Inhaltsverzeichnis
- Mit dem Mountainbike über die Alpen
- Inhaltsverzeichnis
- Strecke
- Nachfahren der Tour
- Prolog
- 1. Tag: Fernpass
- 2. Tag: Verwalltal
- 3. Tag: Königsetappe über den Fimberpass und Pass da Costainas
- 4. Tag: Val Mora, Passo di Verva
- 5. Tag: Val di Rezzalo, Gaviapass
- 6. Tag: Montozzo
- 7. Tag: Gardasee
- Fazit
- Video
- Rückreise, Shuttle, Gepäcktransport
- Rückmeldungen zur Albrecht-Route
- Albrecht-Route XXL
Mit dem Mountainbike über die Alpen
Strecke
Garmisch- Fernpass – Landeck – St. Anton – Verwalltal – Galtür – Ischgl – Fimberpass – Scuol – Pass da Costainas – Münstertal – Val Mora – Passo Verva – Grosio – Val Rezzalo – Passo Gavia – Pezzo – Montozzo-Scharte – Val di Sole – Madonna di Campiglio – Passo Ballino – Gardasee
Länge: ca. 469 km
Höhenmeter: ca. 12.000 hm
Etappen: 7, Hinweise zu Varianten bei den einzelnen Tagesberichten
Beste Reisezeit: wenn der Schnee von den hohen Pässen verschwunden ist und es im Herbst noch nicht wieder geschneit hat – also erfahrungsgemäß ab Mitte/Ende Juni bis in den Mitte/Ende September hinein. Im Vorfeld und unterwegs heißt es, sich rechtzeitig zu erkundigen und immer die aktuelle Wettersituation im Auge zu behalten.
Übersichtskarte
schwarz: aktuelle Hauptroute
rot: aktuelle Varianten der Hauptroute
magenta: Ur-Route 2004 (siehe die Detailkarten bei den Tagen 1 bis 7)
Hinweis
Basis des Tourberichts in Text und Bild ist die Ur-Route, wie ich sie im Jahr 2004 gefahren bin. Seitdem hat sich die Albrecht-Route zu meiner Überraschung und Freude zum Dauerbrenner in der Transalp-Szene entwickelt.
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Die grundsätzliche Einteilung der Etappen hat sich bewährt und wurde im Laufe der Jahre nur geringfügig verändert. Ansonsten habe ich immer wieder die Route überprüft und an den Stellen angepasst, wo man sie verbessern kann. Einerseits werden neue Wege gebaut. Andererseits habe ich gezielt danach gesucht, Straßenpassagen verschwinden zu lassen zugunsten von Schotterpisten oder noch besser Trails. Änderungen an der klassischen Route habe ich trotzdem nur sehr behutsam vorgenommen. Auf den Übersichtskarten der einzelnen Etappen kann man sich die Unterschiede anschauen. Der Vergleich der Höhenprofile zeigt die Entwicklung der Albrecht-Route. Die Ergebnisse resultieren auch aus meinen Recherchen zur Version v2 der Albrecht-Route, die von mir im Internet dokumentiert wird.
Die Ergebnisse der laufenden Recherchen sind in diesen Bericht eingeflossen, der den aktuellen Stand dokumentiert.
Übersicht Etappen der Hauptroute
1. Tag: 76,5 km, 904 hm
Garmisch-Partenkirchen – Ehrwald – alter Fernpass – Schloss Fernstein – Nassereith – Strad – Imst – Schönwies – Zams – Landeck
2. Tag: 76,6 km, 2262 hm
Landeck – St. Anton am Arlberg – Verwalltal – Heilbronner Hütte – Galtür – Ischgl – Fimbertal – Bodenalpe
3. Tag: 64,3 km, 2063 hm
Bodenalpe – Fimberpass – Vna – Sent – Scuol – S-charl – Pass da Costainas – Lü – Tschierv
4. Tag: 77,7 km, 1370 hm
Tschierv – Val Mora – Lago Cancano – Torri di Fraele – Arnoga – Passo di Verva – Eita – Grosio
5. Tag: 46,6 km, 2183 hm
Grosio – Le Prese – Fumero – Val di Rezzalo – Passo dell‘ Alpe – Gavia-Pass – Pezzo
6. Tag: 60,3 km, 2169 hm
Pezzo – Case di Viso – Montozzo-Scharte – Lago di Pian Palu – Pejo – Fucine – Val di Sole – Dimaro – Madonna di Campiglio
7. Tag: 67,4 km, 1151 hm
Madonna di Campiglio – Val d’Agola – Passo Bregn de l’Ors – Passo del Gotro – Albergo Brenta – Val d’Algone – Stenico – Ponte Arche – Cure – Passo Ballino – Tennosee – Villa del Monte – Tenno – Deva – Riva – Torbole
Vergleich Höhenprofile der aktuellen Albrecht-Route mit der Ur-Route 2004
Nachfahren der Tour
Wenn ihr die Tour individuell nachfahren wollt, gilt immer mein allgemeiner Haftungsausschluss – siehe hier.
Im Webshop ist folgendes verfügbar:
- GPS-Tracks
- Kartenscans
- Finisher Bikeshirt
- TOPO-Karte für Garmin GPS-Geräte
Transalp Roadbook 1– im Buchhandel oder versandkostenfrei direkt beim Verlag
Landkarten
KOMPASS: Digitale Karte Über die Alpen, Digitale Karte Schweiz, Wanderkarten: WK 5, WK 35, WK 41, WK 42, WK 072, WK 73, WK 94, WK 98, WK 101
Übersichtskarte: Kompass: Straßenkarte 358 Tirol – Trentino
Tourplanung:
Andreas Albrecht
Ur-Route gefahren vom 5.-11. September 2004
Team Ur-Route v.l.n.r.: HaPe (Ulm – bis 3. Tag), Reiner (Arnstadt), Olaf (Mainz), David (München), Matze (Gräfenroda), Uli (Gelnhausen) †, Andreas (Gotha), Christian (Deggendorf)
Prolog
Und am Ende sind es nicht die Jahre in deinem Leben, die zählen. Es ist das Leben in deinen Jahren.
Abraham Lincoln (1809-1865)
Vorbemerkung: Diesen Originalbericht habe ich kurz nach der „Erstbefahrung“ der Albrecht-Route geschrieben. Ich habe ihn soweit als möglich unverändert gelassen. Das hat einerseits historische Gründe. Andererseits spiegelt er den Geist der Albrecht-Route nach meinem Empfinden gut wider.
Die Fotos stammen überwiegend von der ersten Befahrung. Ich habe sie nur sparsam ergänzt an den Stellen, wo ich kein oder deutlich besseres Bildmaterial zur Verfügung hatte.
Meine erste Transalp fuhr ich im Jahre 1994. Danach kamen Jahre des Ausprobierens, des Suchens nach einer optimalen Route. Seit dem Jahr 2000 bin ich auf der richtigen Fährte, Jahr für Jahr, Tour für Tour. 4 Jahre später – im September 2004 – bin ich endlich zufrieden.
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Alles passt zusammen. Die Strecke, die Truppe, das Wetter – alles spielt mit. 7 Tage Sonnenschein, stahlblauer Himmel und nicht zu heiß; besser kann es gar nicht sein. Ich hatte mich im Vorfeld mit einem Augenzwinkern sogar an den Mondphasen orientiert, um den richtigen Zeitpunkt für die Transalp festzulegen. Wir sind am Ende einer Vollmondphase losgefahren, da ist die Wahrscheinlichkeit am größten, dass es eine Schönwetterphase wird. In die Route habe ich alle Highlights einbauen können, die ich in den letzten Jahren erfahren habe. Viele Mountainbiker haben Anregungen aus meinen Tourberichten aufgegriffen und sind verschiedene Varianten meiner Transalps ab Garmisch nachgefahren. Rückmeldungen aus dem Internet und aus den Hotels an den Etappenorten bestätigen mir das immer wieder. Zuerst war ich schon erstaunt über solch eine Resonanz, dann natürlich erfreut, dass so viele „meine“ Touren nachfahren. Sie sind entstanden aus meiner Einstellung zum Mountainbiken in den Alpen. Ich will möglichst viel fahren können, gerade im hochalpinen Bereich. Die Schiebepassagen sollen sich in Grenzen halten. Bikegeschleppe, besonders bergab, finde ich nervig. Das geht offenkundig vielen so. Von Anfang an habe ich darauf geachtet, für den Fall schlechten Wetters eine alternative Route zu haben, auf der die Transalp weitergehen kann. Zum Glück habe ich diese selten gebraucht. Bei dieser Tour hätte ich diesmal gut 2 kg Gepäck im Rucksack sparen können. Regensachen, Winterklamotten – alles nicht notwendig. Aber wer weiß das schon vorher.
Transalp Roadbook in Papierform und als eBook (16. Auflage 2022)
1. Tag: Fernpass
Strecke: 76,5 km, 904 hm
Garmisch-Partenkirchen – Ehrwald – alter Fernpass – Schloss Fernstein – Nassereith – Strad – Imst – Schönwies – Zams – Landeck
- 4 %: Straße
- 49 %: Radweg, Teer, Nebenstraße mit wenig Verkehr
- 42 %: Feldweg, Schotter
- 5 %: Trail, Pfad
- GPS-Track: 01-ALR-Garmisch-Landeck.gpx
siehe auch Variante Biberwier: Hinweise weiter unten, eingezeichnet auf Übersichtskarte, kein separates Höhenprofil notwendig
- GPS-Track: 01-var-ALR-Biberwier.gpx
Übersichtskarte
schwarz: aktuelle Hauptroute
rot: aktuelle Varianten der Hauptroute
magenta: Ur-Route 2004
Aktuelles Höhenprofil
Inzwischen könnte ich meine Route aus dem Gedächtnis fahren, so hat sie sich bei mir eingebrannt. Aber sicher ist sicher; ich schleppe also die drei A4-Seiten des Roadbooks und die 18 Blätter gescannter Kartenausschnitte mit. Draufschauen muss ich nur selten, eigentlich nur, um zu sehen, wie wir in der Zeit liegen. Wir sind eine prima Truppe. Schon zu Ostern haben wir uns am Gardasee getroffen und sind gemeinsam Touren gefahren, menschlich passen wir gut zusammen. Das ist mir ganz wichtig, nach den überwiegend positiven Erfahrungen der letzten Jahre. Wieder geht es in Garmisch los. Wir treffen uns an einem sonnigen Spätsommermorgen im September am Parkplatz hinter dem Hauptbahnhof. Es ist ein Sonntag. Das hat den Vorteil, dass wir in der Regel allein auf der Strecke sein werden. Viele starten ja am Samstag. Nur eine Gruppe fährt parallel zu uns. Und wie sich am Abend in Landeck herausstellt, nach meinen Roadbooks. Gemächlich setzen wir uns in Richtung Zugspitze in Bewegung.
Diese erste Etappe ist so richtig schön zum Einrollen geeignet. Jeder kann seinen Rhythmus finden. Von allen Streckenvarianten ist etwas dabei: grober Schotter, Trail-Passagen, einfache Strecken zum Rollen, bergauf, bergab. Aber nicht zu viel auf einmal; und natürlich der Blick auf die Wälder, die Seen und die Berge der Alpen.
Bei dem herrlichen Altweibersommer ein Genuss für die Sinne und ein wohliges Gefühl auf der Haut, die von der Sonne gebräunt wird.
Das Panorama ist überwältigend.
Bei diesem warmen Spätsommerwetter kommt ein Stopp am Weißensee wie gerufen.
Danach folgt die einzige größere Herausforderung auf der ersten Etappe. Der Anstieg zum alten Fernpass.
Am alten Fernpass sehen wir auf die Autoschlange hinunter, die sich in Richtung Imst quält. Wir sind frei und ungebunden und rauschen die Schotterpiste hinab. Beim Überqueren der Straße müssen wir erst eine Lücke in der unablässig vorüberziehenden Autokarawane abpassen. Die beeindruckendste Passage auf der ersten Etappe ist ohne Zweifel der ausgesetzte Wegabschnitt der uralten „Via Claudia“. Inzwischen ist er als S0-Trail mit einem Hauch von S1 einzustufen. In der Tiefe schimmert der Fernsteinsee zwischen den Bäumen hindurch.
Tief haben sich die eisenbeschlagenen Wagenräder der alten Römerkarren im Laufe der Jahrhunderte ins Gestein gegraben.
Seit ein paar Jahren ist der Weg aus seinem Dornröschen-Schlaf erwacht. Einige Mountainbiker kommen uns an dieser Stelle entgegen. Sie kämpfen sich den Pfad hoch. Für uns geht es heute fast nur noch abwärts.
Zunächst fahren wir durch Nassereith und dann durch das Gurgltal abwärts in Richtung Inntal. Dabei fühlen wir uns ein wenig an Wege in unseren heimischen Mittelgebirgen erinnert.
Imst passieren wir an der neuen Kirche und erreichen am Ufer des Inn den bestens ausgebauten Radweg Richtung Landeck.
Wir halten uns nach der Stippvisite am Inn nicht groß mit Pausen auf, sondern radeln in flotter Formation los. Olaf gibt einen guten Windschatten. Er fährt viel Rennrad und wir erreichen ein flottes Tempo. Wer abreißen lässt, hätte verloren, aber es kommt keinem darauf an, als erster anzukommen.
An einer Wasserstelle kurz vor dem Tagesziel finden wir schnell wieder zusammen.
Eine Nonne auf einem Fahrrad, die von unserer Spitzengruppe zügig passiert wurde, radelt nach kurzer Zeit entspannt vorbei. So schnell waren wir also doch nicht. Weiter geht’s, in wenigen Minuten sind wir im Hotel „Mozart“ in Landeck. Das hauseigene Schwimmbad und ein Sonnenbad im Garten warten schon auf uns.
Wir sind guter Dinge, die Wetteraussichten hervorragend. Wir freuen uns auf das leckere Abendessen. Seitdem ich hier übernachte, habe ich meine Abendgarderobe ein wenig angepasst. Eine leichte Mikrofaserhose für den Abend ist nun immer dabei und ein T-Shirt, dass nicht zu radmäßig aussieht. Ich mache ein Schwätzchen mit dem Hotel-Chef Thomas Radlbeck, den ich auf einer Messe in Erfurt kennengelernt hatte. Ich freue mich immer über das Wiedersehen.
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Thomas ist so, wie ich viele Österreicher schätzen gelernt habe: verlässlich, professionell und immer herzlich. Er erzählt mir, dass immer mehr Radfahrer sein Hotel frequentieren. Manche seien für eine Story gut. Einer sei einmal mangels trockener Wechselkleidung barfuß und in Unterwäsche zum Abendessen erschienen, was die anderen Anwesenden und vor allem seine Mutter, die Seniorchefin des Hauses, nicht gerade zu Begeisterungsstürmen hinriss. Mit einem Augenzwinkern also hier der Hinweis: Im Hotel „Mozart“ herrscht Ordnung, Krawattenzwang besteht allerdings nicht.
Hinweise zur Variante zwischen Biberwier und Weißensee
- leichtere Strecke ab Biberwier über Radweg Via Claudia
- verläuft parallel zur Fernpassstraße
- separates Höhenprofil nicht notwendig
- GPS-Track: 01-var-ALR-Biberwier.gpx
Übernachtungstipp
Landeck
Hotel Mozart: Nähe Bahnhof, Superkomfort, Schwimmbad, super Essen, Telefon: 0043/5442/64 222, abschließbare Radgarage, Reinigungsgerät, Werkstatt und Trockenraum …….. sicher, sauber
Ein toller Ausgangspunkt für einen Radurlaub über mehrere Tage. Dazu kann man verschiedene Bus- und Bahntransfers nutzen. Ab einer Nächtigung im Hotel Mozart erhält man die Tirol West Card mit zum Beispiel freien Bustransfers.
Eine weitere Möglichkeit ist die Nutzung von
- Wochenticket Verkehrsverbund Tirol
- Regio-Biking-Wochenkarte Tirol
Damit könnte man zum Beispiel entspannt und stressfrei die 1. Etappe der Albrecht-Route mal ohne schweren Rucksack fahren.
Geht ganz einfach:
- mit Zug von Landeck bis Innsbruck
- mit Zug von Innsbruck über Seefeld nach Garmisch-Partenkirchen
- ggf. sogar mit Zug von Garmisch nach Ehrwald
Habe ich schon zur Verifizierung meiner Strecken genauso gemacht.
Ur-Route
1. Tag: 79 km, 849 hm
Garmisch-Partenkirchen – Ehrwald – Fernpass – Schloss Fernstein – Strad – Imst – Landeck
2. Tag: Verwalltal
Strecke: 76,6 km, 2262 hm
Landeck – St. Anton am Arlberg – Verwalltal – Heilbronner Hütte – Galtür – Ischgl – Fimbertal – Bodenalpe
- 16 %: Straße
- 38 %: Radweg, Teer, Nebenstraße mit wenig Verkehr
- 39 %: Feldweg, Schotter
- 7 %: Trail, Pfad
- GPS-Track: 02-ALR-Landeck-Bodenalpe.gpx
siehe auch Variante über Tobadill: Hinweise weiter unten, eingezeichnet auf Übersichtskarte, separates Höhenprofil
- GPS-Track: 02-var-ALR-Tobadill-Ischgl.gpx
Übersichtskarte
schwarz: aktuelle Hauptroute
rot: aktuelle Varianten der Hauptroute
magenta: Ur-Route 2004
Aktuelles Höhenprofil
Der Gardasee liegt für die anderen gedanklich noch in weiter Ferne. Für mich ist er schon heute nah. Ich gehe im Geiste die Etappen durch und bin mir sicher, dass wir alle Highlights auf der Strecke erleben werden. Für den zweiten Tag habe ich geplant, über St. Anton durchs Verwalltal Richtung Ischgl zu fahren. Das ist bei diesem schönen Wetter ein gute Wahl. Erst einmal heißt es, Strecke zu machen. Am Abzweig ins Paznauntal verabschieden sich Uli und HaPe für heute. Sie fahren die kürzere Strecke Richtung Ischgl. Beide hatten in den Wochen zuvor mit Knieproblemen zu kämpfen. Sie wollen es heute ruhig angehen lassen. Uli kennt den Weg aus dem letzten Sommer. Wir werden uns auf der Bodenalpe wiedertreffen. Gegen Mittag sind sie dort und Uli bestätigt mir per SMS die Ankunft. Ab Flirsch ist es ruhig auf der Strecke.
