweges über die Ponte della Liberta. Der GPS-Track: 08-MV-Treviso-Venezia-MTB.gpx macht einen Schlenker dort hin. Im Bici-Park kann man Fahrräder in abschließbaren Boxen sicher verwahren – siehe die folgenden Bilder:

Bicipark Venezia
Bicipark Venezia
Bikeboxen
Bikeboxen

Zum Bahnhof Venezia Santa Lucia gelangt man von der Piazzale Roma nur schiebenderweise über die Fußgängerbrücke Ponte della Costituzione.

Ponte della Costituzione
Ponte della Costituzione

Am Bahnhof Venedig St. Lucia fahren Züge fast im Minutentakt.

Bahnhof Venedig Santa Lucia
Bahnhof Venedig Santa Lucia

Übernachtungstipps

Keine Gewähr für die Aktualität und Richtigkeit der Angaben. Hinweise zu Änderungen und Alternativen nehme ich gerne entgegen – siehe Kontakt

Hier nochmals mein Hinweis und meine Empfehlung zur Übernachtung in Treviso aus den oben genannten Gründen. Wer sein Fahrrad wie beschrieben im Bici-Park abstellen möchte, hat natürlich die freie Wahl von Unterkünften aller Kategorien und Preisklassen in Venedig. Eine Empfehlung möchte ich nicht aussprechen.
Eine Möglichkeit ist es auch, mit der Autofähre ab Tronchetto auf die vorgelagerte Insel Lido zu fahren und dort zu übernachten. Nach der Brücke Ponte della Liberta rechts abbiegen in Richtung „Ferry Lido“. Auf der Autofähre sind Fahrräder kein Problem. Lido ist viel ruhiger. Außerdem kann man hier am Strand im sauberen Wasser baden. Mit dem Vaporetto dauert die Fahrt vom Lido zum Markusplatz nur ca. eine Viertelstunde. Wer die Stadt und die Lagune ausgiebig erkunden will, für den empfiehlt sich eine Tages- oder Mehrtageskarte für den Nahverkehr in und um Venedig. Dafür gibt es verschiedene Angebote, aus denen man das passende auswählen kann.
Infos bekommt man auf diesen offiziellen Websites (auch in deutsch und englisch):


Fazit

Venezia
Venezia – immer wieder eine Reise wert

Das ist eine Transalp, die für viele Mountainbiker die Erfüllung eines langgehegten Traums sein wird. Selten habe ich mich so voll Freude am Ziel gefühlt. Die Strecke ist eine nahezu ideale Direttissima und hat Schön- und Schlechtwettervarianten. Die Einteilung der Tagesetappen erfolgte aufgrund meiner persönlichen Erfahrungen und Vorlieben. Wer diese Transalp nachfahren will, wird vielleicht andere Prioritäten setzen. Auf jeden Fall ist die Strecke rund und ausgereift. Sie kann in sieben oder acht Tagen bewältigt werden. Die Anforderungen an die Fahrtechnik sind nicht extrem hoch, so dass die meistens Mountainbiker die Strecke genießen können und sich nicht allzu sehr mit den Tücken der Trails abmühen müssen. Die Lagunenstadt Venedig muss man zu Fuß zu erkunden. Mit dem Fahrrad ist es nicht sinnvoll und inzwischen verboten, durch die engen Gassen zu streifen.

Nach meiner letzten großen Verifizierung und Recherche auf der Strecke von München nach Venedig habe ich nun auch spezielle Transalps für eMountainbikes und Gravelbikes dokumentiert.

Impressionen Venedig

Impressionen Venedig: Canal Grande
Impressionen Venedig: Canal Grande
Rialto
Impressionen Venedig: Rialto
Impressionen Venedig: Gondeln
Impressionen Venedig: Gondeln
Impressionen Venedig: kleine Kanäle
Impressionen Venedig: kleine Kanäle
Impressionen Venedig: Markusplatz
Impressionen Venedig: Markusplatz

Rückreise

Mit der Bahn:
Wenn man schon die Alpen mit dem Fahrrad überquert hat, kann man auch die Rückfahrt per Rad und mit öffentlichen Verkehrsmitteln organisieren. Das klappt mit Regionalzügen ohne Voranmeldung, man muss nur etwas Geduld und Zeit mitbringen. Aber warum nicht, wenn man die Rückreise als Teil der Reise, des Urlaubs auffasst? Entschleunigung ist das Motto – das passt doch perfekt auf diese Form des Reisens. Bei dieser Transalp habe ich das bei einigen Recherchefahrten so gemacht. Das hat prima geklappt, wenn man die nötigen Nerven hat und Ruhe bewahrt. Rechtzeitiges Erscheinen direkt am Bahnhof St. Lucia in Venedig ist eine gute Voraussetzung für eine entspannte Rückreise.

Mit Regionalzügen habe ich es einmal geschafft, an einem Tag mit 9 verschiedenen Zügen zurück bis Gotha zu kommen. 

Konkret sah das so aus:

  1. Regionalzug: Treviso – Venedig
  2. Regionalzug: Venedig – Verona
  3. Regionalzug: Verona – Bozen
  4. Regionalzug: Bozen – Brenner
  5. Regionalzug: Brenner – Innsbruck
  6. Regionalzug: Innsbruck – Kufstein
  7. Regionalzug: Kufstein – München
  8. ICE: München – Erfurt
  9. Regionalzug: Erfurt – Gotha

In Regionalzügen braucht man in Italien, Österreich und Deutschland keine Reservierungen. Man ist dadurch flexibel, muss aber immer einen Plan B einkalkulieren, wenn es mal nicht so klappt, wie gewünscht.
Bis nach Hause habe ich es allerdings nur geschafft, weil der ICE von München nach Erfurt verspätet abgefahren ist und ich auf gut Glück noch einen freien Stellplatz bekommen habe. Sonst hätte ich eine Zwischenübernachtung eingelegt. In Italien und Österreich sind die Züge pünktlich auf die Minute abgefahren. Das muss ich nicht weiter kommentieren. 