Wir wechseln auf Nebenwege, die im Winter Skiloipen sind. In St. Anton am Arlberg ist Gelegenheit, sich zu versorgen. Ich bin endgültig dazu übergegangen, tagsüber nur wenig und kleine Portionen zu essen. Wir machen insgesamt nur kurze Pausen, das ist besser für den Körper, der sich auf langandauernde Belastung, aber nicht auf ständige Höchstleistung einstellen muss. Bei dem schönen Wetter ist es kein Problem, mal kurz zu stoppen und eine Banane oder einen Riegel reinzuschieben.
In den folgenden Tagen werden wir bei den Bergabfahrten und den flachen Panoramastrecken des Öfteren anhalten müssen; einfach weil uns die Eindrücke der imposanten Gebirgswelt dazu „zwingen“. Nach der Ortsdurchfahrt biegen wir am Hotel „Mooserkreuz“ links ins Verwalltal ab.
Im Jahr 2000 bin ich hier das erste Mal entlang gefahren. Damals noch mit dem etwas unsicheren Gefühl, was mich auf der Transalp so alles erwarten wird. Heute bin ich ganz entspannt und genieße das langsame Eintauchen in die Gebirgswelt. Nach dem Verwallsee haben wir das Verwalltal für uns allein. Es ist ein so genanntes V-Tal, das relativ sanft ansteigend das Überschreiten der Baumgrenze bei rund 2000 Meter für den Normalbiker zum Vergnügen werden lässt.
Die Konstanzer Hütte ist schnell erreicht und passiert. Jetzt schon eine Pause einzulegen, wäre unklug; danach würde es sich doppelt schwer treten.
An der Schönverwall-Hütte ist die Schotterpiste zu Ende. Der Trail beginnt. Wir trudeln in kurzen Abständen ein und machen uns auf den weiteren Weg bis zu einer Brücke.
Damals begann hier eine Schiebepassage in Richtung Heilbronner Hütte, die mit ein paar Tragepassagen gewürzt war. Das ist nun Geschichte. Hier ein Bild zur Erinnerung.
Update Verwalltal
Ca. 1,5 km nach der Schönverwall-Hütte gibt es ab der Brücke einen neuen Pfad. Der führt in Serpentinen auf das Plateau bei den Scheidseen in der Nähe der Heilbronner Hütte.
Der Trail im Verwalltal von der Schönverwall-Hütte lässt sich bis zur Brücke nun gut fahren und danach zumindest gut schieben. Auf dem Hochplateau bei den malerischen Scheidseen lässt es sich auf jeden Fall wieder fahren.
Schließlich meistern alle den Schlussanstieg zur Heilbronner Hütte. Matze und Christian fahrenderweise, die anderen schieben meist das letzte Steilstück.
Auf der Terrasse knallt die Sonne wie im Hochsommer. Ich esse ein kleines Süppchen, auf mehr habe ich keinen Appetit.
Hinweis: Inzwischen ist die Hütte bei gutem Wetter oft sehr überlaufen. Ich würde in dem Falle dort keine Rast machen, sondern zum Kops-Stausee abfahren.
Die Abfahrt in Richtung Kops-Stausee ist bei diesem herrlichen Wetter ein Traum.
Sie weist keine technischen Schwierigkeiten auf, so lassen wir es einfach rollen und halten immer wieder kurz an, um die Aussicht auf die Bergketten der Silvretta zu genießen.
Nach der Verbellaalpe muss man Obacht geben, damit man nach der Schranke einen kurzen giftigen Anstieg nicht verpasst, der nach links zum Stausee Kops führt. Nach rechts in Richtung Partenen weiter abwärts zu rollen, ist zwar verführerisch, hilft aber nicht viel weiter. Man müsste die Transalp dann z.B. auf der Heckmair-Route über das Schlappiner Joch fortsetzen, was sicher seinen Reiz hätte. Aber dann sollte man so konsequent sein und von Oberstdorf aus starten. Wir kurbeln also ein kurzes steiles Stück nach oben. Ein paar entgegenkommende Wanderer helfen mental ungemein, um den lästigen Gegenanstieg zu meistern. Am Stausee halten wir kurz inne. Das Wasser ist durch die eingeschwemmten Sedimente milchig himmelblau, aber nicht sehr klar.
Kurz nach dem Pfad entlang des Stausees Kops überquert man die Straße in Richtung Gasthaus Zeinisjoch und bleibt auf dem Wanderweg. Man mündet dann direkt auf dem MTB-Weg Richtung Galtür.
Das Zeinisjoch ist eine Bemerkung wert. Es hat vermutlich seinen Namen vom einheimischen Ausdruck für die Tränen der Tiroler Kinder. Viele von ihnen mussten bis in die 1940er Jahre ihre damals bitterarme Heimat verlassen, um sich in Schwaben als Dienstmädchen oder -jungen zu verdingen.
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Hier am Joch verabschiedeten sie sich von ihrer Familie und wurden den Schleppern übergeben. Es ist für uns heute kaum mehr vorstellbar, welche Armutsgrenze vor historisch kurzer Zeit durch die Alpen ging. Im damals reichen und mächtigen Deutschland veranlasste dies manche Einwohner, sich zum allgewaltigen Herrscher über das Leben der ihnen anvertrauten bzw. gekauften Seelen aufzuschwingen. Zum Glück ist mit dem Ausbruch des 2. Weltkrieges diese unsägliche Tradition hinweggefegt worden.
Nun aber genug des geschichtlichen Exkurses. Wir genießen die rasante Abfahrt in Richtung Galtür, das schnell in Sichtweite gelangt.
Deutlich sind die Lawinenverbauungen zu erkennen, die nach den tragischem Unglück im Jahre 1999 den Ort vor Wiederholungen schützen sollen. Wir sehen deutlich, dass die lawinenauslösenden Berghänge niemals bewaldet waren und nicht mit Liftanlagen zugepflastert sind. Es war wohl eher eine Verkettung unglücklicher Umstände, die damals im Winter nach tagelangen Schneefällen den weißen Tod in den jahrhundertealten Ort brachte.
Wir fahren in den Ort ab, um auf dem Radweg neben der Trisanna bergab zu rollen. Inzwischen hat man sich auf die Zunft der radelnden Sommergäste eingestellt. Der Weg ist bestens ausgeschildert. Bei einzelnstehenden weißen Häusern (Apart Alexander) kurz hinter Galtür folgen wir dann dem Schotterweg entlang der Trisanna. In der Schlucht rücken die Felswände dicht aneinander. Nach dem verheerenden Hochwasser im August 2005 wurde der Weg neu angelegt und ist nun gut ausgebaut. Ischgl ist schnell erreicht.
Schließlich erreichen wir oberhalb der Ortslage Ischgl einen Wegabzweig ins Fimbertal, wo heute für uns Endstation sein soll. Damit sparen wir uns den ersten heftigen Teil des Schlussanstiegs aus Ischgl heraus. Wir kurbeln den zwar steilen, aber durchaus fahrbaren Weg zur Bodenalpe hinauf.
Wir übernachten hier und nicht wie viele andere auf der Heidelberger Hütte. Diese ist oft sehr überlaufen. Von Hüttenromantik keine Spur mehr. Dereinst zählte ich dort mehr als 80 Mountainbiker über Nacht, dazu rund 100 Wanderer- und Gesangesfreunde der Alpenvereinsektion Heidelberg. Da wird die alpine Einsamkeit wahrlich zum Massenerlebnis. Die Wirtin Esma der Bodenalpe empfängt uns herzlich und wir beziehen unsere Zimmer. Das ist schon ein gewaltiger Unterschied zur Heidelberger Hütte. Die Zimmer sind sauber und mit Dusche/WC und TV sehr gut ausgestattet. Abendessen und Frühstück sind schmackhaft und reichlich, dazu preiswert. Fazit: sehr empfehlenswert.
Hinweise zur Variante über Tobadill nach Ischgl
Strecke: 37,9 km, 1514 hm
Landeck – Perfuchs – Perfuchsberg – Tobadill – Vordergiggl – Giggler Tobel – Frodenegg – See – Sesselebene – Kappl – Ebene – Ischgl – Bodenalpe
- 32 %: Straße
- 55 %: Radweg, Teer, Nebenstraße mit wenig Verkehr
- 9 %: Feldweg, Schotter
- 4 %: Trail, Pfad
- GPS-Track: 02-var-ALR-Tobadill-Ischgl.gpx
- im Falle schlechten Wetters kurze Strecke nach Ischgl
- am Giggler Tobel meist nasse Trailanteile, ggf. schieben (Packtaschen am Fahrrad sind hier eher hinderlich)
- ab See entlang der Paznaun-Talstraße bis Ischgl mit diversen Umfahrungen
Aktuelles Höhenprofil einer Variante
Bilder an der Strecke der Variante über Tobadill – See
Ur-Route
2. Tag: 78 km, 2240 hm
Landeck – St. Anton am Arlberg – Verwalltal – Heilbronner Hütte – Galtür – Ischgl – Fimbertal – Bodenalpe
Übernachtungstipps
Flirsch
- Berghotel Basur, Flirsch 148, 6572 Flirsch, Österreich, Tel.: +43 5447 5206
St. Anton am Arlberg
Liegt an der Strecke, wenn man zum Beispiel die erste Etappe verlängern will oder hier starten will (unter Auslassung der 1. Etappe Garmisch -Landeck).
Hotel Montfort: A-6580 St. Anton am Arlberg, Dorfstraße 57, Tel. +43-5446-2310
Hotel Montfort befindet sich am Beginn der Fußgängerzone – ein Supermarkt ist in der Nähe
Ischgl
Hotel Jägerhof
Direkt an der alternativen Route des 2. Tages gelegen. Niveauvolles, familiär geführtes 4-Sterne-Hotel im Ortszentrum von Ischgl (Nähe Kirche).
Adresse: Eggerweg 11, A-6561 Ischgl/Tirol, Tel.: +4354445206
Bodenalpe
Berghotel im Fimbertal oberhlab von Ischgl: www.bodenalpe.com Tel.: 0043-5444-5285
Inzwischen ist die Albrecht-Route für die Bodenalpe ein fester Bestandteil des Sommergeschäfts geworden und mich verbindet eine herzliche Freundschaft mit der Familie Walser.
3. Tag: Königsetappe über den Fimberpass und Pass da Costainas
Strecke: 64,3 km, 2063 hm
Bodenalpe – Fimberpass – Vna – Sent – Scuol – S-charl – Pass da Costainas – Lü – Tschierv
- 2 %: Straße
- 20 %: Radweg, Teer, Nebenstraße mit wenig Verkehr
- 53 %: Feldweg, Schotter
- 25 %: Trail, Pfad
- GPS-Track: 03-ALR-Bodenalpe-Tschierv.gpx
siehe auch Variante nach St. Maria im Münstertal: Hinweise weiter unten, eingezeichnet auf Übersichtskarte, separates Höhenprofil
- GPS-Track: 03-var-ALR-StMaria.gpx
Übersichtskarte
schwarz: aktuelle Hauptroute
rot: aktuelle Varianten der Hauptroute
magenta: Ur-Route 2004
Aktuelles Höhenprofil
Das ist in der Tat eine ordentliche Aufgabe, die heute vor uns liegt. Der Alpenhauptkamm wird zweimal bezwungen. Das sollte man nur bei gutem Wetter riskieren.
Noch ist es kühl, als wir uns an der Bodenalpe auf die Räder schwingen. Die Sonne taucht die Bergspitzen in ein rötliches Licht. Nach und nach ergreift sie Besitz vom Tal.
Die Schotterpiste ist gut fahrbar, mal mehr, mal weniger steil. An der Schweizer Grenze künden nur die Schilder davon, dass wir nun die Euro-Zone verlassen, zumindest offiziell.
Im Engadin ist die europäische Einheitswährung längst als zweites Zahlungsmittel neben dem Schweizer Franken akzeptiert. Wir unterbrechen die Fahrt immer wieder durch Fotopausen. Das Morgenlicht ist dazu ideal.
Nach einer guten Stunde ist die Heidelberger Hütte erreicht.
Alle Mountainbiker, die hier übernachtet haben, sind schon ausgeflogen. Wir haben den Aufstieg zum Fimberpass für uns allein.
Der Weg zum Pass erfordert zwar ein paar Schiebepassagen, dauert aber kaum eine Stunde und ist sogar teilweise fahrbar.
In vielen Berichten steht folgendes geschrieben: Im Mittelalter sollen über diesen Pass die Toten aus Ischgl zum Friedhof nach Sent im Engadin gebracht worden sein, denn das Paznaun gehörte jahrhundertelang zur Gemeinde Sent. Im Winter war der Weg unbegehbar. Man ließ deshalb die Leichen einfrieren und brachte sie im Frühjahr in Sent unter die Erde. Klingt gut, oder nicht?
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Der Wahrheit kommt wohl folgende Version näher: Die Gemeinde Sent hatte sehr große Weidegebiete im Paznaun erworben und Ischgl gehörte lange Zeit kirchlich zu Sent. Das mit den Toten ist eine alte Überlieferung. Da sich die Senter nur im Sommer in Ischgl aufhielten, ist es wohl sehr selten vorgekommen, dass die Leichen eingefroren wurden, um sie später zu transportieren. (Quelle: Cla Rauch – Gemeinde Sent). Wie dem auch sei. Am Fimberpass überschreiten wir eine Sprachgrenze. Im Unterengadin spricht man Rätoromanisch. Sie ist die vierte Amtssprache der Schweiz und hat ihre Wurzeln im Lateinischen. Wanderer und Biker grüßen sich mit „Allegra“. Der Pass heißt Cuolmen d’Fenga.
Nach und nach treffen alle am Pass ein und sind beeindruckt vom großartigen Panorama, das sich uns bei diesen Wetterbedingungen bietet.
Die Abfahrt auf dem weithin einsehbaren Pfad gehört zu den legendären Trails in den Alpen.
Wir genießen den anspruchsvollen Single-Trail ins Unterengadin.
Bis zur winzigen Alp Chöglias muss man 500 Höhenmeter abwärts je nach Fahrkönnen und Beschaffenheit des Untergrundes einige Teilstücke schieben. Heute hat der Trail den idealen Grip – nicht zu nass und nicht zu trocken. Sogar ich fahre weite Teile. Könner fahren bei guten äußeren Bedingungen fast die gesamte Strecke. Der Pfad ist teilweise ausgewaschen und führt an Abbruchkanten entlang. Bei entsprechender Vorsicht sollte das aber kein Problem darstellen.
Später quert man eine abenteuerliche Bachbrücke und einen Gletscherbach.
Weiter geht’s das Tal hinab.
Ab Griosch fahren wir weiter auf der guten Naturstraße in Richtung Vna. Kurz vor der Ortslage biegen wir scharf rechts ab in Richtung Val Sinestra. Später teilt sich der Wiesenweg. Der Wegweiser zeigt an, dass der untere linke Weg direkt zum Kurhaus führt. Er wird wenig später zum anspruchsvollen Wurzel-Trail, der an der Abbruchkante des Flusses steil nach unten geht. Im Großen und Ganzen ein passabler Trail, der einen ab und zu aus dem Sattel zwingt. Nach einer Rechtskurve muss man Obacht geben. Hier ist ein Felsabbruch. Die dadurch entstandene Steilstufe ist ca. 1,50 Meter hoch.
Ich würde den Drop nicht riskieren.
Ab dem Kurhaus Val Sinestra verläuft eine schöne Naturstraße bis Sent, das hoch über dem Inn-Tal mit direktem Blick ins Val d’Uina liegt. Von hier aus geht es über einen Panoramaweg hinab nach Scuol. Eine Rast am Supermarkt im Ortszentrum mit Auffüllung der Vorräte ist empfehlenswert.
Die Auffahrt nach S-charl ist eine reine Fleißaufgabe. Wenn die Säge klemmt: es gibt einen Bus, der im Rahmen der Kapazität Fahrräder mitnimmt.
Die Auffahrt nach S-charl führt im Val Minger durch eine Mondlandschaft. Nach starken Regenfällen wird die Naturstraße immer mal wieder verschüttet.
Der Dorfbrunnen ist ein natürlicher Sammelpunkt.
Hier hält der Postbus. Wer Kräfte sparen will oder muss, kann seine Fahrräder in Scuol außen am Bus verstauen und sich kutschieren lassen. Ich hatte es HaPe vorgeschlagen, aber sein Ehrgeiz war stärker.
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Leider hat er seinem Knie damit keinen Gefallen getan. Bei der folgenden Auffahrt zur Alp Astras schwillt es stark an. Nichts geht mehr. Er muss zurück nach Scuol rollen. David überbringt uns an der Alp Astras diese Nachricht. Wir hatten schon besprochen, dass in solchen Fällen eine klare Entscheidung getroffen wird. Per SMS informiert mich HaPe, dass er in Scuol ein Hotelzimmer genommen hat und am nächsten Tag von seiner Nichte mit dem Auto abgeholt wird. Schade, dass er die Tour abbrechen muss, er war ein angenehmer Begleiter.
Von S-charl aus führt der Weg entlang idyllischer Bergwiesen und einem munter murmelnden Bach.
Nur ein einziges steileres Stück kann einen aus dem Atem bringen. Die Hochebene zur Alp Astras erweist sich immer wieder als Rennstrecke.
Christian und Matze sind die Sieger.
Von der Terrasse der Alp Astras haben wir einen weiten Blick zurück über die angenehm zu fahrende Strecke.
Der wunderschöne Trail zum Pass da Costainas ist gut fahrbar und ein Traum.
Einer aus der Gruppe opfert sich und öffnet und schließt ein Gatter, so dass die restlichen alle von sich sagen können, den Pass komplett fahrend erreicht zu haben.
Ich bin immer wieder fasziniert von dieser einzigartigen Möglichkeit, den Alpenhauptkamm fahrenderweise zu bezwingen, ohne dass man auf einer Teerstraße fährt. Wirklich ein Genuss für alle, die ewiges Schieben im unwegsamen Gelände satt haben. Andere sind ebenfalls fasziniert von den Möglichkeiten, sich am Pass zu entspannen.
Die Abfahrt beinhaltet gleich zu Beginn ein kurzes, sehr steiles Schotterstück.
Leider macht Olaf dabei Bekanntschaft mit dem Untergrund. Eine ausgeprägte Schotterflechte ziert für den Rest der Tour seinen rechten Oberarm und den Unterschenkel.
Als wir die Wiese erreichen, sind die Schwierigkeiten vergessen. Eine Traumabfahrt auf gutem Schotter bis Lü wartet auf uns. Die Sicht ist fantastisch. Der Ortler mit seiner dicken Schneehaube liegt zum Greifen nah vor uns – Fotopause.
In Lü gibt es eine beliebte Rast- und Übernachtungsmöglichkeit, die Pension Hirschen. Wir fahren diesmal durch. Kurz nach dem Örtchen kreischt meine vordere Scheibenbremse gottserbärmlich. Der Bremsbelag ist komplett abgefahren. Zum Glück hat David passende Ersatzbeläge dabei. Ich war so dusselig, dass vor der Tour nicht zu kontrollieren. Aus seinen eigenen Fehlern lernt man wohl am besten. Das wird mir nicht noch einmal passieren. Etappenende ist nach leichter Schotterabfahrt in Tschierv im oberen Münstertal.
Variante nach St. Maria im Münstertal
Strecke: 67,7 km, 2065 hm
Bodenalpe – Fimberpass – Vna – Sent – Scuol – S-charl – Pass da Costainas – Lü – St. Maria im Münstertal
- 10 %: Straße
- 18 %: Radweg, Teer, Nebenstraße mit wenig Verkehr
- 47 %: Feldweg, Schotter
- 25 %: Trail, Pfad
- GPS-Track: 03-var-ALR-StMaria.gpx (von Lü bis St. Maria im Münstertal)
So sind wir bei der Ur-Route gefahren. Grund war die Übernachtung in der urigen Jugendherberge „Chasa Plaz“, die ich von vorherigen Touren kannte. Aufgrund des warmen Spätsommerwetters konnte unsere Pasta-Party im Freien stattfinden. Es wurde relativ zeitig dunkel, wir sitzen noch lange im Freien zusammen. Das Glühen der Berge zeigt an, dass morgen wieder ein herrlicher Tag auf uns wartet.
Aktuelles Höhenprofil einer Variante
Alternative bei Schlechtwetter
- bei Schneegefahr auf dem Fimberpass im Inn-Tal bleiben und via Pfunds, Martina auf dem Inn-Radweg bis Scuol, siehe zum Beispiel Albrecht-Route eMTB – 2. Tag
- diese Entscheidung muss ggf. schon auf der 2. Etappe ab Landeck getroffen werden
- ich habe das schon auf der Bodenalpe erlebt, musste umdrehen und die große Schleife zurück über Landeck drehen und
dann weiter durchs Inntal - wir mussten damals sogar über den Reschenpass, um ins Münstertal zu gelangen
Ur-Route
3. Tag: 68 km, 1996 hm
Bodenalpe – Fimberpass – Vna – Sent – Scuol – S-charl – Pass da Costainas – Lü – St. Maria im Münstertal
Übernachtungstipps
Tschierv
Hotel Al Rom: Direkt an der Ofenpass-Straße gelegen. Bei Ankunft kann das Fahrrad gereinigt und über Nacht in der abschließbaren Bikegarage abgestellt werden. Wäscheservice möglich gegen einen kleinen Obolus.
Lü
Pension Hirschen – Telefon: +41 81 858 51 81 https://www.hirschen-lue.ch/
Sta. Maria im Münstertal
Chasa Jaro
Janine Hofer bietet fünf Doppelbettzimmer in einem sehr alten Haus an (ca. 800 Jahre), welches liebevoll restauriert ist. Alle Zimmer sind alte Holzstuben. Ein sehr modernes Badezimmer und Gäste WC muss man sich zwar mit evtl. anderen Bewohnern teilen, da es aber nur wenige Zimmer sind, ist die Anzahl der Gäste überschaubar. (Tipp von Karsten Voß)
www.chasa-jaro.ch
Via Veglia 95 (bzw. Döss da Punt 95)
CH-7536 Sta. Maria Val Müstair GR
Telefon Janine Hofer: +41 76 570 14 93
4. Tag: Val Mora, Passo di Verva
Strecke: 77,7 km, 1370 hm
Tschierv – Val Mora – Lago Cancano – Torri di Fraele – Arnoga – Passo di Verva – Eita – Grosio
- 10 %: Straße
- 17 %: Radweg, Teer, Nebenstraße mit wenig Verkehr
- 62 %: Feldweg, Schotter
- 11 %: Trail, Pfad
- GPS-Track: 04-ALR-Tschierv-Grosio.gpx
siehe auch Variante ab St. Maria im Münstertal und ab Torri di Fraele über Bormio: Hinweise weiter unten, eingezeichnet auf Übersichtskarte, separates Höhenprofil
- GPS-Track: 04-var-ALR-StMaria-PraVau.gpx
- GPS-Track: 04-var-ALR-Torri-di-Fraele-Bormio.gpx
Übersichtskarte
schwarz: aktuelle Hauptroute
rot: aktuelle Varianten der Hauptroute
magenta: Ur-Route 2004
Aktuelles Höhenprofil
Nach dem Start in Tschierv folgt die Strecke immer dem MTB-Weg 444, der inzwischen Teil des Nationalpark-Marathons ist. Der wird von den Schweizern jedes Jahr im August ausgerichtet. Nach einer schönen Einrollstrecke über Fuldera verlieren wir etwas Höhe, ehe in Runca die Auffahrt zum Döss Radond beginnt. Bei Pra da Vau wird es etwas flacher und eine Wasserstelle gibt Gelegenheit, die Trinkflaschen nachzufüllen. An der Weggabel mündet die Nebenroute ein, die in St. Maria im Münstertal begonnen hat und bis hierher deutlich steiler und anstrengender ist.
Nächster Sammelpunkt und Wasserstelle ist in der Nähe der Alp Praveder.
Nach einer kurzen Rast sind die letzten Höhenmeter zum Döss Radond schnell vergessen.
Und kurz hinter der Alpe ist es soweit.
Das Ziel des ersten Anstieges des Tages ist in Sichtweite
Wir finden alle wieder zusammen. Es ist sonnig, aber doch ein wenig frisch. Wir sind ganz allein in den Bergen, wenn man von den zahlreichen Murmeltieren absieht, die sich durch ihr charakteristisches Pfeifen bemerkbar machen. Matze kann die Geräusche täuschend echt nachmachen. Es ist, also ob sie sich unterhalten. Wir ziehen die Windjacken über und genießen die Abfahrt durchs Val Mora.
Hier verlief im Mittelalter eine alte Handelsstraße. Sie verlor ihre Bedeutung als andere Passübergange entstanden sind wie der Pass Umbrail. Der Umbrail ist mit 2601 m zwar deutlich höher als der Döss Radond (2234 m). Der weitere Weg ist im unteren Teil des Val Moras allerdings sehr erosionsgefährdet, wie wir gleich sehen werden. Das Hochtal ist bei diesem Wetter einfach überwältigend. Wir halten oft an und schauen auf die uns umgebenden Dreitausender.
Die Bilder brennen sich ein. Diese alpine Kulisse sucht ihresgleichen. Wildromantisch ist es hier. Man meint, jeden Moment könnte Winnetou um die nächste Wegbiegung geritten kommen. Und es werden in der Tat immer wieder Wanderreiter im Val Mora gesichtet.
Aus der Schotterpiste wird ein Wiesentrail, der sich später durch Krüppelkiefern schlängelt.
Ab der Bachbrücke wird das Tal schmaler, der Pfad zieht sich an der linken Flussseite durch die Geröllhalden und zwingt einen ab und an zum Absteigen. Wer nach einem schneereichen Winter zu früh im Jahr oder nach starken Regenfällen unterwegs ist, kann Pech haben. Dann ist nach Lawinen im Winter und Murenabgängen im Sommer unter Umständen der Weg verschüttet.
In der Regel kann man ab Mitte Juni den Trail passieren. Er wird jährlich von der Schweizer Seite aus betreut. Infos zum aktuellen Zustand erhält man bei der Touristinfo im Val Müstair.
Wir nähern uns der grünen Grenze am Passo Val Mora.
Am Passo Val Mora verlassen wir die Schweiz über die grüne Grenze.
Nach der grünen Grenze sind wir nun schon in Italien. Wer die Augen nicht aufsperrt, bekommt die Grenze gar nicht mit.
Am Passo di Fraele geraten die Stauseen ins Blickfeld.
Wir halten uns bei der Seeumfahrung rechts.
Wir passieren die Einmündung des Schotterweges vom Passo di Alpisella. David und ich sind im Juli diesen Jahres auf Heckmairs Spuren von Livigno kommend hier entlang gefahren. Am Rifugio San Giacomo stehen die Liegestühle einladend in der Sonne – Kaffeepause.
Als ob sich seit unserem letzten Aufenthalt nichts verändert hätte, ist das kleine Kätzchen wieder zur Stelle und turnt auf David herum.
Schließlich fahren wir weiter, immer die Schotterpiste am See entlang. Oberhalb der Staumauer halten wir beim Rifugio Monte Scale an und bewundern die Bergwelt. Das Sommer-Skigebiet des Stilfser Jochs ist deutlich zu erkennen. Klar zeichnen sich die dunklen Liftmasten über dem weißen Schnee ab. Wir sind jedoch nicht sicher, ob die Lifte laufen.
Der Zick-Zack-Trail durch die Felswand des Valle Forcola ist deutlich zu sehen. Bei solchem Wetter ist das eine wunderbare Strecke. Von Santa Maria aus wäre es jedenfalls möglich, diese Variante zu fahren.
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Man müsste halt das Val Mora auslassen und die wenig befahrene Straße zum Pass Umbrail nehmen, um dann auf dem Höhentrail zur Bocchetta di Forcola zu gelangen. Eine schwere Entscheidung; bisher ist sie bei mir immer zu Gunsten des Val Mora ausgefallen. Irgendwie erscheint mir diese Route logischer. Die Variante über die alten Militäranlagen aus dem 1. Weltkrieg ist eher passend als Fortsetzung einer Transalproute, wenn man vom Stilfser Joch her kommt. Diese Idee ist inzwischen eingeflossen und umgesetzt in der Albrecht-Route Top of the Rocks.
Weiter geht’s in Richtung Torri di Fraele.
An den Torri di Fraele sind wir heute nicht alleine.
Wer oben steht, hat gewonnen!
In unserer Gruppe geht es friedlicher zu. Wir begutachten die vor uns liegende Strecke.
Nun gut, über den folgenden Weg brauche ich nicht lange zu rätseln. Nach den Torri di Fraele geht es in der dritten Serpentine rechts ab Richtung Arnoga, über die Schotterpiste „Decouville“.
Entstanden ist die Strecke für eine Kleinbahn beim Bau der Stauseen Lago di San Giacomo e Fraele und Lago di Cancano.
Dafür brauchen wir heute recht lange, nicht weil wir schlapp wären, sondern weil uns die Aussicht überwältigt und wir immer wieder anhalten, um alles in uns aufzusaugen.
In den letzten Tagen habe ich in Anbetracht der uns umgebenden landschaftlichen Highlights immer wieder gesagt: „Am nächsten Tag wird es noch einen Zacken schärfer!“ Es ist tatsächlich so. Die Eindrücke eines Tages werden übertroffen von den Impressionen des nächsten und so weiter in der Abfolge dieser Traum-Transalp. Eigentlich wollte ich gerade schreiben: „dieses Transalp-Traumes“, aber da klang so etwas an wie „Alp-Traum“ und dieser Eindruck ist eindeutig fehl am Platze. In Arnoga machten wir damals Cappuccino-Rast (das Hotel „Li Arnoga“ war lange Zeit geschlossen, eine Öffnung ist unklar). Die Rast war eigentlich unnötig, wie ich im nachhinein feststellen musste. Durch die kurze Pause verliert man das lockere Gefühl in den Beinmuskeln, das sich auf der langen Flachstrecke eingestellt hat. Dieses Gefühl kann man am Passo di Verva gut gebrauchen. Matze und Christian fahren die schwere Schotterpiste komplett durch. Alle anderen schieben ab und zu.
Schließlich erreichen wir die Passhöhe.
Den Schotter-Downhill nach Eita lassen wir ruhig angehen.
Immer wieder unterbrechen wir die Abfahrt. Es wäre eine Sünde, die eindrucksvolle Landschaft einfach so an sich vorbeirauschen zu lassen.
Der Felsen in der Nähe des Rifugio Falcks gibt Gelegenheit zum Herumkraxeln und Herumschauen. Wenig später kommt das kleine Bergdörfchen Eita ins Blickfeld.
Im Bergdörfchen Eita hat uns das Leben wieder. Hier wird noch ursprüngliche Landwirtschaft betrieben, allem Anschein nach meist von den älteren Bewohnern des Tales.
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Ein Bauer und seine Frau sind damit beschäftigt, mit Hilfe einer Art Häckselmaschine den Dung zu zerkleinern, um ihn besser auf die Felder aufbringen zu können. Im Vorgarten eines kleinen, uralten Bauernhauses liegt ein alter Mann im Schatten, dick in Filzdecken eingemummelt, seine Frau neben ihm. Ich grüße freundlich: „Buon giorno!“. Sie nicken und wünschen uns eine gute Reise: „Buon viaggio, ragazzi!“ Es wirkt wie eine Idylle, ich kann mir aber gut vorstellen, wie hart das Leben hier oben war und wie schwer es ursprüngliche Lebensformen haben, sich in der heutigen Zeit zu behaupten. Ich denke vor mich hin: „Allen Schickimicki-Kram wie Handy, vollgefedertes Bike und GPS hin und her – wenn es hart auf hart käme: Die Leute hier oben würden wohl eher klarkommen, wenn sie sich selber behelfen müssten, als wir verstädterte Menschen des 21. Jahrhunderts.“
Nun ist es aber genug mit dem Philosophieren. Es geht abwärts ins Valtellina. Das Etappenziel Grosio ruft.
In Grosio wartet das „Hotel Sassella“ auf uns. Die rasante Abfahrt über 1000 Höhenmeter auf der kleinen Straße blasen alle fragenden Gedanken aus dem Kopf. Die mediterrane Luft des Valtellina tut ein übriges, um keine bohrenden Zweifel über Sinn oder Unsinn einer Transalp aufkommen zu lassen. Freudig begrüße ich Marcella und Jim Pini, den Chef des familiär geführten Hotels. Ich fühle mich wie zu Hause.
Wenn man am 5. Tag die Hauptroute über Val di Rezzalo fahren will, kann man sich überlegen, ob man von Grosio aus noch bis nach Sondalo fährt und dort im HOTEL DELLE ALPI übernachtet. Das liegt im Ortsteil Bolladore direkt an der Albrecht-Route. Von Grosio bis Bolladore sind es ca. 5 km und 150 Höhenmeter.
Variante: Start in St. Maria im Münstertal über Passo di Verva nach Grosio
Strecke: 72,7 km, 1576 hm
St. Maria im Münstertal – Pra da Vau – Val Mora – Lago Cancano – Torri di Fraele – Arnoga – Passo di Verva – Eita – Grosio
- 12 %: Straße
- 15 %: Radweg, Teer, Nebenstraße mit wenig Verkehr
- 62 %: Feldweg, Schotter
- 11 %: Trail, Pfad
- GPS-Track: 04-var-ALR-StMaria-PraVau.gpx (von St. Maria i.M. bis Pra da Vau)
dann weiter wie Hauptroute mit GPS-Track: 04-ALR-Tschierv-Grosio.gpx
Bei unserer Tour auf der Ur-Route starteten wir in St. Maria. Buchstäblich aus dem Stand geht es nur bergauf. Und das bis Pra da Vau auf sehr steiler Schotterpiste. Dort ist nun die Verbindung mit der Hauptroute wie oben beschrieben.
Aktuelles Höhenprofil einer Variante
Variante: ab Torri di Fraele über Bormio und den Sentiero Valtellina nach Grosio
Strecke: 72,0 km, 871 hm
Tschierv – Val Mora – Lago Cancano – Torri di Fraele – Premadio – Bormio – Tola – Le Prese – Sondalo – Grosio
- 6 %: Straße
- 41 %: Radweg, Teer, Nebenstraße mit wenig Verkehr
- 41 %: Feldweg, Schotter
- 12 %: Trail, Pfad
- GPS-Track: 04-var-ALR-Torri-di-Fraele-Bormio.gpx
Von den Torri di Fraele geht es auf den Serpentinen und parallelen Trails hinab nach Premadio und weiter auf Rad- und Nebenwegen hinunter bis Grosio, dabei passiert man im Valdisotto bei Aquilone die Stelle des katastrophalen Val Pola-Bergsturzes vom 28. Juli 1987 (siehe das Bild in der folgenden Fotostrecke).