Eine kurzfristige Reservierung für Schnellzüge von Venedig bis Innsbruck oder München zu ergattern, ist in der Sommersaion praktisch aussichtslos, weil es viel zu wenige Kapazitäten gibt. Soviel zum Thema nachhaltige Verkehrswende. In der Schweiz ist man da schon sehr viel weiter, wie man am Beispiel eines Großraumwaggons nur für Fahrradtransport sieht, hier in der Rhätischen Bahn.

Radtransport in der Schweiz
Gut gelöst in der Schweiz. In Deutschland heißt das Motto: warum einfach, wenn es schwer geht.

Shuttle-Services:
Venedig ist ein häufig angefahrenes Ziel von Radlern aller Art. Es gibt diverse Anbieter, die organisierte oder geführte Touren im Programm haben. Einfach anfragen, ob sie euch mitnehmen, wenn das zeitlich passt. Google hilft bei der Detailrecherche weiter.
Ansonsten kann ich aus persönlicher Kenntnis und Erfahrung nur wärmstens empfehlen:

Alle deutschsprachig, zuverlässig und flexibel.

Ein besonders toller Service wird hier angeboten.
PKW-Überführung vom Start- zum Zielort: www.transalp-shuttle.com Tel: +43-676-6877008 
Das klappt bestens, wie ich selber mehrfach erleben durfte. Rechtzeitige Anmeldung ist sinnvoll. Sie sind in der Sommersaison schnell ausgebucht.


Videos

Hier stelle ich Videos vor, die geeeignet sind, sich einen Eindruck von der Strecke zu verschaffen. Wer sein Video hier veröffentlicht haben will, kann sich gerne bei mir melden – siehe Kontakt.

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Einen sehr guten Überblick über die Strecke gewinnt ihr auch hier:

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Rückmeldungen

Datum: 27. Juni 2022

Matthias Müller
Betreff: Transalp München – Venenedig mit eMTB

Servus,

ich war letzte Woche unterwegs nach Venedig. In der Ebene war es letzte Woche schon so heiß. An der Sile entlang ging es, aber der Rest war bei 34 °C ohne Schatten. Letzte Etappe hatte fast 90 km.

Insgesamt haben wir 600 km und 11.000 hm gefahren.

Strecke:

Unterbrunn – Hinterriss, Hotel Post, sehr schöner Spa Bereich.

Hinterriss – Mayrhofen, Hotel Strass, haben noch Probleme mit Covid. Abläufe funktionieren nicht so recht.

Mayrhofen – Mittewald, Pfitscher Joch war frei befahrbar. Ziemlich viele Menschen (Wochenende). Übernachtet im Gasthof Thaler. Altes Haus aber sauber. Sehr freundlich und ehrliches Essen direkt vom Bauernhof.

Mittewald – Cortina, über Passo Limo, Mittag Trottoria Alla Rosa Sotru in Str. la Pli, 25, 39030 Marebbe BZ, sehr gutes Essen, schönes Ambiente. Cortina würde ich das nächste mal nicht anfahren. Am Pass war allerdings alles ausgebucht. Daher noch die Abfahrt genommen. Die war dafür grandios. Selten so viel Spass gehabt. Vor allem der Weg kurz vor der Rodelbahn.

Cortina – Passo Duran, Rifugio San Sebastiano.

Passo Duran – Belluno, immer noch Bäume im Weg, daher Abfahrt auf Straße. Über Belluno erschien mir als leichte Etappe besser. Etwas ausruhen. Übernachtung im Albergo Capello. Leider sehr unfreundlicher Nachtportier. Würde ich nicht mehr anfahren. Obwohl Wäscheservice und schönes Zimmer.

Belluno – Collalto, Mittag in Rifugio Alpino, Anfahrt wegen Regen für mich nur schiebend möglich. Keine Haftung in der steilen Abfahrt. Übernachtung Foresteria Borguluce, sehr schönes abgelegenes B&B mit Naturteich, Abendessen wäre in Osteria Borgoluce, soll sehr gut sein. Leider ausgebucht. Wir haben uns eine Pizza kommen lassen.

Collalto – Mestre, Design Hotel Legrenzi, günstig für Mestre

Insgesamt eine sehr schöne Tour. Mit E-Bike kein Problem zu befahren, obwohl mein Begleiter beim Pfitscher Joch den ein oder anderen Fluch von sich gegeben hat. Er musste allerdings auch 2/3 schieben. Ich bin etwas geübter und jünger, daher konnte ich das meiste fahren. Lademöglichkeiten, soweit notwendig, waren immer vorhanden.

Auf dem Weg zum Pfitscher Joch
Auf dem Weg zum Pfitscher Joch

Aufgefallen ist mir die Einteilung. Sowohl auf der Albrecht-Route für EMTB als auch auf der Venedig Route sind die ersten Tage erheblich länger und oder anstrengender als der Rest. Ist das Absicht?
Bemerkung: Die Einteilung der Etappen hat sich nach der Verifizierung im Jahr 2022 geändert.

Freue mich schon auf die nächste Albrecht Tour. Wahrscheinlich mit meiner Frau auf der Sisi Route.