Wenn man die Albrecht-Route als 6-Tages-Tour fahren will, empfiehlt sich diese Variante. Ab Le Prese fährt man gleich zur „La Baita“ ins Val Rezzalo (verkürzt die Transalp um einen Tag) – siehe den Bericht zu einer 6-Tage-Tour
Aktuelles Höhenprofil einer Variante
Bilder an der Strecke der Variante ab Torri di Fraele über Bormio und den Sentiero Valtellina nach Grosio
Ab Premadio über Bormio bis Grosio verläuft die Strecke fast durchgängig auf schönen Radwegen entlang der Adda bis Grosio. Die fehlenden Teilstücke werden weiter ausgebaut.
Vom Radweg zwischen Aquilone und Le Prese sieht man die Spuren des gewaltigen Bergrutsches im Tal der Adda, der im Jahr 1987 passierte. Das führte dazu , dass der Gaviapass asphaltiert wurde, da die normale Zufahrt nach Bormio verschüttet war.
Im Valdisotto bei Aquilone sieht man vom Radweg aus die Stelle des katastrophalen Val Pola-Bergsturzes vom 28. Juli 1987 (detaillierte Infos dazu hier).
Ur-Route
4. Tag: 73 km, 1503 hm
St. Maria im Münstertal – Val Mora – Lago Cancano – Arnoga – Passo Verva – Eita – Grosio
Übernachtungstipps
Grosio
Hotel Sassella, I-23033 Grosio, Via Roma 2 +39-0342-847272, super Küche, Sauna; www.hotelsassella.it
Inzwischen ist aus dem Albergo ein Hotel geworden, das im Sommer gut von Transalplern frequentiert wird, die meisten davon unterwegs auf der Albrecht-Route.
Grosotto
Hotel Le Corti, I-23034 Grosotto, Via Patrioti 73, Tel.: +39-0342-848624 www.garnilecorti.it
Sondalo-Bolladore
HOTEL DELLE ALPI 23035 Sondalo (SO), Via Bolladore, 19, Tel.: +39-0342-801412 (liegt an der Nebenroute)
Übernachtungstipps an der Variante über Bormio
Bormio
- Hotel Giardino, Via Per Piatta, 11, 23032 Bormio SO, Italien, Tel.: +39 0342 903132
- HOTEL Funivia, Via Funivia, 34, 23032 Bormio SO, Italien, Tel.: +39 0342 903242
- Ostello Alpino, Via Milano, 88, 23032 Bormio SO, Italien, Tel.: +39 0342 902712
5. Tag: Val di Rezzalo, Gaviapass
Strecke: 46,6 km, 2183 hm
Grosio – Le Prese – Fumero – Val di Rezzalo – Passo dell‘ Alpe – Gavia-Pass – Pezzo
- 35 %: Straße
- 36 %: Radweg, Teer, Nebenstraße mit wenig Verkehr
- 20 %: Feldweg, Schotter
- 9 %: Trail, Pfad
- GPS-Track: 05-ALR-Grosio-Pezzo.gpx
siehe auch Variante über Passo Foppa/Mortirolo, Col Carette: Hinweise weiter unten, eingezeichnet auf Übersichtskarte, separates Höhenprofil
- GPS-Track: 05-var-ALR-Mortirolo.gpx
- GPS-Track: 05-var-ALR-PdLegno-Pezzo
Übersichtskarte
schwarz: aktuelle Hauptroute
rot: aktuelle Varianten der Hauptroute
magenta: Ur-Route 2004
Aktuelles Höhenprofil
Ein prüfender Blick am Morgen zum Himmel. Wolkenschleier hängen am Himmel. Talabwärts ist eine dunkle Wolkenformation zu sehen, die anscheinend langsam näher kommt. Sollte uns das Wetterglück verlassen?
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Ich berate mich mit David, der sich ebenfalls mit den Wetteranzeichen in den Alpen auskennt. Wir analysieren die Lage: kein starker Wind, kein starkes Absinken der Temperaturen über Nacht, der Luftdruck ist in etwa gleich geblieben. Nichts deutet auf einen gravierenden Umschwung der Wetterlage hin. Bei schlechten äußeren Bedingungen würde ich auf keinen Fall über das Val di Rezzalo zum Gavia-Pass fahren. Als wir ca. zwei Kilometer nach Grosio den Abzweig zum Passo Foppa erreichen, schieben sich die ersten Berggipfel durch die Wolken, die sich nach und nach als Hochnebel entpuppen. Keine Frage mehr, wir fahren zum Val di Rezzalo. Per email hatte ich vorsorglich unsere Durchreise bei Alessandro, dem Hüttenwirt von La Baita angekündigt. Unterwegs überholt uns Alessandro im Auto. Offensichtlich ist er auf dem Weg zur Berghütte. Wir werden also erwartet.
In Le Prese beginnt die steile, aber gut fahrbare Auffahrt nach Fumero auf einer kleinen Nebenstraße mit kaum Verkehr.
Die Sonne hat die letzten Nebelschwaden vertrieben und heizt uns tüchtig ein. Wasserstellen gibt es unterwegs genug. Am Ortsende von Fumero ist ein Parkplatz. Wir warten, bis die letzten eintrudeln.
Uli hat es langsam angehen lassen und erreicht diesmal als letzter den Treffpunkt. Er ist aber offensichtlich gut eingerollt und mit einem erfrischenden. „Auf geht’s, Jungs!“ rollt er ohne Pause weiter. Seine Leistungsfähigkeit setzt uns immer wieder in Erstaunen. Nach dem letzten Wanderparkplatz beginnen die Steilstücke.
Teilweise ist die Strecke mit groben Steinplatten gepflastert. Die Zwischenräume sind zwar durch Kies und Sand zugespült, es ist trotzdem ein zähes Fahren. Ich suche trotzdem soweit es geht, den schmalen Streifen am Rand, der mit dem Mountainbike besser zu befahren ist. Eine dreiviertel Stunde quält man sich ein bisschen. Dann öffnet sich das Hochtal bei San Bernardo.
La Baita erreicht man über einen Abzweig, der mit einem kurzen steilen Anstieg gewürzt ist.
Es ist immer wieder eine Offenbarung, dass es so etwas Schönes gibt. In einer Höhe von 1800 bis 1900 Metern liegen einzelne Gehöfte verstreut im Tal. Strommasten sucht man vergeblich. Vereinzelt wird ein wenig Landwirtschaft betrieben. Viele der alten Hütten sind in der letzten Zeit behutsam instand gesetzt worden und dienen als Wochenendhäuschen oder Sommerfrische für die Leute aus dem Tal.
Die Terrasse von „La Baita“ liegt in der Sonne, wir schlürfen Latte Macchiato und genießen den selbstgemachten Heidelbeerkuchen.
Ich freue mich, Alessandro wiederzusehen. Wir tauschen in einem Gemisch aus Deutsch und Italienisch Erinnerungen aus und was sich im Sommer so alles im Tal getan hat. Er betreibt die einzige Übernachtungsmöglichkeit für durchreisende Transalpler im Tal.
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Strom gewinnt er durch einen kleinen Generator, der durch Wasserkraft betrieben wird. Seit einigen Jahren kommen immer mehr Urlauber ins Tal, angeregt durch die verschiedenen Tourberichte im Internet. Wer hier übernachten will, sollte unbedingt vorher per email reservieren (www.rezzalovacanze.com) oder einen Tag vorher anrufen, da die Hütte nicht immer besetzt ist. Bei der Tourplanung ist es für mich immer eine schwere Entscheidung, soll ich nun in Grosio oder in „La Baita“ übernachten. Beide Orte haben ihre speziellen Reize. Leider liegen sie so dicht nebeneinander, dass man sich für eine von beiden Möglichkeiten entscheiden muss. Bei Touren in den folgenden Jahr habe ich mich zur Abwechslung immer wieder einmal für „La Baita“ entscheiden – eine gute Wahl. Als wir bei Alessandro bezahlen wollen, winkt er nur ab: „Mille gracie per pubblicita!“, sagt er zu mir. Ich bedanke und verabschiede mich für dieses Mal.
Frisch gestärkt machen wir uns an die Auffahrt.
Aus militärischen Gründen wurde einst die Trasse gebaut, die bis zu den letzten Gehöften in einer Höhe von ca. 2200 Metern als breite Schotterpiste angelegt ist. Dieses erste Plateau erreicht man über eine steile Serpentinenstrecke.
Auf dem ersten Plateau liegt Saleit.
Weiter geht es steil bergauf.
Die Sonne knallt auf uns nieder. Uli hatte angekündigt, dass er wieder eine kleine Badepause im eiskalten Bergbach einlegen will. Diesmal hat er sogar extra ein Thermometer mit, 6° Celsius zeigt es an. Er ist schon ein verrückter Hund.
Je nach Kondition und Schwere des Rucksacks wird man im trotz des hergerichteten Weges ein paar Schiebestücke einlegen. Wie nicht anders zu erwarten, bleiben Matze und Christian bis weit über das zweite Plateau hinaus im Sattel. Nach der zweiten Brücke ist aber für die meisten Schluss. Inzwischen ist der Weg bis zur Passhöhe zwar instandgesetzt worden. Der Weg ist trotzdem sehr steil. Da geht bei den meisten nichts mehr, außer gemütlich das Rad zu schieben und ab und zu anzulupfen.
Das allerletzte Stück zum Passo dell’Alpe ist wieder fahrbar.
Die Sonne scheint, es weht aber ein kühler Wind. Keiner hält sich deshalb lange an der Passhöhe auf.
Kein anderer Mensch ist zu sehen. Umso mehr sind wir verwundert, plötzlich das Lärmen eines Hubschrauber zu hören. Ein paar hundert Meter entfernt, fliegt er in unserer Augenhöhe vorbei. Gleich ist jedoch wieder Stille um uns, nur ab und zu unterbrochen durch das Pfeifen der Murmeltiere. Nur langsam können wir uns entschließen aufzubrechen. Solche schönen Tage weit oben in den Bergen sind selten und man sollte sie genießen. Schließlich machen wir uns auf den Weg hinab zur Gaviapass-Straße.
An der Ponte dell’Alpe beginnt die relativ leichte Auffahrt auf Asphalt zum Gaviapass.
Am Rifugio Berni hat man einen guten Blick auf den Dosegu-Gletscher zwischen Punta San Matteo und Pizzo Tresero.
Interessant ist der Vergleich mit dem Jahr 2015, als ich das folgende Bild machte.
Der Rückgang des Gletschers innerhalb von 11 Jahren ist recht deutlich zu sehen. Ob das nun auf die viel beschworene Klimaerwärmung von Menschenhand zurückzuführen ist oder nur Folge normaler Temperaturschwankungen im Laufe der Erdgeschichte, wer weiß das schon so genau. Das Ziel dieser Transalp, der Gardasee, war in der letzten Eiszeit unter einer mehrere hundert Meter dicken Eisdecke verschwunden. Nun sind die Ufer mediterran geprägt. Da stelle ich mir doch die Frage, was damals eigentlich die Ursache für die Erwärmung und das Ende der Eiszeiten war. Einflüsse durch den Mensch können es nicht gewesen sein.
Aber egal, wir sind in der Jetztzeit unterwegs und es sind noch ein paar Höhenmeter bis zum Gaviapass. Jeder tritt sein Tempo. Kurz vor dem Ziel wird die Straße am Lago Bianco relativ flach.
Das ist immer ein Signal für ein kleines Wettrennen, wenn zwei Mountainbiker nicht weit auseinander liegen. Ich trete an, Olaf liegt in meinem Windschatten und will vorbeiziehen. Ich denke mal, lass ihn den Punkt für die Bergwertung holen und will ihn abklatschen. Er versteht es offensichtlich als Zeichen, gemeinsam einzurollen. Das tun wir.
Vor dem Berggasthaus räkeln wir uns in der knallenden Sonne, umgeben von stolzen Bezwingern der Passhöhe: Rennradlern, Cabriofans und den unvermeidlichen Motorradfahrern. Die Abfahrt vom Pass beginnt mit der rasanten Fahrt durch eine Mondlandschaft. Riesige Steinblöcke liegen links und rechts der Straße. In einer Kehre halten wir an. Tief unter uns liegt das Pendant zum Lago Bianco – der Lago Nero.
Wir bleiben ein Stück auf der Gaviapass-Straße. Am Tunnel, den wir rechts umfahren, genießen wir kurz das Feeling des alten Schotterpasses. Die Straße wurde erst Ende der 1980er Jahre komplett asphaltiert.
Jetzt ist die Straße komplett asphaltiert. Der Grund ist folgender: ein gewaltiger Erdrutsch blockierte 1987 die Straße von Sondalo nach Bormio (siehe die Infos dazu im Bericht zur Nebenroute des 4. Tages). Der Gavia-Pass war die einzige Zufahrtsmöglichkeit von Süden her. Die Straße wurde deshalb in kurzer Zeit geteert. David kennt sie noch im ursprünglichen Zustand. Damals war er mit dem Motorrad unterwegs.
Am Felsen studieren wir die Inschrift einer Gedenktafel. Im Jahre 1954 sind hier 54 Alpini ums Leben gekommen. Der Fahrer eines Militärlasters verlor damals die Kontrolle über sein Fahrzeug und riss die jungen Soldaten in den Tod. Frische Blumen zeugen davon, dass ihrer noch gedacht wird. Nachdenklich schauen wir in die einige hundert Meter tiefe Schlucht, ehe wir weiterfahren.
Auf dieser Seite des Gaviapasses ist die Straße stellenweise so schmal, dass nur ein Auto passieren könnte.
Im unteren Teil wird die Straße dann breiter und wir heizen mit High-Speed ins Tal. In einer scharfen Rechtskurve auf einer Höhe von ca. 1700 m führt dann ein feiner Singletrail nach Pezzo.
In Pezzo endet diese Etappe. Das kleine italienische Bergdorf liegt strategisch günstig für die Albrecht-Route, wenn man am nächsten Tag die Montozzo-Scharte in Angriff nehmen will.
Dort gibt es das „Da Giusy“ mit 3 Zimmern, in denen bis zu 14 Biker unterkommen können. Im Restaurant kann man am Abend essen gehen.
Morgen ist der Montozzo angesagt. Wird der Wettergott uns weiter gewogen sein?
Varianten über Passo Foppa/Mortirolo und Col Carette ins Valcamonica
Strecke: 40,7 km, 1751 hm
Grosio – Passo Foppa/Mortirolo – Col Carette – Vezza d’Oglio – Ponte di Legno – Pezzo
- 43 %: Straße
- 48 %: Radweg, Teer, Nebenstraße mit wenig Verkehr
- 8 %: Feldweg, Schotter
- 0 %: Trail, Pfad
- GPS-Track: 05-var-ALR-Mortirolo.gpx
Vor allem sinnvoll bei Schlechtwetter und Gewittergefahr in den Bergen. Dann ist die Fahrt über Val di Rezzalo und Gaviapass zu gefährlich. Ab Grosio über den Passo Foppa (jetzt Mortirolo genannt und so ausgeschildert) auf kaum befahrener Nebenstraße und weiter auf landschaftlich überragender Strecke via Col Carette nach Vezza d’Oglio. Im Valcamonica schöner Radweg nach Ponte di Legno. Die Variante über den Passo Foppa/Passo Mortirolo wird dadurch deutlich aufgewertet.
Sinnvoll, wenn man am 6. Tag nicht über die Montozzo-Scharte fahren kann oder will, sondern auf die Nebenroute über den Passo Tonale ausweicht.
Aktuelles Höhenprofil einer Variante
Wenn man bis Pezzo weiterfahren will, dann verlängert sich die Strecke wie folgt:
GPS-Track: 05-var-ALR-PdLegno-Pezzo.gpx
Aktuelles Höhenprofil einer Variante
Bilder an der Strecke der Variante über den Passo Foppa/Mortirolo
Der unterschiedliche Sprachgebrauch Mortirolo/Foppa ist verwirrend. Die Geschichte ist schnell erzählt.
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De facto gibt es sowohl den einen als auch den anderen. Der Passo del Mortirolo liegt abseits der Straße, wenn es nach dem Passo della Foppa hinunter nach Monno geht. Der eigentliche Straßenpass ist der Foppa. Der Hotelchef Jim Pini vom legendären „Hotel Sassella“ in Grosio hat mir die Zusammenhänge erklärt. Foppa ist wie gesagt die alte, richtige Bezeichnung für den Straßenpass. Als dann der Giro d’Italia einige Male über diesen Pass führte, benutzte ein Reporter aus Unkenntnis den Namen des Passes del Mortirolo, der Luftlinie keinen Kilometer entfernt liegt, aber nur auf einem Wanderweg zu erreichen ist. Ich habe es überprüft.
Das Schild ist da! Nur zu Fuß zu erreichen oder mit dem Mountainbike auf dem Weg 435, ca. 500 m und 90 Höhenmeter oberhalb des Albergos Mortirolo.
Was der eine Reporter sagte, haben dann alle nachgeplappert und so bürgerte sich im Laufe der Zeit der „falsche“ Name für den „richtigen“ Pass ein. Durch die offenkundig hochwirksame normative Kraft des Faktischen ist inzwischen auch der Name „Foppa“ von den Wegweisern vor Ort verschwunden. Allerdings gibt es auch eine Geschichte zum Namen des Passes von den Leuten aus dem Valcamonica, das von Grosio aus auf der anderen Seite liegt. Die sagten schon immer, dass sie zum Mortirolo gehen. Also akzeptieren wir das als guten Kompromiss und verwenden je nach Lust und Laune beide Bezeichnungen.
Wie dem auch sei, im Jahre 2006 habe ich bei meiner Rennrad Transalp an einem Holzpfahl noch diesen verblichenen Schriftzug vorgefunden.
Historisches Foto: Passo Foppa – so stand es dereinst auf dem Schild geschrieben! Was währt schon ewig?
Inzwischen hat der Passo del Mortirolo aufgerüstet. Es gibt einen Container mit Möglichkeit zum Waschen, Umziehen und Aufwärmen, falls es denn notwendig sein sollte.
Und ohne eine Selfie Point geht heutzutage gar nichts mehr.
Vor diesem – sollen wir sagen – Mahnmal? befindet sich ein stabiler Pflock, auf dem man ein Smartphone in der richtigen Höhe abstellen kann, damit das Selfie gelingt.
Eine Rastmöglichkeit gibt es im Albergo Mortirolo, das etwas unterhalb der Passhöhe liegt.
Zur Nebenroute über den Col Carette nach Vezza d’Oglio muss man ein paar dutzend Meter zurück zum Abzweig der Almstraße fahren. Die Strecke ist einfach, aber landschaftlich sehr reizvoll.
Wenn man gut in der Zeit liegt, empfiehlt sich bei gutem Wetter am Col Carette ein kurzer Abstecher über einen alten Militärpfad zum Pianaccio.
Dort hat man eine fantastische Rundsicht zum Passo Tonale, der Adamello-Pressanella-Gruppe und hinunter ins Valcamonica.
Die Abfahrt vom Col Carette erfolgt zunächst auf einer geteerten Almstraße.
Später folgen Abschnitte auf Schotter und Waschbeton, die einige steile Bergabpassagen enthalten. Den Talgrund erreicht man in Vezza d’Oglio. Dort kann man rasten.
Mit Rast oder ohne, wir wechseln nun auf den Radweg, der uns nach Ponte di Legno führt, zum Hotel Raggio di Luce. Das dient als Ziel für die Fahrer der Nebenroute, vor allem für die, die am nächsten Tag auf der Nebenroute bleiben und direkt zum Passo Tonale fahren wollen.
Carla, die Hotelchefin, spricht so rasend schnell Deutsch wie ihre Muttersprache Italienisch. Ich bin jedes Mal aufs Neue fasziniert. Das blitzsaubere Hotel liegt in ruhiger Lage etwas oberhalb von Ponte di Legno. Wer hier Station macht, hat bei dieser kurzen Etappe ausreichend Zeit für einen Stadtbummel.
Ur-Route
5. Tag: 50 km, 2254 hm
Grosio – Le Prese – Fumero – Val di Rezzalo – Passo dell‘ Alpe – Gavia-Pass – Ponte di Legno
Übernachtungstipps
Val di Rezzalo
- Rifugio La Baita, Mobil: +39-3407953688, www.rezzalovacanze.com, Alessandro spricht deutsch
Pezzo
- Da Giusy – 3 Zimmer für 14 Biker
Ponte di Legno
- Hotel Raggio di Luce, Chefin Carla spricht perfekt deutsch, sichere Bikegarage mit Waschmöglichkeit, Wäscheservice auf Anfrage
25050 Temu, Via Valeriana 46 – loc. Plazza (Vorort von Ponte di Legno)
Tel. +39 0364 900852 – mobil. +39 338 1140510
Auf Anfrage bereitet Carla gerne ein Abendessen zu mit Produkten aus der Region und aus ihrem Bio-Garten direkt am Haus (siehe folgendes Bild).
6. Tag: Montozzo
Strecke: 60,3 km, 2169 hm
Pezzo – Case di Viso – Montozzo-Scharte – Lago di Pian Palu – Pejo – Fucine – Val di Sole – Dimaro – Madonna di Campiglio
- 11 %: Straße
- 41 %: Radweg, Teer, Nebenstraße mit wenig Verkehr
- 35 %: Feldweg, Schotter
- 11 %: Trail, Pfad
- GPS-Track: 06-ALR-Pezzo-Madonna.gpx
siehe auch Variante über Passo Tonale: Hinweise weiter unten, eingezeichnet auf Übersichtskarte, separates Höhenprofil
- GPS-Track: 06-var-ALR-Passo-Tonale.gpx
- GPS-Track: 06-var-ALR-Tonalina.gpx
Übersichtskarte
schwarz: aktuelle Hauptroute
rot: aktuelle Varianten der Hauptroute
magenta: Ur-Route 2004
Aktuelles Höhenprofil
Wieder ist es am Morgen diesig in den Bergen, aber eindeutig ist es nur Hochnebel. Keine zwei Sekunden brauche ich zu überlegen, um zu wissen, dass heute die Straßenauffahrt zum Passo Tonale nicht die erste Wahl sein wird. Rund 1000 Höhenmeter bis zur Montozzo-Scharte warten auf uns, die allermeisten fahrbar auf einer alten Militärstraße. Pezzo erwacht langsam, da sitzen wir schon auf den Rädern.
Nach dem Start in Pezzo erreichen wir schnell Case di Viso. Hier endet die Straße und die Schotterpiste beginnt. Die langgezogenen Serpentinen zeichnen sich deutlich am Berghang ab.
Im Hintergrund rechts sieht man die Auffahrt in Richtung Bozzi-Hütte – die Montozzo-Scharte ist der Einschnitt ganz rechts im Bild.
In Case de Viso erinnert ein kleines Denkmal an den 1. Weltkrieg, in dessen Folge die Militärstraße zur Montozzo-Scharte entstand. Heute bietet das Tal ein friedliches Bild. Hoffen wir, dass es immer so bleibt.
Zunächst moderat ansteigend und gut fahrbar kommen dann bald ein paar steilere Stellen, die manch einen kurz aus dem Sattel zwingen. Die Sonne verbirgt sich hinter den Nebelschleiern. Das ist uns recht. Bei der ersten Erkundung und bei der Tour Top of the Rocks hatten wir pralle Sonne beim Anstieg. Das war nicht das reine Vergnügen.
Matze zieht durch, wahrscheinlich wieder auf dem großen Kettenblatt.
Das Rifugio Bozzi liegt auf einem kleinen Sattel mit traumhafter Aussicht auf die Berge und ins Tal. Die Nebel verziehen sich just in dem Moment, als wir alle wieder beisammen sind.
Wir machen eine ausgedehnte Pause und besichtigen die Überreste der alten Stellungen und Kriegsbauten.
Was hier oben verteidigt werden sollte, will sich mir zum wiederholten Mal nicht erschließen. Die Verteidigungslinien zogen sich hinüber bis zum Passo Tonale. Der alte Weg über den Passo dei Contrabbandieri ist noch vorhanden und wäre eine Erkundung wert. Heute aber nicht, denn eins ist klar; bei diesen hervorragenden Bedingungen kann es nur einen Weg geben, den über die Forcellina di Montozzo.
Meine Gedanken gehen ein paar Jahre zurück. Im September 2000 stand ich schon mal dort oben. Just in dem Moment, als wir die Scharte erreichten, brach ein Gewitter mit Hagelschauern los. Der Regen verwandelte die Schotterpiste in einen Sturzbach. Total verdreckt und durchnässt suchten wir in Pejo Zuflucht in einem Hotel. Ähnliche Wetterkapriolen sollten sich wiederholen, als wir mit Roland Schymik zu Dreharbeiten für die DVD „Abenteuer Alpencross 2 – Die Albrecht-Route“ unterwegs waren. Wir übernachteten damals im Rifugio Bozzi und fanden am Morgen eine leichte Schneedecke vor – und das im Juli. Schaut euch das Bild an. Wintersachen sollte man also immer dabei haben – selbst im Hochsommer.
Bei dieser Tour ist der Wettergott auf unserer Seite. Die Sonne hat alle Nebelfetzen in der Höhe längst verjagt.
40 Prozent Steigung, aber gleich ist es geschafft.
Montozzo Scharte: der zweithöchste Übergang nach dem Gaviapass, der höchste Off-Road Übergang bei der Albrecht-Route.
An der Montozzo-Scharte haben sich Überreste von Schützengräben erhalten. Eine kleine Gedenktafel erinnert an die sinnlosen Opfer dieses Gebirgskrieges. Wir halten inne und lassen das grandiose Panorama der Cevedale-Gruppe auf uns wirken. Weit über 3500 Meter sind die Berge hier hoch. Die Sicht ist unglaublich klar, der Himmel stahlblau. Der Trail ist vom höchsten Punkt beginnend zunächst gut fahrbar.
Impressionen des Montozzo-Trails: im ersten Abschnitt wirklich easy zu fahren.
Ein paar Mal queren wir kleine Bäche, die im Spätsommer nicht viel Wasser führen. Nach einer kleinen Almhütte wird der Weg steiler. Von einem Felsplateau öffnet sich plötzlich der Blick auf den türkisblauen Lago di Pian Palu, der rund 500 Höhenmeter tiefer im Talkessel des Valle del Monte liegt.
Der Weg 111 gabelt sich bei ca. 2150 Metern. Links oder rechts? Egal, beide führen zum Stausee und haben ihre speziellen Reize. Zwischenzeitlich war mal der linke Abzweig als Trail für Mountainbiker vorgesehen, wie das folgende Bild zeigt.
Wir haben damals den rechten Abzweig genommen. Mittlerweile ist das wieder Teil einer offiziellen lokalen MTB-Route.
Der Singletrail ist nun hinunter an den Lago di PIan Palu teilweise ebenfalls recht anspruchsvoll. Sicher ein Genuss für alle Fahrtechniker mit ein paar Appetitshappen wie diesem.
Wir überqueren ein paar Bäche. Dieser ist besonders spannend.
Matze fährt vorneweg und wartet an einer sonnigen Stelle, damit alle aufschließen können. Es dauert eine Weile. Dann kommt Reiner. Er hat einen kleinen Überschlag hinter sich. Der Helm verhütet Schlimmeres. Wir begutachten die Delle im Material. Ohne Kopfschutz hätte das Böse ausgehen können. Olaf und David fehlen noch immer. Matze und ich laufen schließlich ein Stück zurück. Doch kein Grund zur Sorge. Olaf hat eine Bachquerung genutzt und seine Schürfwunde am Bein ausgewaschen. Als wir die Staumauer erreichen, liegen alle kniffligen Stellen endgültig hinter uns.
Ein Angler zieht gerade eine große Forelle aus dem Wasser: „Buon appetito!“, rufe ich ihm zu. Wir schauen eine Weile seinen Bemühungen zu, den Fisch aus dem Wasser zu bringen. Schließlich fahren wir los. Bis zur Fontanino di Pejo geht es eine gute Schotterstraße abwärts. An der heiligen Quelle füllen die Einheimischen das Wasser in große Kanister ab. Ihm werden heilende Kräfte zugeschrieben. Die Straße wird langsam zur Asphaltpiste. In Pejo halten wir kurz an, um Wasser nachzufüllen. In den Serpentinen hinab ins Tal zweigt nach rechts ein Radweg ab, der rasch an Höhe verliert. Er führt direkt zum Radweg im Val di Sole. Auf diesem ziehen wir durch bis Dimaro.
Olaf und ich geben uns abwechselnd Windschatten, so dass wir in Windeseile in Dimaro sind. Es ist früher Nachmittag, der Supermarkt noch zu. Zeit für eine Rast. Die Sonne brennt heiß. Wir essen im Schatten ein paar Kleinigkeiten, denn es liegen reichlich 800 Höhenmeter im Anstieg vor uns.
Wenn es Probleme mit den Bikes geben sollte, liegt direkt am Weg das B&B Jolly.
Roberto gab mir den Tipp für die neue Routenführung in Dimaro. Ein kleiner Schlenker über Carciato umgeht die Passage auf der oft stark befahrenen Straße in Richtung Madonna di Campiglio. Man kommt dann direkt im Val Meledrio raus.
Der MTB-Weg verläuft im Val Meledrio nach Madonna di Campiglio und ist inzwischen gut ausgeschildert. An der Flanke der Brenta entlang bieten sich von Zeit zu Zeit herrliche Ausblicke auf die Felsentürme der Gebirgsgruppe, sofern man zwischen Treten, Schwitzen und Luftholen Zeit und Lust empfindet, den Blick schweifen zu lassen.
Man schreibt es englischen Bergfreunden zu, dass von der Brenta aus sich der alpinistische Tourismus entwickeln konnte. Durch eine Vielzahl von Klettersteigen gehört der Bergstock zu einem der am besten erschlossenen alpinen Wandergebiete. Mittlerweile hat sich der MTB-Tourismus etabliert. Die Wegmarkierungen sind eindeutig; immer den Schildern Richtung MTB-Madonna folgen. Der Weg führt am Rand eines Canyons entlang.,
Den Canyon überqueren wir auf einer überdachten Holzbrücke.
Dann wird der Weg flacher und bleibt im Schatten der Bäume bei sehr angenehmen Temperaturen.
Dann folgen ein paar steilere Abschnitte, bis man bei der Malga Pra del Mazza in die Nähe der Autostraße gerät. Auf die Straße zu wechseln ist keine Versuchung. An der Malga Mondifra füllen wir zum letzten Mal Wasser in die Trinkflaschen. Jetzt ist es bald geschafft.
Am Waldrand verläuft die Schotterpiste der Auffahrt – gleich ist es geschafft! Bei einem kleinen Lift ist der höchste Punkt erreicht und es geht abwärts.
Brenta bei Madonna di Campiglio – am Golfplatz ist es vollbracht. Es geht nur noch abwärts!
Das Hotel „Arnica“ meines Freundes Matteo liegt mitten im Ortszentrum von Madonna di Campiglio. Matteo war damals gerade mit den Planungen für seine erste Transalp beschäftigt. Da komme ich ihm gerade recht. Ich empfehle ihm unsere gerade eben gefahrene Strecke. Einer seiner Begleiter kommt dazu und ich zeige ihnen anhand meiner gescannten Karten die Route. Der Einfachheit halber überlasse ich ihnen gleich die Blätter und wünsche ihnen viel Glück und gutes Wetter für ihre Tour. Das hat geholfen. Nach gelungener Transalp schickte mir Matteo (rechts im Bild) ein Foto vom Pass da Costainas.
Wir lassen den Tag in einer Pizzeria ausklingen, nehmen einen Absacker an der Bar unseres Hotels und verkrümeln uns zeitig ins Bett.
Variante über Passo Tonale
Strecke: 59,1 km, 1843 hm
Ponte di Legno – Passo Tonale – Baita Velon – Fucine – Val di Sole – Dimaro – Madonna di Campiglio
- 21 %: Straße
- 30 %: Radweg, Teer, Nebenstraße mit wenig Verkehr
- 44 %: Feldweg, Schotter
- 5 %: Trail, Pfad
- GPS-Track: 06-var-ALR-Passo-Tonale.gpx
Die Nebenroute startet in Ponte di Legno am Hotel Raggio di Luce und verläuft dann auf dem Radweg Val Sozzine. Dabei passiert man direkt die Seilbahn zum Passo Tonale (geöffnet Anfang Juni bis Anfang September, nimmt Fahrräder mit). Am Val Sozzine muss man auf die Staatsstraße SS 42 wechseln. Während der Hauptferienzeit im August muss man bis zum Passo Tonale u.U. mit starkem Verkehr rechnen – ggf. Seilbahn nutzen). Kurz nach dem Hotel La Roccia kann man an der Mittelstation in die Seilbahn wechseln, falls es notwendig sein sollte.
Aktuelles Höhenprofil einer Variante
Wenn man sich in Pezzo dafür entscheiden muss, die Montozzo-Scharte auszulassen, kommt man über die Verbindung Tonalina auf die Staatsstraße SS 42. Hier Verbindung mit der eben beschriebenen Variante über den Passo Tonale. Die Strecke verkürzt sich wie folgt:
GPS-Track: 06-var-ALR-Tonalina.gpx
Aktuelles Höhenprofil einer Variante
Bilder von der Strecke der Variante über den Passo Tonale
Ponte di Legno: hier beginnt auf der Nebenroute die Auffahrt zum Passo Tonale auf der Straße.
Diese Nebenroute gibt es aus gutem Grund. Schnee ist im Hochgebirge im Sommer möglich, wie das folgende Bild zeigt. Wie auch immer: es ist nun Zeit für eine ausgiebige Pause. Gegenüber vom Kriegerdenkmal ist eine Kaffeestube zum Aufwärmen.
Höhenprofil Ur-Route
6. Tag: 64 km, 2217 hm
Ponte di Legno (Precasaglio) – Pezzo – Montozzo-Scharte – Pejo – Fucine – Dimaro – Madonna di Campiglio
Übernachtungstipps
Dimaro
- Hotel „Serena „, tel.: 0039-0463-974974 – I-38025 Dimaro, Via Gole 90, sehr gute Zimmer, hervorragendes Essen: www.serena-hotel.com
- B&B Jolly: 0039-0463-974206, Via Gole 154, www.jollydimaro.it
Madonna di Campiglio
Hotel Arnica
38086 Madonna di Campiglio, Via Cima Tosa 32
tel 0039-0465-442227
Chef ist Matteo, mitten im Zentrum, Supermarkt in der Nähe
Die Albrecht-Route ist inzwischen in Madonna di Campiglio im Sommergeschäft ein schöner Nebenerwerb, nicht nur für das Hotel Arnica
Hotel Vidi
Madonna di Campiglio, Via Cima Tosa, 50
TEL: 0039-0465-443344
Bed and Breakfast, mit Sauna und Restaurant, zentral gelegen, Supermarkt in der Nähe
Sonderpreis für Biker, Garage, Möglichkeit für Reparaturen und Bikewäsche, Wäscheservice für Bikeklamotten
Garni dello Sportivo
Madonna di Campiglio, Via Pradalago, 29
Tel.: 0039-0465-441101
Im Zentrum von Madonna di Campiglio, an der Seilbahn Pradalago. Sehr gutes Frühstückbuffet. Sichere Bike-Garage. Wäsche-Service.