Gruß aus Andechs

Ohne Defekte
Ohne Defekte auf der gesamten Tour

Datum: 22. August 2019

Stefanie und Oliver Paulus
Betreff: MTB München – Venedig

Hallo Herr Albrecht,
meine Frau und ich sind in der letzten Woche auf Ihrer Route von München nach Venedig gefahren. Es war ein tolles Erlebnis. Bis auf dass Pfunderer Joch sind wir auf der Normalroute geblieben. Das tut mir jetzt ein bisschen leid, aber wir trauten uns am 3. Tag nicht Pfitscher Joch und Pfunderer Joch in einem Zug zu. Zum Übernachten in St Jakob war s aber auch noch zu früh. Es hat alles sehr gut geklappt. Ganz besonders beeindruckend war die Aussicht vom Nevegal über die Poebene bis zur Adria. Wir hatten das unglaubliche Glück einen Tag mit fantastischer Fernsicht zu erwischen. Ihre Route ist einfach genial. Auch in der Poebene war der Weg unerwartet abwechslungsreich. In den vorgeschlagenen Quartieren konnten wir trotz Hochsaison gut Übernachtungsplätze finden und waren immer hochzufrieden.
Einen Tipp hab ich noch, die Abfahrt vom Passo Duran funktioniert aufgrund eines großen Windbruches so nicht mehr. Man kann an der Stelle, etwa auf 1100m jedoch leicht an die Passstraße gelangen. Ich versuche, den Kartenausschnitt zu finden und die Stelle zu markieren.

Nochmal herzlichen Dank für die tolle Arbeit.
Stefanie und Oliver Paulus

Abfahrt Col Visentin
Abfahrt Col Visentin

Datum: 31. August 2018

Caren Alt
Betreff: MTB München – Venedig

Lieber Andreas, wir haben mit ganz viel Freude und gutem Wetter die Transalp München Venedig gemacht. Dank Deiner Tour hatten wir eine super Vorgabe. Wir haben die Tour auf unsere Bedürfnisse angepasst. Wir waren 10 Tage insgesamt unterwegs auf dem Radl und dann noch drei Tage in Venedig und Lido und haben oft auch auf dem Berg z.b. im Pfitscher Joch Haus übernachtet und das war alles ganz toll. Wir konnten auch die alpine Überquerung über das Pfunderer Joch machen. An einem einzigen Tag haben wir eine Pause eingelegt, weil wir in die Dolomiten doch mit gutem Wetter radeln wollten. Ansonsten hatten wir einfach super viel Glück. Es war eine wunderschöne Erfahrung und es ist ein Traum wahr geworden. Tausend Dank für die tolle Route. Wir haben sehr oft von Dir gesprochen. Du hast das wirklich super ausgearbeitet und auch dass Du mit einem einheimischen in Italien zusammengearbeitet hast ist Gold wert. Diese Wege hätten wir sonst nie gefunden. Am Anfang haben wir uns oft an Deine Übernachtungstipps gehalten z.b. die Kaiserhütte im Rißtal hat uns super gefallen. Es gab ein einziges Hotel in Belluno, das hat uns nicht zugesagt, da haben wir uns ein anderes gesucht: Albergo Mirella. Das ist sehr schön und wir fanden es gemütlicher und ansprechender. Wir wollten Dir einfach ein großes Danke sagen unsere Transalp ist auch dank Dir ein toller Erfolg geworden. Wir haben zwei Jahre darauf gewartet, weil einer von uns immer verletzt war. Aber jetzt haben wir es geschafft und es war einfach traumhaft.
Liebe Grüße aus München von Max und Ria


Datum: 26.09.2017
Christoph Bohdansky
Transalp München – Venedig

Sehr geehrter Herr Albrecht,
ich möchte Ihnen zuerst für einen tollen Sommerurlaub danken. Wir sind im August zu zweit Ihre Route nach Venedig gefahren und hatten unglaublich viel Freude. Es war unsere erste Transalp und sie ist auch für absolute Neulinge unglaublich gut zu fahren. Wir sind im August 2017 die Transalp von München nach Venedig gefahren und konnten glücklicher Weise direkt von unserer Haustür den wilden Ritt über die Alpen starten. Wirkliche Vorerfahrungen mit einer Transalp hatten wir nicht und strampelten einfach darauf los und mitten ins Blaue hinein. Blau war an allen 10 Etappentagen auch der Himmel über uns: keinen einzigen Regenschauer sollten wir erwischen, was der Moral natürlich sehr beigetragen hat. Auf jeder Etappe sind wir etwas mehr über uns hinaus gewachsen und sammelten Mal für Mal einmalige Erfahrungen. Die tolle Ausarbeitung der jeweiligen Etappen im Roadbook und die GPS-Koordinaten haben uns auf unserer Tour sehr unterstützt.
Nach unserer ersten Transalp können wir zusammenfassend sagen, dass die Route nach Venedig ein toller Einstieg in Welt der Alpenüberquerung ist. Viele alternative Teilstücke zur Hauptroute ermöglichen eine Route die auf die individuellen Fähigkeiten optimal zugeschnitten ist. Es war unsere erste, aber mit Sicherheit nicht unsere letzte Transalp.

Mit freundlichen Grüßen aus München,

Christoph Bohdansky


Datum: 29.08.2016
Wolfgang Theis
Transalp München – Venedig

Hallo Andreas,

Eine wirklich grandiose Tour. Ich muss Dir nicht beschreiben, was Du selbst gesehen hast. Deshalb die folgenden Infos nur zu Ankünften und Übernachtungen.

München – Risstal 19.8.2016

– los bei Regen und Sauwetter;
– entsprechend matschig der Trail durch die Isarauen; nach kurzer Zeit sehen wir aus wie am Ende einer Tour!
– Kaiserhütte: nette Leute, Unterbringung in einem umgebauten Nebengebäude; Übernachtung und Frühstück ok. EUR 30,00 pro Person.

Risstal – Breitlahner 20.8.2016

– Start bei super Wetter;
– der Wirt hat uns nochmal den Weg zum Plumsjoch geschildert;
– einfach lange genug auf der Teerstrasse bleiben bis zum grossen Holzschild „Plumsjoch“ und dann nur auf der Forststrasse bleiben;
– Abfahrt auf der anderen Seite saugefährlich; 2 Stürze gehen einigermassen glimpflich aus;
– Ankunft im Breitlahner so um 17.30 Uhr; seit Mayerhofen hat der Regen begonnen, wir sind durchgeweicht;
– am Breitlahner nur Lager; EUR 25,00 pro Person einschl. Frühstück;
– genervte Wirtin, die lieber mit einigen Bekannten am Tisch feiert als sich um hungrige und durstige Radfahrer zu kümmern; muss man abhaken, aber der Gasthof liegt einfach so günstig, dass man kaum daran vorbeikommt;

Breitlahner – St. Sigmund 21.8.2016

– Start bei heftigem Regen; aber wir müssen los;
– Pfitscher Joch: keine Sicht, Regen, kalt; wir kehren kurz in der 1. Hütte ein, machen uns dann schnell weiter;
– um 12.15 Uhr sind wir in Fussendrass; es ist warm, wir ziehen die Klammotten aus;
– Hoch oben hängen aber noch die Wolken und der Gedanke an das Pfunderer Joch ist bei diesen Bedingungen kein guter, obwohl wir das Gefühl haben, noch in der Zeit zu sein;
– bei dem Wetter hat uns das Pfitscher Joch ein wenig die Zähne gezogen; wir entscheiden uns für die Sterzing-Variante;
– kurz vor Franzensfeste fährt Henning mit der Trinkflasche in der Hand in ein Schlagloch und steigt über den Lenker ab; schwerer Sturz;
– wir schnallen ihm den Hüftgurt des Transalp-Rucksacks so fest um die Hüfte, dass die schmerzende Schulter entlastet wird;
– Hotel Sigmunderhof eine Wohltat; super aufmerksame Wirtin; EUR 70,00 Halbpension pro Person inklusive Komplettwäscheservice; Abendessen ist ein komplettes 4-Gangmenü – tut gut; Henning erholt sich; Diclo; 21.00 Uhr Bettruhe;

Ab jetzt Traumwetter bis Vendig ! ! ! Haben wir ein Glück!

St. Sigmund – Cortina 22.8.2016

– Wegführung in das Gadertal ein Traum;
– Nudeln in der Pederü und Hefeweizen in der Faneshütte; Hammertag!
– beide Hütten kenne ich von Winteraktivitäten (bin 2 mal mit Tourenski von der Pralongia im Alta Badia über Armentarola und Capanna Alpina kommend auf dieser Seite abgefahren);
– Abfahrt zur Ampezzo Schlucht wieder gefährlich – wir sind aber gewarnt; uns überholen Leute mit 29 Zoll Rädern und abgesenkten Sätteln, dass mir der Atem stockt; da sind Wahnsinnige dabei!
– irrer Betrieb in der Ampezzo Schlucht und in Cortina;
– Übernachtung im Hotel Cristallino mit Frühstück 70,00 Euro pro Person; für Cortina ok; Frühstück fast zu abgehoben (amerikanische Swing Musik); mein Sohn Jan verdreht die Augen;

Cortina – Agordo 23.8.2016

– Hammertag! Civetta, Monte Pelmo, Antelao, alle da!
– Nudeln auf der Citta di Fiume; wir sitzen drin (aussen alles gerammelt voll), ist aber nicht schlimm; Service schnell, gut, sehr freundlich;
– um 19.15 Uhr sind wir auf dem Passo Duran; die 2 Skiberge vorher waren nochmal saftig, wir sind schon ein wenig platt – keine Frage, aber glücklich;
– San Sebastiano komplett voll, keine Chance; jetzt nochmal 1 Stunde zum Bruto Carestatio, die uns „Lager“ angeboten hat???
– wir entscheiden uns für die Abfahrt auf der Passstrasse nach Agordo;
– dort B&B Schild, wir fahren hin; voll, aber die Wirtin telefoniert und schon haben wir einen freien B&B Platz ein paar Strassen weiter;
– Übernachtung im B&B Raffaela; der Wirt hält schon die Garage auf als wir kommen; kaltes Dosenbier zur Begrüssung; perfekt sauberes Zimmer; tolles Frühstück (bikergeeignet!); alles für 30,00 Euro pro Nase; der Wirt ist Mitglied im italienschen Alpenverein Sektion Agordina, an den Wänden Bilder von Civetta und Reinhold Messner, der sich zusammen mit den Wirtsleuten anlässich eines Jubiläums der Sektion Agordina fotografieren liess und hier 2 mal hier übernachtete; der Wirt schaltet den Fernseher zum Frühstück ein, die Berichte vom nächtlichen Erdbeben in Mittelitalien sind traurig;
– am Abend waren wir im Ristorante Agordina etwas abseits vom Markplatz – alles war gut! Danach: die Gelateria hatte noch offen – traumhaft gutes Eis!
– wir sind uns einig: Agordo war schön;

Agordo – Belluno 24.8.2016

– sehr entspannter Tag/Valle del Mis;
– Hotel Al Ponte scheint es so nicht mehr zu geben oder hat den Namen gewechselt;
– wir fahren in die Stadt und finden zentral nahe am Marktplatz das Albergo Capello e Cadore; absolut empfehlenswert; wir zahlen für insgesamt 3 Personen einschl. gutem Frühstück nur 109,00 Euro plus 7,00 Euro für Wäscheservice für alle;
– nebenan gibt es ein schönes Ristorante – ich glaube mit Namen Al Burca – wunderbar!
– abends ein Bierchen in der Altstadt, dann früh zu Bett;

Belluno – Priula 25.8.2016

– Col Visentin ist nochmal ein Knaller – bei dieser Hitze;
– aber alles gut; wir erreichen Priula;
– nehmen das Hotel San Carlo und zahlen mit Frühstück für ein Doppelzimmer 30,00 Euro pro Nase und für ein Einzelzimmer 40,00 Euro;
– abends gehen wir in eine einfache Pizzeria und danach noch ein Eis in der Gelateria, die auch spät noch offen hat; sehr schön;

Priula – Venedig 26.8.2016

– die 86 Kilometer ziehen sich ein wenig, weil alle nur noch an das Ziel denken;
– wir nehmen Hotel Ai due Fanali; für 3 in einem kleinen Zimmer 250,00 Euro einschl. Frühstück; aber freundliche Leute;
– über Venedig brauche ich sonst nichts zu sagen; nur soviel; die Stadt ist gerammelt voll.