Famiglia Stefani
7. Tag: Gardasee
Strecke: 67,4 km, 1151 hm
Madonna di Campiglio – Val d’Agola – Passo Bregn de l’Ors – Passo del Gotro – Albergo Brenta – Val d’Algone – Stenico – Ponte Arche – Cure – Passo Ballino – Tennosee – Villa del Monte – Tenno – Deva – Riva – Torbole
- 27 %: Straße
- 36 %: Radweg, Teer, Nebenstraße mit wenig Verkehr
- 31 %: Feldweg, Schotter
- 6 %: Trail, Pfad
- GPS-Track: 07-ALR-Madonna-Torbole.gpx
siehe auch Variante über Villa Banale – Sarche – Arco: Hinweise weiter unten, eingezeichnet auf Übersichtskarte, separates Höhenprofil
- GPS-Track: 07-var-ALR-Stenico-Sarca.gpx
Übersichtskarte
schwarz: aktuelle Hauptroute
rot: aktuelle Varianten der Hauptroute
magenta: Ur-Route 2004
Aktuelles Höhenprofil
Es ist frisch, als ich am Morgen aus dem Fenster blicke. Die Sonne steigt langsam über die Berge. Es wird wieder ein schöner Tag werden. Passend zum Abschluss dieser grandiosen Tour. Das Frühstück ist reichhaltig: Käse, Wurst, Marmelade, Obst und eine Vielzahl verschiedener Kuchen. Wir verschaffen uns damit eine gute Grundlage, denn mit größeren Essenspausen wollen wir uns heute nicht aufhalten.
Wir fahren durch das Ortszentrum, am See vorbei durch den kühlen Wald in Richtung Rifugio Vallesinella. Auf einem Trail geht es abwärts zum Wasserfall. Das Rifugio Cascata di mezza ist noch geschlossen.
Wir überqueren unterhalb die kleine Holzbrücke.
Danach fahren und schieben wir gemütlich den folgenden Single-Trail entlang.
Am Anfang ist der Wurzeltrail feucht und glitschig durch den ständigen Sprühnebel des Wasserfalls. Bald erreichen wir eine Forststraße, die uns abwärts in Richtung Malga Brenta bringt.
Aus den Wiesen steigt der Tau auf. Die morgendliche Stimmung ist märchenhaft. Die Schotterpiste das Val d’Agola hinauf ist nur mäßig steil und lässt sich hervorragend fahren. Ich teste mich mal aus und bleibe an Matze und Christian dran bzw. sie reduzieren ihr Tempo so, dass ich folgen kann. Bald ist der Hohlweg erreicht, der zum Lago d’Agola führt.
Am See wird traditionsgemäß Rast in der Nähe des abgestorbenen Baumstumpfes gemacht.
Noch sitzen wir im Schatten, gerade erhebt sich die Sonne über die Bergspitzen der Brenta. Nach und nach erstrahlt der still da liegende See im gleißenden Sonnenlicht. Gemächlich nehmen wir die kurze, heftige Schiebepassage in Angriff. Ich feuere Christian an, der die Wiese so weit hochfährt, bis es nicht mehr geht. Eine starke Leistung.
Der letzte größere Anstieg vor dem Gardasee wird bezwungen. Später verläuft der Pfad im Wald.
Schließlich ist der Bärenpass erreicht.
Am Bärenpass verschnaufen wir kurz für ein Gruppenfoto. Noch weiß keiner von uns, dass wir ein Stück Transalpgeschichte geschrieben haben.
Danach lassen wir die Glocke der Kapelle erklingen und bereiten uns auf die Abfahrt vor.
Doch erst muss noch der Passo del Gotro bezwungen werden. Das geht schnell. Im Spätsommerdunst liegt das Val d’Algone vor uns.
Eine traumhafte Abfahrt wartet auf uns.
Es folgen rund 700 Höhenmeter abwärts auf Schotter bis zum Rifugio Brenta und danach noch einmal 500 Höhenmeter auf einer kleinen Asphaltstraße.
Am Talende verstauen wir die Windjacken. Es ist deutlich wärmer geworden. Erstaunlicherweise bläst uns diesmal in Richtung Stenico der Wind nur mäßig ins Gesicht. Jeder sucht trotzdem so gut es geht einen Vordermann, der ihm Windschatten spendet. Auf der Piazza Centrale in Stenico werden die Punkte für die Sprintwertung vergeben.
Von hier aus gibt es mehrere Möglichkeiten, den Gardasee zu erreichen.
Weiterlesen…
Die zwei klassischen Hauptvarianten kennen alle aus der Gruppe schon. Da ist zum einen der Weg über den Passo di Ballino eine oft gefahrene Möglichkeit. Landschaftlich sehr reizvoll ist zum anderen der Weg durch das einsame Val di Lomasone. Der Wermutstropfen ist allerdings, dass man dabei sehr steile Schiebestücke auf alten Römerpfaden zu überwinden hat (siehe meinen Tourbericht im Archiv). Beide Varianten belohnen den erfolgreichen Transalpler mit dem ersten Blick auf den Gardasee aus mehreren hundert Metern Höhe. Während unserer Ostertourenwoche am Gardasee sind wir beide Alternativen gefahren und entscheiden uns für die leichtere Variante entlang der Sarca. Sie wird weiter unten als Nebenroute beschrieben.
Unangefochten ist inzwischen die Strecke über Ponte Arche und auf Nebenwegen zum Passo Ballino fester Bestandteil der Hauptroute. Sie wird hier und im Transalp Roadbook 1 so dokumentiert und beschrieben.
In Stenico geht es den Berg hinab. Geschwind erreichen wir Ponte Arche und auch die Fahrt auf schönen Feldwegen zum Passo Ballino dauert nicht lange.
Schließlich ist der Passo del Ballino erreicht. Es geht nur noch bergab.
Man kann den Gardasee schon förmlich riechen. Vorher passieren wir den Tennosee.
Und dann ist es soweit. Der Gardasee kommt zum ersten Mal ins Blickfeld.
Immer wieder ein tolles Gefühl. Nur wenig später passieren wir den Ort, der dem Tennosee seinen Namen gab.
Abwärts geht es dann soweit als möglich auf alten Karrenwegen durch die Weinberge. Schließlich erreicht man den Hafen von Riva.
Die Jungs gaben später den Anstoß für die Albrecht-Route Top of the Rocks.
Zum Abschluss erfolgt die beeindruckende Fahrt am Ufer des Gardasees entlang hinüber nach Torbole.
Hier trifft die Nebenroute wieder auf die Hauptroute. Der Gardasee breitet sich in seiner ganzen Pracht vor uns aus.
Weiter geht es am Seeufer entlang.
Hoffentlich reicht die Konzentration für die letzten Meter? Am Gardasee angekommen, möchte Matze am liebsten das Rad mit seinem geliebten Surfbrett vertauschen, als er Surfer auf dem Wasser sieht.
Ein paar Meter noch am Strand entlang und wir sind am Strandcafe von Torbole, wo ich meine Transalps an den Gardasee immer beende.
Finisher Ur-Route v.l.n.r.: Olaf , Matze (knieend), David, Andreas Albrecht, Reiner, Christian, Uli †
Der Gardasee ist die unangefochtene Nummer 1 als Ziel einer Transalp. Warum wohl? Die Bilder sprechen für sich.
Der Gardasee ist von Nord nach Süd ca. 55 km lang . Damit gibt es unendlich viele Tourenmöglichkeiten, die ich beschrieben habe.
Variante entlang der Sarca über Villa Banale – Sarche – Arco
Strecke: 73,2 km, 919 hm
Madonna di Campiglio – Val d’Agola – Passo Bregn de l’Ors – Passo del Gotro – Albergo Brenta – Val d’Algone – Stenico -Premione – Ponte Sarca – Sarche – Pietrmurata – Dro – Arco – Torbole
- 20 %: Straße
- 52 %: Radweg, Teer, Nebenstraße mit wenig Verkehr
- 23 %: Feldweg, Schotter
- 5 %: Trail, Pfad
- GPS-Track: 07-var-ALR-Stenico-Sarca.gpx
Aktuelles Höhenprofil einer Variante
Bei der Ur-Route sind wir aus den oben beschriebenen Gründen diese Variante gefahren. Sie erfordert ab Stenico kaum zusätzliche Höhenmeter. Landschaftlich reizvoll ist sie allemal, die Route auf der alten Sarca-Straße. Der Fluss hat sich zwischen Ponte Arche und Sarche im Laufe von Jahrmillionen durch den Fels gegraben, bevor er bei Torbole in den Gardasee mündet. Auf der Ponte Sarca, die sich im kühnen Bogen über die Schlucht spannt, überqueren wir den Canyon.
Ein kurzes Stück müssen wir auf der Straße fahren. Der Seitenstreifen gibt uns genug Platz, um unbedrängt vom Verkehr schnell vorwärts zukommen. Ein Radweg trennt uns bald vom Verkehr. Vor dem ersten Tunnel zweigt er links ab. Er verläuft auf der Strada Vecchia im Sarca-Tal. Ganz still ist es hier, der Fluss führt um die Jahreszeit wenig Wasser. Der alte Straßenbelag war damals übersät mit Gesteinsbrocken. Langsam holte sich die Natur die Straße zurück. Bäume und Büsche wuchsen durch den bröckelnden Asphalt. An manchen Stellen blieb nur eine schmale Gasse für uns übrig. In einer Kurve rollen wir vorsichtig an die kleine Mauer heran, die die Straße begrenzt. Senkrecht fällt die Felswand ab, unten gurgelt der Fluss. Da stockt einem der Atem. Drei Tunnel, durch die der Verkehr braust, umfahren wir elegant. Dieses Stück erinnerte mich damals an die alte Ponale-Straße, sie muss in etwa zur selben Zeit gebaut worden sein.
Inzwischen ist aus der alten Schluchtstrecke ein Radweg entstanden.
Schließlich endet diese Reise in die Vergangenheit oberhalb von Sarche.
Hier beginnt die fruchtbare Ebene, die sich vom Gardasee über Arco und Dro bis zum Lago Toblino erstreckt. Wir überqueren am Ortseingang von Sarche wieder die Sarca und biegen sofort auf den Radweg ab, der dem Flusslauf folgt. Entspannt rollen wir die letzten Kilometer zum Finale unserer Transalp. In Pietramurata führt der Radweg durch die Steinwüste der Marocche. Sie entstand durch den gewaltigen Abbruch einer ganzen Felswand des Monte Brento vor ca. 6000 Jahren.
Die Marocche ist ein charakteristisches Bergsturzgebiet, das durch Felsabbrüche vor einigen tausend Jahren entstanden ist. Dabei wurde eine gewaltige Steinwüste aus Felsblöcken gebildet.
Jetzt gibt es kein Halten mehr. In Höchstgeschwindigkeit rasen wir auf Dro zu. Doch wie Olaf immer sagt: „Ein Eis geht immer noch.“ Am Kreisverkehr in Dro befindet sich die Gelateria „Maui“. Hier gibt es weit und breit das beste hausgemachte Eis der Region, behaupte ich. Unsere Eisspezialisten Olaf und Reiner sind erst skeptisch, bestätigen dann aber meine Meinung.
Tipp: Eisdiele „Gelateria Maui“ direkt am Kreisverkehr in Dro.
Von Dro aus folgen wir wieder dem Flusslauf der Sarca auf einem alten Karrenweg, der durch Olivenhaine führt.
Die kurze Pause in Dro gibt Schwung für den nun wirklich letzten Anstieg auf dem Weg durch die Olivenhaine bei Ceniga. An der alten Römerbrücke bei Ceniga wird noch mal gestoppt.
Weiter geht es an den Kletterfelsen von Arco vorbei. Hier ist immer viel los in der Felswand.
In Arco beginnt der allerletzte Teil der Nebenroute entlang der Sarca an den Gardasee. Das finale Wettrennen findet auf dem Radweg nach Torbole statt.
An der Brücke stößt die Nebenroute wieder auf die Hauptroute.
Ur-Route
7. Tag: 75 km, 862 hm
Madonna di Campiglio – Val d’Agola – Passo Bregn de l’Ors – Val d’Algone – Stenico – Villa Banale – Sarche – Arco – Torbole
Übernachtungstipps
Torbole
Villa Stella: Via Strada Granda, 104 – 38069 Torbole Tel + 39 0464 505354, www.villastella.it
Villa Stella in Torbole
- Aktivhotel Santalucia Via Santa Lucia 6, (Gps Via Pontalti), I-38069 TORBOLE SUL GARDA (TN), Tel.: 0039-0464-505140, www.aktivhotel.it
Fazit
Nach dieser Transalp war uns allen bewusst, dass wir etwas Besonderes erlebt hatten. Abgesehen vom Wetterglück fuhren wir eine traumhafte Route durch die Alpen. Meine jahrelange Recherche hatte sich ausgezahlt: Startort, Strecke, Zielort und Einteilung der Etappen. Alles fühlte sich irgendwie rund an. Ich machte mich daran, die gefahrene Strecke zu dokumentieren. Das war eine Fleißaufgabe, ging aber mit der entsprechenden Routine zügig vonstatten. Es fehlte nur noch ein griffiger Name für die Transalp-Route.
Wie es zum Namen Albrecht-Route kam
Die Geschichte ist schnell erzählt.
2003 war ich mit einer Gruppe auf einer Transalp unterwegs, die in der Streckenführung der hier dokumentierten Route schon sehr nahe kam. Bei der Schiebepassage von der Heidelberger Hütte zum Fimberpass waren wir nicht alleine unterwegs und man kam mit anderen Transalplern ins Gespräch. Ein Mitglied meiner Gruppe wurde gefragt, was er denn für eine Strecke fährt und mit wem er unterwegs sei. Er antwortete, dass unsere Gruppe von Garmisch an den Gardasee fährt und dass Andreas Albrecht die Gruppe führt. Die Reaktion war die Gegenfrage. „Mit dem Albrecht?“
Ich wusste damals nichts von meiner zaghaft im Wachsen begriffenen Popularität und nahm das mit einem Achselzucken und ohne weiteren Kommentar meinerseits zur Kenntnis. Nach der Transalp schickte mir dann der betreffende Uwe Richter (übrigens ein Belgier) diese kleine Fotomontage.
Und so kam eins zum anderen. Ein Jahr später bin ich dann die Ur-Route gefahren und suchte nach einem griffigen Namen. Ich dachte mir in einem kleinen Anflug von „Größenwahn“, warum nicht diese Transalp „Albrecht-Route“ nennen? Gesagt, getan! Und so muss ich jetzt mit den Folgen leben.
Wie auch immer, am Ende des Tages bleibt die Frage:
Aber die Albrecht-Route lebt. An den Stellen, wo zu viel Asphalt als Untergrund vorkam, habe ich recherchiert und – nach meinem Gefühl bessere – Abschnitte gefunden, die dem grundsätzlichen Charakter der Strecke entsprechen, bzw. stärker unterstreichen. Dies ist ein fortlaufender Prozess, weil die Wege in den Alpen einer ständigen Veränderung unterworfen sind. Einige Verbesserungen habe ich direkt in die Hauptroute einfließen lassen (z.B. am 2. Tag die Passage zwischen Flirsch und St. Anton, die nun vollständig abseits der Hauptstraße verläuft). Andere sind in der Albrecht-Route v2 dokumentiert.
Video
Hier stelle ich Videos vor, die geeeignet sind, sich einen Eindruck von der Strecke zu verschaffen. Wer sein Video hier veröffentlicht haben will, kann sich gerne bei mir melden – siehe Kontakt.
Einen guten Eindruck vom aktuellen Streckenverlauf bekommt ihr auf diesem You-Tube-Video. Danke an die KaAn Bikers!
Einen Überblick über die Strecke gewinnt ihr auch hier:
Rückreise, Shuttle, Gepäcktransport
Wenn man die Alpen mit dem Fahrrad überquert hat, kann man auch die Rückfahrt per Rad und mit öffentlichen Verkehrsmitteln organisieren. Das klappt mit Regionalzügen ohne Voranmeldung, man muss nur etwas Geduld und Zeit mitbringen. Aber warum nicht, wenn man die Rückreise als Teil der Reise, des Urlaubs auffasst? Entschleunigung ist das Motto – das passt doch perfekt auf diese Form des Reisens.
Konkret sieht die Rückfahrt so aus:
Strecke in zwei Abschnitten: ca. 60 km, ca. 300 hm
- mit dem Rad von Torbole nach Rovereto: ca. 20 km, ca. 300 hm
Radweg ist sehr gut ausgeschildert und nicht zu verfehlen
GPS-Track: Radweg-Torbole-Rovereto.gpx
Download: hier klicken
Übersichtskarte Radweg Torbole – Rovereto
- mit dem Regionalzug bis Brenner, ggf. mit Umsteigen in Bozen
- mit dem Rad vom Brenner – Innsbruck: ca. 39 km, ca. 10 hm
GPS-Track: Brenner-Innsbruck.gpx
Download: hier klicken
bei schlechtem Wetter mit Regionalzug bis Innsbruck
Übersichtskarte Brenner – Innsbruck
- per Regionalzug z.B. Innsbruck – Garmisch – München oder Innsbruck – Kufstein – München
- per Regionalexpress oder ICE weiter nach Hause
Mit dem Zug zurück macht diese Reise rund. Es muss ja nicht gleich der Orient-Express sein.
Aber einfach ist es nicht! In Regionalzügen braucht man in Italien, Österreich und Deutschland keine Reservierungen. Man ist dadurch flexibel, muss aber immer einen Plan B einkalkulieren, wenn es mal nicht so klappt, wie gewünscht. Eine kurzfristige Reservierung für Schnellzüge nach Innsbruck oder München zu ergattern, ist in der Sommersaion praktisch aussichtslos, weil es viel zu wenige Kapazitäten gibt. Soviel zum Thema nachhaltige Verkehrswende.
In der Schweiz ist man sehr viel weiter, wie man am Beispiel eines Großraumwaggons nur für Fahrradtransport sieht, hier in der Rhätischen Bahn.
Shuttle, Gepäck
Folgende deutschsprachige Anbieter organisieren einen Rücktransport vom Gardasee und auf Anfrage unter Umständen einen individuellen Gepäcktransport auf der Strecke:
- www.bikeshuttle.it: mit Sitz in Mals am Reschenpass – Tel: 0039-320-3114552
- www.bikeshuttle.at: mit Sitz in Nauders am Reschenpass, TRANSALP-HOTLINE: 0043-664-1217050
Ein besonders toller Service wird hier angeboten.
PKW-Überführung vom Start- zum Zielort: www.transalp-shuttle.com Tel: 0043-676-6877008
Das klappt bestens, wie ich selber mehrfach erleben durfte. Rechtzeitige Anmeldung ist sinnvoll. Sie sind in der Sommersaison schnell ausgebucht.
Außerdem gibt es direkt vor Ort in Torbole folgenden Anbieter:
- Shuttle Express Andre Conti (spricht sehr gut deutsch) – Kleinbus für 8 Personen mit Klimaanlage, auch Transalpshuttle.
Sitz: Torbole sul Garda – Tel.: +39 329 1635392
Vorsicht bei preisgünstigen Shuttleanbietern
Da sollte man sich im Vorfeld über die Modalitäten, Fahrzeuge und Ziele erkundigen.
Rückmeldungen zur Albrecht-Route
Datum: 14. September 2023
Wolfgang Keck
Betreff: Albrecht-Route
Hallo aus dem Piemont
wir waren vorab ein paar Tage bei Jim & Familie in Grosio – zum Wandern, macht Spass dort.
Immer nett zu beobachten, wenn die MTBer abends eintrudeln, alleine, kleine oder große Gruppe…..
Fragt man sie dann woher sie denn kommen und was sie an Strecke gefahren sind und wohin gehts morgen?
Antwort ===> KEINE AHNUNG !!
die ALBRECHT ROUTE ?? ===> jajajaja
Da hast Du Dir schon ein Denkmal geschaffen !!
Glückwunsch !
Freundliche Grüße
Wolfgang Keck
Datum: 9. Februar 2023
Arndt Pohl
Betreff: Albrecht-Route
Lieber Andreas,
auch wenn meine Tour schon ein paar Tage her ist und ich mich schon oft in Gedanken für die unvergessliche Tour bedankt habe, jetzt auch noch einmal schriftlich, vielen Dank für die perfekte Routenplanung mit den wertvollen Tipps und den perfekten GPS-Daten!
Ursprünglich hatte ich eine ähnliche Tour mit einer Gruppe gebucht, die aber kurzfristig mangels Teilnehmern abgesagt wurde. Jetzt kann ich sagen, Glück gehabt! Denn so hat mir mein Bruder deine Tour empfohlen. Aufgrund der perfekten Beschreibung habe ich mich sofort mit den von dir empfohlenen Unterkünften in Verbindung gesetzt und anscheinend großes Glück gehabt. Nur zwei Wochen vor dem Start der Tour vom 6.-8.8.22 bekam ich noch überall ein Zimmer.
Zugegeben, ich hatte etwas Respekt davor gehabt, alleine loszuziehen. Im Nachhinein war das für mich die beste Entscheidung, so konnte ich die Schönheit der Landschaften in Ruhe genießen und die beeindruckenden Landschaften auf meinem Fotoapparat einfangen. Tag für Tag glaubte ich nicht (außer nach dem ersten Tag), dass die Schönheit der Alpen vom Vortag noch übertroffen werden könnte. Aber ein Vergnügen folgte dem nächsten, gekrönt von perfektem Wetter, nicht zu heiß oder zu kalt und bis kurz vor dem Ziel trocken.
Deinen Empfehlungen kann ich nichts hinzufügen, alles passte und war genau wie beschrieben. Deshalb tausend Dank für dieses Erlebnis!
Höchstens ergänzend ein Tipp für Alleinreisende, man trifft unterwegs oder in den Hotels immer auf nette Radfahrer. So habe ich mich immer mal wieder einer netten kleinen Gruppe angeschlossen, um sich für die nächste Steigung zu motivieren.
Liebe Grüße
Arndt Pohl
Datum: 6. Oktober 2022
Lutz & Lilly ABSOLON
Betreff: Albrecht-Route
Lieber Andreas!
Unsere TransAlp-Tour über die Albrecht-Route von Garmisch-Partenkirchen nach Riva del Garda von Sonntag, 21. August bis Samstag, 27. August 2022 ist schon sportliche „Geschichte“ in unserem Leben und ich bin für die nächsten Wochen (Monate?) mit der Verarbeitung des Bild- und Videomaterials beschäftigt.
Gratulation!
Ohne zu übertreiben: Die sieben Tagesetappen haben uns herausgefordert. Mehr natürlich meine liebe sportliche Frau und ich bin sehr stolz auf sie. In den schon fast unüberschaubaren Videos auf YouTube sind ganz selten Frauen on tour zu sehen.
Weiterlesen…
Jede Tagesetappe hat seine Besonderheiten gehabt und ich tue mir schwer zu beurteilen, welche Etappe leicht oder schwer war. OK, die erste Etappe über den Fernpass kann man als „zum einradeln“ beurteilen und bei der letzten von Madonna die Campiglio an den Lago waren wir motiviert: die letzte, nach dem Bärenpass geht´s nur mehr „bergab“ und „heim“.
Mit dem Wetter hatten wir ganz besonderes Glück. Immer wolkenlos und angenehme Temperaturen, nicht zu heiß und auch nicht zu kalt. Nein, nicht immer! Eine Stunde vor Madonna begann es zu regnen und wir kamen „gebadet“ dort an. Auf der letzten Etappe hatten wir auch Regen bis zum Lago d´Agola. Am Bärenpass angekommen, waren wir auch unter unserer Regenausrüstung nass „bis auf die Haut“. In Riva hat dann schon wieder zögerlich die Sonne gescheint.
Bei der Auswahl unserer Unterkünfte habe ich mich grundsätzlich an Deine Empfehlungen aus dem Roadbook gehalten.
In Landeck haben wir bei Bekannten in Zams genächtigt (Postgasthof zur Gemse).
Nach der zweiten Etappe haben wir auf der Bodenalpe genächtigt. Deine Grüße haben wir an Esma ausgerichtet. Sie hat sich darüber gefreut und wir waren hin und weg über Service, Bedienung und Zimmer sowie über das Frühstück.
Nach der dritten Etappe haben wir in Fuldera im Landgasthaus Staila genächtigt. Da blieben keine Wünsche offen!
Nach der vierten Etappe haben wir das Hotel Sassella in Grosio gewählt. Der Charme des alten italienischen Hotels und die herzliche Art des Personals hat uns „entzückt“.
Nach der fünften Etappe hat uns die Unterkunft in Pezzo im Da Giusy wahrlich umgehauen. Der Empfang, die Begrüßung, das Zimmer, das Abendessen, das Frühstück und das Erinnerungsfoto vor der Abfahrt – alles wie in einem „Traum“!
Nach der sechsten Etappe haben wir in Madonna mit dem Alpenhotel Vidi keinen Glücksgriff gemacht. An der Rezeption wollte man von einem Willkommen nichts wissen. Möglich, weil wir wie gebadete Mäuse aussahen. Das Erste, was von uns verlangt wurde, war der Reisepass – unfreundlich und mit den Händen in den Hosentaschen und alles, was wir wissen wollten, mussten wir hinterfragen. Meine Frau war sauer – ich auch. Nach dem Abendessen in der benachbarten Pizzeria „Le Roi“, unzähligen Bieren vom „Brenta-Bräu“ und inmitten einer lustigen, internationalen Tischgesellschaft war uns das modern eingerichtete und sehr geräumige Zimmer eher egal.
Beim ersten Blick auf den Lago und bei der Ankunft in Riva ist es uns sicher genauso ergangen, wie jedem anderen, der nach sieben Tagen das Ziel der TransAlp-Tour erreicht. Nach sieben Tagen „Einsamkeit“ auf den Tagesetappen sind wir in Riva in das touristische Treiben eingetaucht. Am Abend haben wir dann mit Freunden unsere TransAlp gefeiert. Am Sonntag gab es dann ein 30-minütiges Feuerwerk in Riva zum Abschluss des Märchenfestes „Notte die Fiaba“ – für uns!
Die GPS-Tracks auf Deiner TOPO-Karte für mein Navi von Garmin war eine sehr große Hilfe. Orientieren war fast nie notwendig. Eine Abweichung ist mir noch gut in Erinnerung: auf der sechsten Etappe am Ende des Trails von der Montozzo-Scharte herunten am Lago die Pian Palu ist ein Überqueren der Staumauer nicht möglich, weil mit großen Zäunen abgesperrt. Am Ende des Trails geht´s gleich rechts über einen breiten Wanderweg mit weit auseinanderliegenden hölzernen Wegbefestigungen zuerst etwas steil, dann weniger steil hinunter zum Rif. Fontanino di Pejo, das man dann über eine kleine Brücke über den Bach direkt erreicht.
Bei unserem zufälligen Zusammentreffen am Montag oberhalb von St. Anton haben wir mit Dir ein Selfie gemacht. Deine Bitte, Dir das Foto zu schicken, möchte ich jetzt erfüllen.
Unser Abschlussfoto in Riva (mit dem Finisher – T-Shirt) darf ich Dir auch zur Verfügung stellen. Für eine weitere Verwendung gibt es von uns keine Einwände.
Bereits ein paar Wochen nach der TransAlp-Tour gibt es schon Ideen für eine Wiederholung. Nächstes Jahr noch nicht, aber 2024 kann ich es mir gut vorstellen. Heuer Daheimgebliebene meldeten schon ihr Interesse an. „Schaun´n ma amoi, dann wern` ma scho sehng“
Sportliche Grüße aus dem Ausseerland!
Lutz & Lilly ABSOLON
Datum: 1. August 2022
Michael
Betreff: Albrecht-Route
Hallo Andreas,
anbei das Finisherfoto mit den schicken Trikots vom Gardasee. War eine super Tour! Kein Regen, keine Panne und kein Unfall! Etwas heiß war es am letzten Tag von Madonna nach Torbole. Hat riesig Spaß gemacht. Vielen Dank, für das Ausarbeiten einer solch schönen Tour!
Viele Grüße aus Hamburg
Michael
Datum: 5. Juli 2021
Alexander
Betreff: Transalp Albrecht-Route
Hallo Andreas,
vielen Dank für die Top Koordinaten. Die Tour war ein Traum. Sind am ersten Tag bis St. Anton, am zweiten Tag bis zur Heidelberger Hütte und am dritten Tag durch das Val d’Uina bis nach Santa Maria gefahren. Danach haben wir uns sehr genau an deine Etappen gehalten. Die GPS Daten haben uns 1a bis zum Gardasee gebracht. Auch deine Hoteltipps waren sehr gut. Insbesondere Da Giusy in Pezzo, aber auch Hotel Garni dello Sportivo sehr schöne Aufenthalte mit sehr netten und hilfsbereiten GastgeberInnen.
Vielen Dank für die Pionierarbeit und noch mal für die GPS Daten!
Beste Grüße
Markus
Datum: 19. Juli 2020
Thilo Mohr
Betreff: Albrecht-Route
Ich bin die Albrecht-Route vom 07.07.-14.07.2020 gefahren, beginnend direkt vor meiner Haustür, das heisst mit einer Tagesetappe mehr. Ich bin allein gefahren, habe aber unterwegs noch Mitfahrer gefunden die auch alle auf der Albrecht-Route unterwegs waren.Ich habe mich in der Vorbereitung mit Ihrem Kartenmaterial, sei es per GPS oder Papier eingedeckt und das war perfekt.Ich habe mich zu keiner Zeit unsicher gefühlt und deshalb ist dieses Material jeden Cent wert.
Ich könnte noch viel berichten, möchte aber nur noch sagen das ich meine Entscheidung, meine erste Transalp per Albrechtroute zu fahren als goldrichtig erwiesen hat, da Dokumentation,Navigation und Information einfach überragend sind.
Ihnen noch eine gute Zeit und vielen Dank, T. Mohr
Datum: 23. August 2018
Jürgl Heigl
Betreff: Albrecht-Route
Hallo Albi. Wir sind sicher, unfallfrei am Lago angekommen. Jetzt trinken wir ein paar Bier auf dich und deine Traumrunde.
Grüße vom Lago, JÜRGEN
Datum: 21. Juli 2018
Karin Mangold
Betreff: Albrecht-Route
Hallo Andreas!
Gestern konnte ich meine beiden Helden glücklich in Riva begrüßen. Hier ist das Finisher Foto.
Gruß von Karin Mangold
Datum: 22. August 2017
Erich & Peter
Betreff: Albrecht-Route
Hallo Andreas!
Da dies unsere erste Transalp war sind wir sind deine Route im Original nach deinen GPX Daten gefahren. Wir wussten nicht was uns erwartet und wie wir es schaffen werden. ABER: Es war ein absolutes Highlight!
Von Sonntag 13.08.2017 bis Samstag den 19.08.2017 waren wir die 7 Etappen unterwegs und hatten mit dem Wetter, Material und der Gesundheit keinerlei Probleme. Nicht ein einziger Tropfen Regen am Tage!
Das Panorama und die Weiten waren einfach überwältigend, obwohl wir auch aus einer bergigen Region (Kärnten) kommen haben uns diese gewaltigen Weiten doch ins Stauen gebracht.
Auch die Tourführung war optimal, wir haben keine der Alternativen genommen, da wir, wie schon erwähnt, das erst Mal eine solche Tour unternommen haben.
Ich hatte die Tracks auf meiner Suunto Ambit3 und muss sagen das Fahren danach war optimal. Wir fuhren als ob wir die Strecke schon kennen, lediglich bei einigen Stellen mussten wir nach das Handy (Kompasskarte mit Apemap) für Kontrollzwecke nehmen!
Somit konnten wir die herrlichen Aussichten genießen und mussten nicht immer auf Karten schauen. Die Kartenscan´s die ich angefertigt hatte brauchten wir nicht ein einziges Mal!
Es war eine herrliche Woche, und wahrscheinlich nicht die letzte Alpenüberquerung!
Danke für die super Aufarbeitung!
Datum: 27.12.2016
Sönke Olbrich
Transalp Albrecht-Route
etwas spät, aber immerhin noch in 2016 wollte ich Dir noch ein Feedback meiner ersten TransAlp im September 2016 geben. Eines vorweg, es ist bis jetzt die tollste sportliche Erfahrung gewesen, die ich bis dato machen konnte. Mit einem etwas mulmigen Gefühl bin ich am 18.09.2016 alleine die Tour in Garmisch angegangen. Alleine, weil mein Kumpel dann doch etwas kalte Füsse bekommen hat, und zusätzlich mulmig – na klar, trotz meiner Meinung nach bester Vorbereitung (sofern dies in Schleswig – Holstein möglich ist) und gutem Equipment wusste ich nicht was mich erwartet: Wie ist das Wetter? Hält das geliehene FullyMTB? Hält die Kondition? Halten Knochen, Sehnen und Muskulatur? Die Tatsache, dass sämtliche organisierte Touren Mitte September endeten, machten einen nicht unbedingt gelassener. Aber, eine gesunde Anspannung kann ja nicht schlecht sein.
Bei durchwachsenem Wetter startete ich also die Tour, und gleich am ersten Tag wurden aus den 900 Höhenmetern über 2000 – Deinen Varianten sei Dank. In den kommenden Tagen habe ich mir dann auch die Höhenprofile detaillierter angesehen. Am zweiten Tag habe ich bereits in Galtür Station machen müssen, da sowohl die Bodenalpe als auch die Heidelberger Hütte geschlossen hatten. Hatte auf der einen Seite den Vorteil, in einem wunderbaren Hotel (AlpinHotel Monte, 89,-€ mit Wellness und unfassbar guter HP) untergekommen zu sein, aber den Nachteil dass ich am dritten Tag rund 2600 Höhenmeter zu reißen hatte. Immerhin wurde das Wetter am dritten Tag Richtung Tschierv merklich besser, um dann spätestens in Grosio fast schon mediterran zu wirken.
An fünften Tag musste ich aufgrund fehlender Alternativen in Precasaglio übernachten – war zwar die spartanischste Herberge, ging aber auch.
In Madonna di Campiglio war absolut tote Hose – sozusagen die Ruhe vor der Wintersaison, man konnte aber erahnen, wie mondän es in diesem tollen Ort zugeht.
Das erste Mal auf kurze Klamotten bin ich erst kurz vor dem letzten Passo Ballino umgeschwenkt. Davor war es insbesondere bei den Passquerungen doch schon merklich kühl.
Am Gardasee erwarteten mich dann angenehme 25° und Sonnenschein.