Venedig – Hessen 27.8. und 28.8.2016

– wir haben 2 Angebote von Bikeshuttle (kurzfristig) für uns drei nach München; 750,00 Euro und 990,00 Euro;
– wir nehmen die Regionalbahnen über Verona, Brenner, Kufstein, Rosenheim, München;
– Abfahrt in Venedig: 11.12 Uhr; Ankunft München 21.30 Uhr ca.; Kosten für uns drei einschl. Räder 260,00 Euro;
– …….. war uns nicht bewusst gewesen, dass man UNBEDINGT die Tickets am Bahnhof Venedig entwerten bzw. in bestimmten Automaten stempeln muss, bevor man in den Zug steigt ….. der Schaffner nimmt jedem von uns 30,00 Euro Strafe ab….. wir sind selbst schuld;
– wir wollen unbedingt heim und übernachten nicht mehr in München, sondern verladen die Räder und fahren mit dem Auto los;
– anvisierte Ankunft 03.30 nachts;
– nur eine halbe Stunde bevor wir da sind, schläft Henning am Steuer ein und fährt in die Leitplanke der Autohn (bei ca. 150 kmh); wir haben unglaubliches Dusel, dass uns nichts passiert; nur Blechschaden; wir fahren den nächsten Parkplatz an und schütteln uns; dann ganz langsam heim.

Wir, das sind Jan (27 Jahre), Henning (59 Jahre), Wolfgang (60 Jahre) danken Dir herzlichst für Deine Roadbooks, Deine GPX Daten, Beschreibungen und Leistungen, die so eine grandiose Tour erst möglich machen. Unser Köpfe sind noch voll von der Tour. Das Ding ist noch nicht ganz verarbeitet.

Allerbeste Grüsse aus Mittelhessen

Wolfgang Theis


Datum: 13.08.2016
Timo Salvador Schima 

Vielen vielen Dank für die Transalp München-Venedig. Eine wunderschöne Route die Sie da erstellt haben. Es war unsere allererste Transalp und dann direkt so ein Hammer Brett.


Datum: 16.09.2015
Andreas und Mirjam mit ihren Kindern
wir sind deine München-Venedig Tour mit unseren drei Kindern gefahren. Ein tolles Erlebnis für uns alle. Vielen Dank für die Ausarbeitung dieser Tour! Wie bei der letzten Tour konnten wir uns auf deine präzisen Beschreibungen und Empfehlungen voll verlassen und haben uns immer wieder gefragt, warum die Tour so wenig befahren wird.
Hier das Video von der Tour bei YouTube:

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Hier noch die aktuellen Hinweise zur Strecke:

Übernachtungsempfehlungen:

  • Lenggries: Hotel Gasthof Altwirt, Marktstrasse 13, 104 € B&B für uns 5, billig, gut, zünftiges Abendessen mit Livemusik, Radgarage, Waschservice, frei verfügbares Werkzeug
  • Ginzling: Gasthaus Schwarzenstein hattest du nicht empfohlen, unsere Erfahrungen waren dort aber gut. Freundlicher Wirt, abschließbare Garage, kostenloses Wäscheselbstwaschen in Waschmaschine/Trocker, noch preiswert 136 € B&B für uns 5
  • Dominikushütte Schlegeisspeicher: ausgesprochen netter Hüttenwirt, bester Kaiserschmarrn der Tour, reichhaltiges Abendessen, offene Unterstellmöglichkeit für Räder, dort oben aber kein Problem, kostenloser Wäscheservice, sehr gutes Essen 87 € B&B für uns 5
  • Aicha: Klammerhof, sehr nett, sehr gut, preiswert, 160 € Halbpension für uns 5, abschließbare Garage, Wirt hat Werkzeugkoffer und hilft, Wirtin fährt selbst MTB
  • Agordo: Hotel Edera, abschließbare Garage, reichhaltiges Frühstück, hilfsbereiter Besitzer, der auch englisch spricht, 130 € B&B für 5

Sonstige Anmerkungen:

  • Weg zum Pfitscher Joch: Venedig Aufschrift auf Stein ist wieder da

Datum: 10.09.2014
Christoph und Petra Schürmann
Transalp München – Venedig
Lieber Andreas,
wir haben wieder eine wunderbare Transalp geschafft und danken Dir von ganzem Herzen für die tolle Ausarbeitung. Nachdem uns die Sissi-Tour im vergangenen Sommer sehr leicht gefallen ist, war diese Tour für uns eine echte Herausforderung. Du hattest uns deshalb ja auch eher zur Route St. Moritz-Venedig geraten. Da wir Deinen Rat sehr ernst nehmen, ich von der München – Venedig Tour aber seit Jahren geträumt habe, haben wir die Tour für uns entschärft und sie in 11 Tagesetappen eingeteilt:

  • München – Risstal/ Kaiserhütte
  • Kaiserhütte – Zillertal/ Berggasthof Breitlahner
  • Breitlahner – Pfitscher Joch – Kematen (Gasthof Alpenrose)
  • Kematen – Pfunderer Joch – St. Sigmund (Hotel Sigmunder Hof)
  • St. Sigmund – Pederühütte
  • Pederühütte – Cortina – Rifugio Citta di Fiume
  • Citta di Fiume – Passo Duran
  • Passo Duran – Lago di St. Croce
  • Lago di St. Croce – Col bei Follina
  • Col – Quarto D`Altino
  • Quarto D`Àltino – Venedig

Diese Toureneinteilung war für uns als durchschnittliche Mountainbiker zu schaffen. Leider war das Wetter in diesem Jahr sehr schlecht. Schon am Plumsjoch war der Weg sehr ausgewaschen und wir mussten einmal schieben. Am Pfunderer Joch lag hoch Schnee, aber wir konnten, wie uns unsere Wirtin Hermine vom Hotel Alpenrose in Kematen berichtete, das Joch – durch die Schneefelder schiebend – bezwingen. Von Cortina bis zur Citta di Fiume haben wir 4 Stunden lang gefühlt nur geschoben und auch auf der folgenden Tour zum Passo Duran zwischen Pecol und Chiesa sowohl rauf, als auch – aufgrund verschlammter Wiesenwege – runter teilweise geschoben.
Trotz dieser Hindernisse, die es ja bei jeder Abenteuertour zu überwinden gibt, war es eine fantastische Tour und alle Unterkünfte können wir weiterhin uneingeschränkt empfehlen. Vor der Durchquerung der Fanes haben wir in der Pederühütte übernachtet, weil die anderen beiden Hütten ausgebucht waren. Sowohl von der Einteilung der Tour als auch von der Lage der Hütten (Fanes- und Lavarellahütte) her, hätten wir besser in der Fanes- oder Lavarellahütte übernachtet. Ich empfand die Preise in der Pederühütte auch als sehr hoch. Wer es sich zeitlich eben leisten kann, sollte unbedingt den Agriturismo in Col bei Follina, den Du im Buch als Tipp weitergibst, besuchen. Er liegt in einem einsamen kleinen Bergdorf, wunderbare, riesengrosse Zimmer, fantastisches Essen, leckerer Wein sowie Prosecco aus eigener Herstellung und äusserst nette Wirtsleute.
Ein hervorragender Tipp war auch, auf dem Lido di Venezia eine Unterkunft zu wählen. Wir waren vier Tage dort, haben mit der Mehrtageskarte für die „Nahverkehrsschiffe und -boote“ ganz Grossvenedig erkundet und gleichzeitig den Strand und die Insel genossen.
Vielen Dank nochmals für die wunderschöne Tour und herzliche Grüsse Christoph
– Wir haben uns einmal verfahren: Wenn man auf der ersten Etappe erstmals vom linken auf das rechte Isarufer wechselt, radelt man auf ein Haus (Wasserwerk mit Wehr) zu. Man muss vor dem Haus rechts dem Asphaltweg für einige Meter folgen und dann links auf einen Schotterweg einbiegen.


Datum: 01.10.2013
Hubertus Feindler
Route München – Venedig
ich war letzte Woche alleine auf einer Alpendurchquerung von München nach Venedig, die sich sehr an Deine Route angelehnt hat. Deshalb erst mal ein ganz herzliches Dankeschön für das Online stellen all der Infos. Es wurde zu einem unvergesslichen Erlebnis für einen Flachlandtiroler wie mich. Trotz einer nur mäßigen Vorbereitung waren die Tagesetappen sowohl distanzmäßig als auch höhenmäßig leistbar und haben mich auch technisch nicht überfordert (die eine oder andere Schiebe- oder Tragepassage natürlich hinnehmend).
In der aktuellen Online-Beschreibung ist mir folgendes aufgefallen:
1. Tag 4: Die Übernachtung in Fanes ist absolut empfehlenswert. Du solltest die Tage 4+5 entsprechend anpassen. 42 Kilometer für Tag 4 sind auch OK.
2. Tag 5: Der Hinweis, auf dem Ambrizzola links abzubiegen könnte ergänzt werden durch die ausgeschilderten Ziele “ Prendera, Senes und San Vito di Cadore“. Mir ist es dummerweise passiert, dass ich nach rechts abgebogen bin, weil ich nur auf den Orten der Höhenskala im Vergleich mit den Schildern gesucht hatte und dann den Text im Höhenrausch nicht ganz wörtlich wahrgenommen habe. Dadurch habe ich mir fast den Tag versaut 🙂
Tag 7: Das 2-Sterne Hotel in Ponte della Priula gibt es nicht mehr. Eine empfehlenswerte Alternative kann ich leider nicht nennen. Ich bin ziemlich spät dagewesen und dann weiter nach Spresiano gefahren. Dort im Hotel Liberty genächtigt. Ist leider aufgrund von Lage außerhalb des Ortes, kein Abendessen, Frühstück alles plastikverschweisst aus meiner Sicht nicht zu empfehlen.
Ansonsten wünsche ich Dir weiterhin auf Deinen Alpentrips alles Gute und freue mich darauf, vielleicht mal wieder einen Deiner Trips als Grundlage einer meiner nächsten Reisen zu nehmen.