Alles in allem habe ich durch die ein oder andere Variante rund 500km und 14.000 Höhenmeter hinter mich gebracht und so richtig verteufelt 🙂 habe ich Dich nur 2x, und zwar erstens als ich der Meinung war, ich müsste den Gallo Trail fahren, und zweitens als ich den linken Weg zum Stausee gewählt habe. Soll absolut kein Vorwurf sein, aber die hatten es in sich und waren für mich nur teilweise fahrbar. Ansonsten ein überragendes Erlebnis, sehr anstrengend (ich sprach zwischendurch von der Tour der Leiden) und es wird Dich sicherlich nicht überraschen, wenn ich sage, dass mich schon auch noch weitere Touren reizen würden (Hast Du einen Tipp??).
Vielen Dank für das einmalige landschaftliche Erlebnis, für tolle Panoramen, für diese sportliche Herausforderung und vor allem für Deine tadellose Tourenausarbeitung. Ich bin mir sicher, dass dies nicht meine letzte Tour gewesen sein wird. Und btw., im Nachhinein bin ich fast froh, dass ich die Tour alleine gemacht habe – ich denke es wären einige Freundschaften zu Bruch gegangen. Denn eines ist sicher, man muss diese Touren selber machen wollen; sofern hier Überredungskünste erforderlich sind, sollte man es lieber lassen! Auch das Wetter ist für diese Jahreszeit optimal gewesen, eventuell würde ich das nächste Mal 1 oder 2 Wochen früher fahren. Ich werde sicherlich nochmal auf Dich zukommen. Bis dahin wünsche ich Dir einen guten Rutsch in 2017 mit spannenden vielleicht neuen Touren.
Gruß, Sönke
Datum: 14.08.2016
Lothar Lehner
Albrecht Route
nachdem wir Dich und Deine Frau am Anfang unserer „Albrecht-Route“ in Garmisch am 30.07. persönlich kennenlernen durften (solche Zufälle gibt es normal nicht, wir waren begeistert), verlief unsere Tour dank Deiner Hervorragenden Unterlagen (Karten, GPS, Roadbook) nach Riva perfekt. Vor allem Deine Tipp’s in Sachen Unterkunft und Essen waren Top !
Danke für den netten Kontakt und vielleicht bis bald (war sicherlich nicht unser letzter Alpencross).
Viele liebe Grüße von
Kai, Mariusz, Norbert und Lothar
Datum: 02.08.2016
Michael Oberer
Albrecht Route
Ich möchte die Gelegenheit nutzen, ihnen ein Feedback zu geben und zwar ein durchwegs positives. Ich bzw. wir sind letzte Woche ihre Route Garmisch Torbole gefahren. Die Route ist wirklich perfekt von Ihnen recherchiert mit vielen tollen Highlights. An die meisten Orte würde man ohne Ihre Tipps nie kommen. Also möchte ich auf diesem Wege Danke sagen für eine Wirklich tolle Woche auch wenn Sie selbst nicht dabei waren ☺. Hätte abschließend noch einen Tipp ggf. Für die nächste Buch Auflage. Ist aber wirklich als Idee zu verstehen nicht als Kritik. Bei der Unterkunfts Empfehlung in der Schweiz ist als erste Möglichkeit das LaVopa aufgeführt. An sich ein nettes Gasthaus. Wir hätten es jedoch als Hilfreich empfunden wenn wir gewußt hätten dass das Gasthaus mehr als spartanisch ist und keinerlei Komfort bietet (weniger wie jede AV Hütte) besonders nach einer Regenabfahrt. Sonst wie gesagt. Alles Top.
GRUß
M. OBERER
La Vopa ist inzwischen nicht mehr geöffnet
Andreas Albrecht
Datum: 01.08.2016
Andreas
Albrecht Route
Hallo Andreas,
zu zweit haben wir unseren ersten Alpencross nach deinem Roadbook absolviert. Es war ein super Erlebnis und wir werden das sicherlich wiederholen.
Dank deinem Roadbook haben wir den Weg immer gut gefunden und uns auch bei der Übernachtung über deine Tipps gefreut.
Besten Dank hierfür!
Andreas
Datum: 27.07.2015
Uwe Nachtrab
Albrecht Route
Hallo Andreas!
letzte Woche war es soweit. Am 20.07. habe ich meine erste Transalb Allbrecht-Route in 6-Tagen gestartet und das auch noch alleine, wollte ich unbedingt so haben.
Was ich, im nach hinein auch nicht bereue, war super entspannend. Hatte natürlich letzte Woche auch bestes Bergwetter. Durch sehr viele Trainingskilometer (ca.4500km seit 1.Jan) war ich sehr gut vorbereitet, doch es war trotzdem eine große sportliche und anstrengende Herausforderung. Super.
Für mich war es was ganz besonderes, ich war vorher noch nie mit dem Rad in den alpinen Bergen unterwegs. Technisch bin ich gut drauf und hatte daher sehr viel Spaß auf den selektiven Wegen/Trails. Bei der Vorbereitung habe ich mich an deine Ratschläge orientiert. (z.B.Packliste usw.)
Die Albrecht-Route ist genial Abwechslungsreich. Deine GPS-Daten haben immer sicher und genau Funktioniert. Karten habe ich eigentlich nicht benötigt, nur um mich etwas zu orientieren wo ich gerade bin. Meine Unterkünfte habe ich im vorherein schon gebucht. Was ich für sehr sinnvoll halte. Auch hier habe ich einige deiner Vorschläge angenommen.
1.Landeck, selbst gesucht.
2.Bodenalpe, sehr gut.
3.Tschierv-LaVopa für eine Nacht OK. Leider Schweizer Preise! Gutes Essen.
4.LaBaita, genial wie von dir versprochen. Alessandro Danke.
5.Madonna di Campiglio, Sportivo-sehr gut-freundlich und super Frühstück. Günstig für die Lage. Bin noch über den Pass gefahren(Übernachtung nicht in Dimaro), dann wird der letzte Tag entspannter.
6. Gardasee, selbst gesucht.
Mein/evtl. unser(meine Frau) Projekt wird sicherlich wieder eine Route von Dr.Albrecht sein.
Besten Dank, für deine sicherlich vielen Stunden Arbeit in deine Routen. Freue mich schon auf den nächsten Kontakt.
Ein glücklicher Finisher.
Liebe Grüße Uwe Nachtrab
Datum: 30.06.2015
Mats Andersson
Albrecht Route
Hello Andreas!
Just like to thank you for the great route you have created. Me and four of my friends just finnished the route and we really enjoyed it. It was perfect. We followed the version 2 route most of the time. We are also thankfull for all the available help as GPS coordinates and maps from your webshop.
Best Regards
Mats, Jonas, Petter, Joakim and Martin (all from Sweden).
Datum: 10.08.2014
Stephan Rissi
Albrecht Route
Hallo Andreas, letzten Mittwoch, 6.8.2014, haben wir deine Albrecht Route erfolgreich in Torbole abgeschlossen. Wir sind in Vandans (Montafon) über die alte Silvretta Hochalpenstraße gestartet und haben den 1. Tag auf der Bodenalpe beendet. Der Rest der Tour war exakt nach deinen GPS-Vorgaben. Ich kann nur sagen, dass deine Ausarbeitung allererste Sahne ist. Wir haben die Route in vollen Zügen genossen, obwohl die ersten drei Tage mit viel Regen gesegnet 😉 waren. Die von dir vorgeschlagenen Hotels waren alle perfekt und der Wäscheservice ist Gold wert. Am meisten hat uns Yuri überzeugt, der mit seiner Art einfach alle Herzen erobert. Die Satteltasche, welche ich in Yuris Garage liegen gelassen habe, hat er mir bereits per Post zugesendet.
Mal schauen, vielleicht werden wir nächstes Jahr deine Tour von München nach Venedig in den Angriff nehmen.
Herzliche Grüße aus Vorarlberg
Stephan Rissi
Datum: 31.07.2014
Swen Angermann
Albrecht Route
Hallo Andreas,
am 31.07.2014 haben wir unseren ersten Alpencross erfolgreich bestritten. Wir sind von Garmisch aus gestartet und Torbole war unser Ziel. Wir haben die Albrecht Route mit kleinen Abweichungen gewählt. Deine GPS Daten hatten größenteils gestimmt, wobei wir hin und wieder mal auf die Straßen gelotst worden sind obwohl auf der anderen Seite vom Fluss ein schöner Waldweg gewesen wäre (Bsp. im Ort Sent Richtung Sta. Maria.) Das Roadbook war sehr hilfreich um die Streckenführung zu vergleichen. Aber die Entscheidung auf welches System wir uns nun verlassen sollten fiel hin und wieder schwer.
Die ein oder andere Etappe hätte man auch auf zwei Tage verteilen können. Gerade für Erst- Alpencrosser, da diese öfter anhalten um schöne Fotos zu machen oder aber für Gruppen die doch mehr Zeit benötigen als Einzelfahrer.
Anyway- die Tour war super obwohl von Dauerregen geprägt und wir hatten viel Spass. Danke an dieser Stelle für deine hervorragende Vorarbeit und den Support bei unseren Vorbereitungen. Kann die Albrecht Route (klassisch) nur empfehlen.
Weiter so…
Liebe Grüße
Swen
Datum: 28.07.2014
Petra und Stefan Weidner
Albrecht Route
wir sind dieses Jahr die original Albrecht Route gefahren. Die Tipps und Hinweise vom Roadbook passten zu 100%. Zudem haben wir einige Gleichgesinnte kennengelernt, die auf der gleichen Route unterwegs waren. Man traf sich da immer wieder auf der Strecke, und Abends steuerten wir meist die gleiche Unterkunft an. Wir schlossen supertolle Freundschaften, was diesen Alpencross zu etwas ganz besonderen machte! Dies war unser 4. Alpencross nach Albrecht-Daten, der nächste lässt bestimmt nicht lange auf sich warten. Grüsse an unsere Mitstreiter, den 5 Frankenpower-Jungs, an Doris und Roman, und an Kathrin und Sören!!! Schön war es mit euch!
Datum: 29.06.2014
Michael Pfister
Transalp: Albrecht-Route
Wir haben vorletzte Woche Ihren Transalp gemacht und uns genau an Ihr Buch und Ihre Tipps gehalten. Ihre Ausarbeitung ist einfach genial. Es war alles wie von Ihnen beschrieben und wir sind alle immer noch total von Ihrer Route begeistert. Super fanden wir auch den Tipp mit Allesandros Hütte am Gaviapass. Er hat sich riesig gefreut und uns eine super Pasta gezaubert. Von Ihm wussten wir auch, dass Sie auf der Route unterwegs sind. Leider konnten wir die Montozzo Scharte aufgrund der Schneelage nicht angehen. Hier hat uns Yuri abgeraten. Nun haben wir aber wenigstens einen Grund wieder bei Yuri zu übernachten. Aufgrund dieser Tatsache sind wir jedoch am vorletzten Tag noch über den Bärenpass gefahren und haben auf einer Hütte übernachten, so dass wir Am letzten Tag nur noch eine leichte Etappe mit 44 km hatten und es recht gemütlich angehen konnten. Hiermit möchten wir uns nochmals recht herzlich für die tolle Tour und die Tipps bedanken. Grosses Lob. Anbei noch zwei Bilder vom Wunderschönen Fimberpass ….
Datum: 14.11.2013
Klaus Ronecker
Transalp 2013: Albrecht-Route
Hallo Andreas wir sind am 16.8.die sieben Tagestour deiner Garmisch Torbole Transalp mit dem MTB gefahren. Tolle Tour. Ohne die vielen Infos auf deiner WEB Seite hätten wir es nicht gewagt. Vielen Dank
Datum: 28.08.2013
Frank Elsner
meine Alpenüberquerung – Albrecht-Route
Im vergangenen September hat mir mein Sohn (21) zu meinem Geburtstag Dein Roadbook 2012 geschenkt und mir seine Begleitung bei dieser Alpenquerung angeboten. Ich bin ein verhätnismäßig fitter 60 jähriger Flachländer (Kiel), der vom Mountainbiken im Grunde keine Ahnung hat. In der vergangenen Woche hat diese Tour nun stattgefunden. Das war ein gigantisches Erlebnis, bei dem ich hier und da hart an meine Grenzen gekommen bin (zweite Etappe bei strömendem Regen). Natürlich habe ich auch bergab, wo der Mountainbiker mit Freude fährt, hier und da schieben müssen. Die Tour war aber klasse, die Unterkünfte gut. Ich danke Dir für die hervorragende Vorbereitung.
Viele Grüße
Frank
Datum: 09.08.2013
Peter Maruhn – Sportstudio Allgäu
Albrecht-Route
immer noch völlig überwältigt von der Tour, leicht verspätet im Anhang das gewünschte Bild von uns in Riva beim Pizzaessen. Rechts außen sitze ich. Wir hatten eine super Zeit. Respekt, das ist eine ganz tolle Route die Du da ausgearbeitet hast. Deine Tipps im Roadbook haben uns sehr geholfen. Außer in Landeck und Riva waren wir auch nur bei Deinen Empfehlungen untergebracht. Wir sind am ersten Tag von Füssen über Ehrwald, dann auf der offiziellen Route nicht bis Landeck sondern gleich bis Pettneu kurz vor St.Anton gefahren. Das waren dann für den ersten Tag 105km und ca.1500 hm dafür am zweiten Tag ca. 300 hm weniger. Wir haben in Pettneu im Gasthof zur Traube übernachtet. (das ist auch der Grund warum ich es dir schreibe).
Ein super Tipp: 45.-€ mit HP, ein Abendessen 3-Gänge a la Carte vom Feinsten. Morgens mit einem wunderschön gedeckten sehr reichhaltigen Frühstückstisch.
Ich kann auch die Jugendherberge in Riva sehr empfehlen, sie liegt in der Ortsmitte und kostet mit Frühstück nur 22.-€
Ich habe schon und werde deine Route wärmstens weiterempfehlen, vielen Dank.
Datum: 29.07.2013
Michael Eckstein
Albrecht-Route
Hallo Andreas,
nachdem wir wieder zu Hause sind, wollte ich mich nochmal melden. Eine beeindruckende Transalp liegt nun hinter uns. Das Wetter war perfekt. Wir hätten die Regensachen zu Hause lassen können. Danke für die perfekte Planung. Alle Hotels waren super. Es gab nichts zu beanstanden. Am besten hat es uns in Pezzo im Ristorante Da Giusy gefallen. So eine Gastfreundschaft ist schon was Besonderes. Das Essen war so gut, das keiner von uns ein Gramm abgenommen hat :-).
Wir sind die Strecke wie geplant gefahren, und waren immer so gegen 16:30 – 17:00 Uhr am Ziel. Für die Etappe Pezzo-Madonna haben wir uns in 2 Gruppen aufgeteilt, da einige von uns zu viel Respekt vor der Montozzoscharte hatten. Wir sind insgeamt 450km und 10500 hm gefahren. Große Pannen und Verletzungen / Stürze gab es auch nicht. Lediglich 3 Platte Reifen waren zu reparieren.
Jetzt müssen wir erst mal alle Eindrücke verarbeiten. Für mich geht es in 2 Wochen wieder mit der Familie los. Dann geht es durch die Dolomiten. Start ist in Sillian und Ziel wird Verona sein. Vielleicht klappt es sogar mit einem Besuch in der Arena.
Danke nochmal und Herzliche Grüße aus Dachau
P.S.: Da wir alle im nächsten Jahr wieder zusammen fahren wollen, wirst du bestimmt wieder von uns hören. Es gibt ja noch mehr Wege durch die Alpen :-).
Michael
Weitere Rückmeldungen im Gästebuch.
Albrecht-Route XXL
Die Albrecht-Routen haben sich zum Dauerbrenner in der Transalpszene entwickelt. Das liegt sicher auch daran, dass die Albrecht-Route erprobt und ausgereift ist. Außerdem achte ich sehr darauf, dass sie immer aktuell ist. Aus vielen Rückmeldungen weiß ich, dass die Route mit ihren verschiedenen Varianten oft nicht nur einmal gefahren wird. Es gibt jede Menge „Wiederholungstäter“. Was liegt also näher, als weitere Möglichkeiten vorzustellen, wie die Route erweitert werden kann? Dazu habe ich intensiv recherchiert und stelle nun die XXL-Route vor. Sie beginnt in München am Hauptbahnhof, verläuft entlang der Isar bis Mittenwald und erreicht die Albrecht-Route in Ehrwald unter Zugspitze.
Im hinteren Teil holt die XXL-Route ab Ponte di Legno/Pezzo aus und verläuft über den Passo di Croce Domini zum Idrosee. Von dort folgt der spektakuläre Abschluss entlang des Monte Caplones und Tremalzos. Wie auch immer man das für sich persönlich gestalten möchte, der Möglichkeiten gibt es viele. Lasst euch inspirieren!
Erweiterungen XXL
- Start in München: zwei Abschnitte bis Ehrwald
- A: München – Sylvensteinspeicher
- B: Sylvensteinspeicher – Ehrwald
- dort weiter auf der jeweiligen Albrecht-Route des 1. Tages und weiter die jeweiligen Etappen bis ins Valcamonica
- Verlängerung im Valcamonica: drei Abschnitte
- C: Pezzo/Ponte di Legno bzw. Vezza d’Oglio – Breno
- D: Breno – Passo di Croce Domini – Idrosee
- E: Idrosee – Monte Caplone – Tremalzo – Ponalestraße – Gardasee
Detailliert werden diese Abschnitte hier beschrieben.
Nachfahren der XXL-Route
Wenn ihr die Tour individuell nachfahren wollt, gilt immer mein allgemeiner Haftungsausschluss – siehe hier.
Für die XXL-Route gibt es ein separates Upgrade-Paket, dass zusammen mit den jeweiligen Grundrouten Albrecht-Route MTB bzw. Albrecht-Route v2 verwendet wird.
GPS-Tracks, Finisher Bikeshirt, Kartenscans – im Webshop