Datum: 21.08.2013
Christian Kuratle
Transalp München-Venedig

  • Wir haben jetzt die Tour erfolgreich durchgeführt. Wir sind 8 Biker zw. 55 und 67 Jahren mit 2 Fahrern für den Kleinbus:
  • Wir starteten Mitte Juni in München gut mit einem Weisswurst-Frühstück und führen bis Maurach/Achensee, am nächsten Tag dann bis St. Jakob im Pfitschtal.
  • Das Pfunderer-Joch konnten wir leider wegen Schnee nicht überqueren, sind dann dafür über Sterzing bis St.Vigil gefahren und von dort wieder nach Hause
  • Letzte Woche Montag sind wir wieder von Zuhause (Balgach/Nähe Bodensee) mit dem Bus los nach St.Vigil. Dann folgte die kurze erste Etappe nach Cortina
  • schöner zweiter Tag in den Dolomiten, wunderbare Berge auf Original-Strecke bis Passo Duran. Beim letzten Anstieg hat es stark geregnet, aber kein Problem. Unterkunft bei Benjamino war gemütlich und die warme Dusche tat gut
  • Am Nächsten Morgen nahmen wir die Abkürzung direkt auf Passstrasse nach Arnoga (es hat noch immer leicht geregnet), dann aber Originalstrecke durch das Valle del Mis nach Belluno
  • Voralpen mit Col Visentin (leider die Sicht nicht klar, aber danach schöne Trails). Unten schöne Wege bis zur Unterkunft in gutem, günstigem Agriturismo bei Refrontolo
  • Der letzte Tag war auch abwechslungsreich und nicht zu heiss. In Treviso sind wir einmal 100m zu früh abgebogen und mussten dann die Sile etwas suchen 😉
  • Ziel Venedig / Tronchetto mit Verladen der Bikes in Bus und dann Fähre nach Lido und dort das übliche Bad im Bike-Dress…

München-Venedig ist wirklich ein toller Alpencross mit Allem was dazu gehört. Herzlichen Dank für Deine guten Beschreibungen und GPS-Tracks.
Alle Teilnehmer waren begeistert! Es waren super Bike-Ferien (Wir hatten keine Unfälle, nur kleine Blessuren und nur ein Plattfuss 6km vor Venedig)
Wir haben bis jetzt 4x die Alpen „bezwungen“:

  • 2010: Bodensee – Comersee
  • 2011: abgekürzte Albrechtroute (Start in Bludenz, dann aber Original und zum Ende mit Schluss-Variante über den Passo Balino)
  • 2012: „selbst gestrickt“ (mit zeitintensiver Suche im Internet) Chur – Gardasee (ab Breno wie Deine Tour Bodensee-Gardasee)
  • 2013: München – Venedig

Du kennst es sicher: eine lange Vorbereitungszeit, dann auf der Tour vergeht die Zeit im Fluge und dann stellt sich bereits wieder die Frage: Was machen wir im nächsten Jahr? Vielleicht eine verkürzte Variante Mittenwald-Comersee oder einmal Westalpen an Grenze I/F ans Mittelmeer? Wir werden sehen…
Nochmals herzlichen Dank. Vielleicht fahren wir 2014 wieder auf einer Deiner Touren. Gibt es in der nächsten Zeit nebst der neuen Tandemtour nach Venedig andere neue Strecken?
Eine unfallfreie Fahrt und viel Freude beim Biken in den Bergen.
Christian

Transalp München - Venedig
Transalp München – Venedig

Datum: 21.07.2013
Hermann Detterböck
Transalp München-Venedig (4.7.-9.7.13)
ich möchte mich auf diesen Wege bedanken, für die geniale Ausarbeitung mit Wegführung, nach Venedig. Besonders ab dem Ps. Duran, mit den tollen Trails bis nach Agordo runter. Auch die Nebenwege bis Venedig sind absolut MTB würdig. Entgegen deiner Route starteten wir in Wörgl-Filzenscharte, Krimml-Tauern Pass, Sennes Hütte. Sonst gleiche Route. Dem Tipp entsprechend gönnten wir uns einen halben Tag im Agriturismo Col bei Follino. Die Herzlichkeit der Familie, die Zimmer, das Essen, Prosecco/Grappa, einfach ein Muss auf dieser Tour. Ein Tipp für die Beschreibung wäre noch, bekocht wird eigentlich nur Fr.-So., Frühstück ab 8.00 Uhr!, Brotzeit, Getränke usw. immer. Aber mit großer Freundlichkeit mussten wir auch abends nicht hungrig ins Bett gehen. Zum Schluss noch, mach weiter so, so haben noch viele MTBler, viel Freude an deinen Routen.
Schöne Gruße
Ade, Hans, Michi und Hermann


Update zum Transalp Roadbook 10

Im Jahr 2022 wurde die Route der Transalp München – Venedig von mir umfassend verifiziert. Die folgenden Hinweise zum Update beziehen sich auf die Etappeneinteilung im Transalp Roadbook 10 – siehe den Klappentext zum Buch. Es ist noch unklar, ob es eine aktualisierte Version des Transalp Roadbooks 10 geben wird. Die gestiegenen Papierpreise und Druckkosten stellen das für mich derzeit sehr in Frage. Außerdem lässt sich ein Tourbericht im Internet viel besser aktuell halten.

Transalp Roadbook 10
Transalp Roadbook 10

Klappentext Transalp Roadbook 10

Wie in Stein gemeißelt stehen sie da, die Eckpunkte dieser Transalp für Mountainbikes: München – Venedig. Ein Klang, der Sehnsucht nach der Ferne in sich trägt oder der bajuwarische Bierseligkeit mit verflossenem venezianischen Glanz verbindet. Lässt sich das überhaupt verbinden? Die Antwort von Andreas Albrecht ist ein klares „Ja“. Wer bereits seine Albrecht-Route mit Begeisterung gefahren ist, kann sicher sein, dass auch diese Route eine würdige Transalp für Mountainbikes ist. Vier Jahre hat er an der Route getüftelt, ehe er zufrieden war.
Erst wenn Andreas Albrecht das Gefühl hat, dass nun alles passt, werden seine Transalps veröffentlicht. Denn nur dann stellt sich die wahre Freude ein, wenn man aus eigener Kraft am Ziel der Träume angekommen ist – nach einem langen Weg – in Venedig. Die hochalpine Hauptroute lässt sich in acht Etappen fahren. Für den Fall von Wetterkapriolen gibt es Ausweichstrecken, damit man auf alle Fälle Venedig erreichen kann. Das Buch enthält detaillierte Roadbooks in Tabellenform mit allen wichtigen Informationen zur Strecke. Im Webshop von Transalp.info gibt es ergänzend GPS-Daten, Kartenscans etc. Damit wird die Wegfindung deutlich einfacher und die landschaftlichen Highlights lassen sich entspannt genießen.
Ebenfalls erhältlich als eBook – mehr Info hier

Änderungen

1. Tag: Die Mühen der Ebene (München – Risstal)

  • Start in München nun am Hauptbahnhof
  • geringfügige Anpassungen der Streckenführung entlang der Isar bis Grünwalder Brücke
  • Trailabschnitt in Pupplinger Au entfernt (Grund: Respektierung des naturnahen Auengebietes)
  • Geretsried: Anpassung der Streckenführung bei Tennisanlage, nun kurzer Trail mit schönem Blick auf die Isar
  • Abschnitt zwischen Forsthaus Schuss und Bad Tölz: neue Streckenführung mit weniger Straße und mehr Schotterpiste und schönem Trail über die Rottach
  • Sylvensteinstausee: ab Brücke nun Schotterpiste, Ufertrail direkt an der Isar (bei hohem Wasserstand auf der Straße B 307 bleiben)
  • Variante über Schleimssattel entfällt wegen Bikeverbot in AT

2. Tag: Plumsjoch – Achensee – Zillertal – Breitlahner

  • Anpassung der Streckenführung für die Variante Brenner, Sterzing im Bereich zwischen Gasteig und Judenstein sowie bei Gossensass

3. Tag: Königsetappe über Pfitscher und Pfunderer Joch ins Pustertal

  • zwischen Weitental und Niedervintl nun abseits der Straße
  • Variante ab Fussendrass über Sterzing ins Pustertal: Abfahrt ab Wöhrsäge abseits der Straße über Öttl, Tulfer nach Wiesen

4. Tag: Pustertal – Fanes – Cortina d’Ampezzo

  • Anpassung der Strecke bei Kiens an die neue Streckenführung des Pustertal-Radweges
  • Anpassung der Strecke bei der Auffahrt ab Pederü-Hütte zur Fanes an die vorgegebene Wegführung
  • Abschnitt zwischen Ponte Felizon und Cortina d’Ampezzo: direkte Verbindung über Fiames zum Dolomiten-Radweg (Variante 04var3-Cortina-Verbindung ist nun überflüssig)
  • Variante Plätzwiese: geringfügige Anpassung der Streckenführung anhand des aktuellen Wegenetzes

5. Tag: Cortina d’Ampezzo – Forcella Ambrizzola – Passo Duran

  • Anpassung der Strecke in Cortina d’Ampezzo: Start am Busbahnhof, Dolomiten-Radweg bis Coina, weiter in Richtung Camping Olimpia
  • Passage über Col dei Baldi nun als Variante, Hauptroute direkt von Passo Staulanza nach Pecol auf Straße
  • 05var2-Rif-Bruto entfällt, da die Abfahrt nach Agordo nach wie vor nicht sinnvoll passierbar ist
  • dadurch ändert sich die Hauptroute ab Passo Duran (siehe 6. Tag)
  • neue Variante über Vodo di Cadore, Rifugio Talamini, Zoppe di Cadore, Forno di Zoldo nach Dont
  • Variante über Passo Cibiana nur noch informativ (Notvariante)
  • Variante Dolomiten-Radweg über Venas nach Belluno entfällt

6. Tag: Passo Duran – (Rif. Bruto Carestiato) – Agordo – Lago del Mis – Belluno

  • Hauptroute ist nun die Abfahrt auf der Nebenstraße mit wenig Verkehr nach Agordo aufgrund der Situation nach dem Windbruch
  • dadurch ist 06var1-Duran-Agordo überflüssig, da nun Hauptroute
  • Abschnitt Mis – Belluno: Anpassung der Strecke zwischen Mis und Vignole, es entfällt der stark befahrene Straßenabschnitt zwischen Forcella und Mas
  • 06var2-Praderadego: entfällt in MTB Transalp, erscheint in Gravel Transalp München – Venedig, dabei Anpassung der Streckenführung bei Bribano (neue Radwege), Verlängerung ab Follina entlang der Straße nach Solighetto (als Alternative, um die Querung der Furt bei Pedeguarda auf der Strecke 07MV-Belluno-Priula zu vermeiden)
  • Trailvariante vom Passo Praderadego nach Follina entfällt wegen Unwegsamkeit des Trails

7. Tag: Zum Col Visentin in den Prealpi – ein letztes Aufbäumen vor der Ebene

  • neue Auffahrt von Belluno nach Nevegal (über Cavessago, Faverga, Cirvoi)
  • Anpassung der Strecke zwischen Tovena und Mura (neuer Radweg)
  • Anpassung der Strecke in Barbisano (neue Verbindung abseits der Straße in Richtung Collalto)
  • neue Variante in der Abfahrt vom Col Visentin: leicht nach Longhere
  • neue Varianten über Costa di Zuel, Rolle, Refrontolo nach Collalto (Colli del Prosecco – kleine Toskana) für eMTB und Gravel Transalp München – Venedig

8. Tag: Venedig – Die Stefano de Marchi-Etappe

  • Anpassung der Strecke zwischen Ponte Priula und Treviso (Uferweg Piave nach Brücke, weiter über Spresiano, Vollarba auf durchgehendem Radweg nach Treviso)
  • Anpassung der Strecke bei Campalto: weiter auf Dammweg an Lagune
  • Baustelle bei Mestre beachten: 08-Umleitung-Mestre-Baustelle.gpx
  • siehe Hinweise am 8. Tag

Allgemein

Die Etappeneinteilung habe ich bei der aktuellen Route angepasst nach meinen Erfahrungen auf den erneuten Recherchetouren.